Ich kann das alles nicht mehr?

Philipp59  12.05.2024, 07:45

Wurden bei Dir Depressionen diagnostiziert?

Inkognito-Nutzer   12.05.2024, 08:00

Das einzige wo ich war, war damals bei der Schulpsychologin.

3 Antworten

Es tut mir leid, dass es dir gerade so schlecht geht. Ich kann dir absolut empfehlen dich in einer psychiatrischen Klinik in deiner Nähe vorzustellen. Falls es dir lieber ist, kannst du in Begleitung einer dir nahestehenden Person hingehen. Ein Gespräch mit einem Psychiater ist dort rund um die Uhr, also auch jetzt nachts möglich. Er wird dir die Behandlungsmöglichkeiten dort erläutern. Du brauchst dich dort nicht dort vorher anzumelden. In jeder psychiatrischen Klinik können Notfallpatienten jederzeit vorbeikommen. Ich vermute, dass du an einer schweren Depression leidest und die sollte man zumindest am Anfang vollstationär behandeln lassen damit du möglichst schnell aus diesem für dich quälenden Zustand rausgeholt werden kannst. Du brauchst keine Angst davor zu haben. Depression ist eine sehr häufige Erkrankung, die an sich gut behandelbar ist. Es geht ganz vielen Menschen ähnlich wie dir. Wenn du das Gefühl hast deinen jetzigen Zustand nicht mehr auszuhalten, kannst du wirklich jederzeit in die Klinik gehen. Ich nehme an, dass du es schon lange genug alleine zuhause versucht hast.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Psychiaterin

Inkognito-Nutzer   09.05.2024, 23:23

Vielem Dank. Ich werde nicht nächstgelegene aufsuchen

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Regilindis  10.05.2024, 15:26
@Inkognito-Fragesteller

Ich hoffe, liebe Incognita, Du hast Dir den wirklich guten Rat von Julia oben, die Fachärztin für Psychiatrie ist, zu Herzen genommen und bist so schnell wie möglich in eine psychiatrische Klinik zur zunmächst ambulanten Behandlung gegangen, wo man DIr gezielt helfen kann!

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Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 09:40

Kann ich da auch ohne meine Eltern hin? Also erstmal zum Notfall alleine gehen oder müssen meine Eltern erfahren in welcher Situation ich mich befinde?

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PsychDocJulia  10.05.2024, 18:03
@Inkognito-Fragesteller

Ich habe bis jetzt keine Info darüber wie alt du bist und bin erstmal davon ausgegangen, dass du volljährig bist und für dich somit die Erwachsenenpsychiatrie in Frage kommt. Falls du unter 18 Jahre alt bist, ist für dich die Kinder- und Jugendpsychiatrie zuständig. Du kannst dich da sicherlich auch alleine vorstellen. Die genauen Richtlinien in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind mir jedoch nicht bekannt, d.h. bis zu welchem Alter genau die Eltern informiert werden usw. Generell ist es jedoch auf jeden Fall ratsam und könnte dich bestimmt auch entlasten, dass du mit deinen Eltern absolut ehrlich über alles sprichst. Zum Notfalltermin kannst du aber bestimmt auch erstmal alleine hingehen, falls es dir am liebsten ist.

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Hallo,

es wäre sicher gut, wenn Du beim Arzt abklären lässt, ob Du an einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung leidest. Falls es tatsächlich Depressionen sind: Dann ist es ein typisches Symptom, in ein endlos tiefes schwarzes Loch zu fallen. Vermutlich kennst Du auch Gefühle wie Hoffnungslosigkeit, Niedergeschlagenheit oder Wertlosigkeit. Möglicherweise machen Dir auch Schlaf- und Appetitstörungen sowie Konzentrationsprobleme zu schaffen.

Auch wenn es Dir im Moment sehr schlecht geht, ist Deine Situation alles andere als hoffnungslos! Depressionen sind eine Krankheit wie andere auch und Krankheiten lassen sich in der Regel gut behandeln und vielen Fällen sogar heilen.

Daher wäre ein erster und wichtiger Schritt, wenn Du Dich, wie anfangs gesagt, an einen Arzt wendest. Das kann durchaus erst einmal Dein Hausarzt sein. Er könnte nach einer Diganose mit Dir die für Dich passende Behandlung besprechen und Dir bei allen weiteren Schritten hilfreich zur Seite stehen.

Auch wenn es Dir eventuell schwerfallen mag, solltest Du auch auf jeden Fall mit Deinen Eltern sprechen. Vielleicht können sie Dir ja mehr helfen, als Du Dir denken magst!

Außerdem gibt es offizielle Stellen, die Dir Hilfe bieten können. Hier sind ein paar Beispiele:

  1. Nummer gegen Kummer (https://www.nummergegenkummer.de/): Hier finden Jugendliche kostenlose und anonyme Beratung per Telefon, E-Mail oder Chat zu verschiedenen Themen, einschließlich Depressionen.
  2. Jugend Notmail (https://www.jugendnotmail.de/): Dies ist eine Online-Beratungsplattform, auf der Jugendliche ihre Probleme anonym per E-Mail mit ausgebildeten Beratern teilen können.
  3. U25 – Online-Suizidprävention (https://www.u25-deutschland.de/): Diese Website richtet sich speziell an Jugendliche und junge Erwachsene, die in suizidalen Krisen sind. Sie bietet anonyme Beratung per E-Mail und Chat sowie Informationen über Suizidprävention.
  4. Deutsche Depressionshilfe (https://www.deutsche-depressionshilfe.de/): Diese Website bietet umfangreiche Informationen über Depressionen und verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten, einschließlich Selbsthilfegruppen, Therapeuten-Suche und Online-Selbsthilfeprogrammen.
  5. Schüler gegen Depression (https://www.schueler-gegen-depression.org/): Diese Plattform richtet sich speziell an Schüler und bietet Informationen über Depressionen, Erfahrungsberichte, Tipps und Unterstützungsmöglichkeiten.

Darüber hinaus kannst auch Du selbst etwas gegen Deine möglichen Depressionen unternehmen: Tue z.B. etwas für Deine körperliche und geistige Gesundheit! Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie ausreichender Schlaf ist alles sehr wichtig. Man hat festgestellt, dass zum Beispiel beim Sport bestimmte Stoffe ausgeschüttet werden, die zu psychischem Wohlbefinden und besserem Schlaf führen.

Oder wie wäre es mit einem persönlichen Notfallset? Wie könnte dies aussehen? Schreib Dir die Kontaktdaten von Freuden auf, an die Du Dich wenden kannst, wenn es Dir besonders schlecht geht. Oder lege Dir Fotos von Menschen, denen Du viel bedeutest, in greifbare Nähe.

Höre Dir Lieder an, die Dich in eine gute Stimmung bringen. Oder führe ein Tagebuch, in dem Du positive Gedanken und angenehme Erlebnisse festhalten kannst. Falls Du gläubig bist, könntest Du Dir auch Bibelstellen aufschreiben, die sehr Mut machend sind, wie z. B. Psalm 34:18, Jesaja 41:10 und Philipper 4:6,7.

Sehr wichtig ist es für Dich gerade jetzt, Dich jemandem anzuvertrauen, statt mit allem allein fertig werden zu wollen. Das könnten, wie anfangs gesagt, Deine Eltern sein und zusätzlich auch guter Freund/Freundin sein, der/die die nötige Reife besitzt, Dir zu helfen. Manche haben auch gute Erfahrungen damit gemacht, ihre Gedanken und Gefühle aufzuschreiben.

Ich weiß zwar nicht, ob Du an Gott glaubst, doch vielen hat ihr enges Verhältnis zu Gott dabei geholfen, nicht zu verzweifeln. So kann es einem große Erleichterung bringen, seine innersten Gedanken und Gefühle Gott im Gebet anzuvertrauen. Du kannst sicher sein, dass sie nicht ins Leere gehen werden, denn Gott wird in der Bibel der "Hörer des Gebets" genannt (Psalm 65:2)

Wenngleich der Weg aus einer Depression nicht unbedingt einfach ist, und man auch nicht von heute auf morgen wieder gesund wird, besteht dennoch die Aussicht auf Besserung und Heilung. Versuche daher, nach vorn zu schauen und wieder neuen Mut zu schöpfen! Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du einen Weg aus Deiner Depression findest und allmählich wieder Glück und Freude empfinden kannst!

LG Philipp

Es gibt eine Hotline für solche Fälle. Einfach bei Google Suizid eingeben, die beraten dich. Wenn du akut gefährdet bist, geh einfach in die Psychiatrie oder ruf an, die müssen einen dann aufnehmen....