Ich kann mich auf Bildern und in Videos nicht ertragen, was soll ich tun?

4 Antworten

Ich bin bereits in Therapie und meine Therapeutin weiß davon auch, aber sie meinte, wir werden nicht mehr über dieses Thema sprechen, weil ich beim letzten mal fast einen Nervenzusammenbruch hatte und in diese Suizidgedanken zerfallen bin.

Ein Therapeut ist nicht dazu da, deine Probleme für dich aus der Welt zu schaffen. Eine Therapie ist immer auch eine zweiseitige Sache, und erfordert immer eine Zusammenarbeit. Das bedeutet, dass du auf deiner Seite auch etwas dazu tun musst, dich auf die Sache einlässt. Und sei es nur, dass du dir Gedanken machst, Empfehlungen der Therapeutin ausprobierst.

Zu dem ist es relativ normal, dass man sich auf Fotos und Videos nicht leiden mag. Jeder Mensch hat von sich eine "Innensicht", also wie er sich selbst gerne sehen möchte. Sieht man sich dann auf einem Bild oder Video, wird diese "Erwartung" sehr oft nicht erfüllt, man ist "enttäuscht".

Wenn du bei dem Thema so überreagierst, ist es nicht sinnvoll, das nun in der Therapie als erstes direkt anzugehen. Das wäre so, als solltest du Wurzelziehen lernen, bevor du vom Einmaleins gehört hast, und das auch sicher kannst.

Ob du leidest, entscheidest du selbst. Versuchs mal mit Gemütlichkeit, oder lass die Sache "Bilder von dir" einfach mal keine Wirkung auf dich haben.

Wenn z.B. am anderen Ende des Schulhofes jemand etwas über dich sagt, dann weißt davon gar nichts, und es berührt dich deshalb auch überhaupt nicht. Wenn dir dann jemand davon erzählt, kannst du dir dann einfach sagen, das war außer Hörweite, muss also gar nicht stimmen. Was weiß der/die schon.

Die Frage ist also immer: Will ich mich darüber aufregen, ärgern, traurig, wütend, enttäuscht sein? Soll das irgend eine Wirkung auf mich haben? So etwas kann man auch wie das Wetter nehmen. Wenn es regnet, ist es nicht so schön, aber man kann es ja nicht ändern.


UsernameABC 
Fragesteller
 08.12.2014, 23:56

Ich habe da keinen Einfluss drauf, in meinem Gehirn schaltet sich praktisch von automatisch dieses Hass und Ekelgefühl ein. Ich habe schon oft versucht es vielleicht mit Humor zu nehmen, oder es einfach neutral zu sehen, aber es funktioniert nicht.

Das hat lange nichts mehr mit Willen zutun. Ich wünsche es mir ja. Könnte mir nur noch vorstellen, dass Hypnose, oder so etwas bringt. Weil ich es selbst einfach nicht so empfinden kann.

Man kann sich ja auch nicht zwingen jemand anderes schön zu finden, oder zu mögen. Das ist nicht wirklich eine Willenssache.

0
Und ich habe leider Freunde die immer wieder Fotos von mir machen

Nein, das sind keine Freunde. Wenn sie Dich und Deine Wünsche nicht respektieren wollen, schick sie dorthin, wo der Pfeffer wächst.

dazu auch noch eine Asymmetrie im Gesicht habe

Kein Gesicht ist absolut symmetrisch - allerdings ist der Grad der Asymmetrie doch sehr unterschiedlich. Symmetrische Gesichter wären vollkommen langweilig, ihnen fehlt das Lebendige, das Menschliche - sie kommen uns künstlich vor.

Du siehst täglich Dein Spiegelbild, dieses ist Dir vertraut und Du verbindest es mit Dir selbst. Dein seitenrichtiges Bild, wie es ein Foto zeigt, ist Dir hingegen nicht vertraut. Es ist etwas Fremdes. Und Fremdes ist auch immer etwas, was wir nicht so gern an uns heranlassen.

Ich bin bereits in Therapie

Das ist gut - ich wünsche Dir viel Erfolg!

sie meinte, wir werden nicht mehr über dieses Thema sprechen

Doch, das werdet Ihr sicher. Es muß nur die passende Gelegenheit dazu bestehen. Ein mentaler Kollaps bringt Dich nicht weiter. Also muß erst einmal ein "Nährboden" für andere Gedanken geschaffen werden. Das kann eine Weile dauern. Hab Vertrauen zu Deiner Therapeutin.

Mach keine Bilder von dir


UsernameABC 
Fragesteller
 05.12.2014, 11:37

Wer die Fragestellung liest, ist klar von Vorteil.

1

Therapie. Therapie therapie! Tut nicht weh und hilft. Hört sich sehr schwerwiegend an.


UsernameABC 
Fragesteller
 05.12.2014, 11:41

Meine Therapeutin möchte das Thema nicht mehr ansprechen...

0