Individueller Förderplan Zielformulierungen?
Hallo Zusammen,
Ich habe folgendes anliegen: Ich muss in meinem Anerkennungsjahr einen Förderplan für einen Klienten schreiben, der aus insgesamt 10 Teilschritten bestehen soll. für jeden einzelnen Teilschritt muss jeweils ein Grobziel und ein Feinziel formuliert werden. Uns wurde erklärt, dass diese Teilschritte miteinander zusammenhängen müssen und von einem Teilschritt auf den anderen eine (kleine) Steigerung vorhanden sein soll. Meine Idee war es einen Bewegungsparcour mit einem Klienten aufzubauen, bei dem er unterschiedliche Stationen mit einem Rollator durchläuft und bei dem das Einkaufen Bestandteil (motorische Förderung) ist und irgendwie miteinfliesst ( z.B. Teilschritt 1:Aufstehen von einem Stuhl, Teilschritt 2: Öffnen einer Tür aus Pappe", Teilschritt 3: Überqueren einer Matte als "Bordstein"...). Am schwersten tue ich mich da bei konkreten Zielformulierungen und einer Steigerung bei den einzelnen Teilschritten, die zusammenhängen sollen. Ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand Tipps oder Anregungen geben könnte :) PS: der Klient versteht einzelne klare Abläufe, ist auf einen Rollator angewiesen, kann keine komplexen Bewegungen/Abläufe durchführen und benötigt seine Zeit.
1 Antwort
Ich kann dich verstehen, bin selber im 3. Ausbildungsjahr und habe immer noch gelegentlich Probleme mit der Zielformulierung.
Deshalb würde ich dir auch keine konkreten Ziele vorgeben, sondern lediglich einige Ideen & Anregungen, die du dann selber entsprechend der Vorgaben formulieren kannst (bei uns müssen die Ziele z.B. SMART sein und ich weiß ja nicht was bei euch so verlangt wird). Vielleicht versuche ich dir mal so ein Ziel zu formulieren, aber meistens sitze ich da mehrere Stunden dran, um ein Ziel vernünftig auszuarbeiten.
Wenn du einen Parcours vorhast, dann bauen die Teilschritte ja zum Teil sowieso aufeinander auf. Der Klient kann ja nicht erst die Matte überqueren und danach erst vom Stuhl aufstehen. Und die Tür muss erst geöffnet werden, bevor er hindurch gehen kann.
Etwas schwieriger wird es bei Stationen, die in der Sinnigkeit an unterschiedlichen Stellen auftauchen könnten. Dann musst du natürlich schauen, was ergibt Sinn bzw. was ist ggf. schwieriger. Je schwerer die Station für den Klienten ist, desto weiter ans Ende des Parcours sollte sie - so entsteht von leicht nach schwer fast von alleine eine Steigerung.
Hast du generell ein Problem mit Zielformulierungen oder mit der Unterscheidung "Grobziel"/ "Feinziel"?
Ein Feinziel ist ein Ziel, welches du am Ende deines Angebots konkret überprüfen kannst. Entsprechend kleinschrittig muss es formuliert werden.
Ein Grobziel hingegen kann noch hinterfragt werden bzw. benötigt mehr Zeit, als eine einzelne Übung leisten kann.
Ich wage mich mal an die von dir benannte erste Station:
Ein Grobziel könnte bspw. sein: "Der Klient hat den Vorgang "vom Stuhl aufstehen" kennengelernt und kann diesen Vorgang im Alltag umsetzen."
-> Es ist speziell auf diesen ersten Teilschritt zugeschnitten, geht aber über den zeitlichen Rahmen der Übung hinaus.
Ein Feinziel zur gleichen Station wäre z.B.: "Der Klient kann am Ende der Übung selbstständig von einem Stuhl aufstehen."
-> Es ist ebenfalls speziell auf diesen ersten Teilschritt zugeschnitten und es lässt sich auch am Ende der Übung überprüfen, ob das geklappt hat oder nicht.