Hoher Stromverbrauch durch veralteten Boiler?

3 Antworten

Leider nein, so lange das Gerät funktioniert muss der Vermieter nichts unternehmen. Hier hilft nur mit dem Vermieter sprechen und auf Kulanz hoffen.

Evtl. lässt er sich eher dazu bewegen wenn du dich bereit erklärst einen Teil der Kosten zu übernehmen.


dompfeifer  24.05.2015, 15:29

Wozu Kosten verursachen - für wen auch immer - solange das Gerät funktioniert? Siehe oben.

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Nein, der Stromverbrauch bemisst sich allein an der bezogenen Wärme. Für 1 kWh Wärme wird vom Stromversorger immer genau 1 kWh abgerechnet gemäß Stromtarif. Das hat zunächst nichts mit dem Fabrikat oder dem Alter des Gerätes zu tun und schon gar nichts mit "verkalkten Heizstäben". Sparen kann man bei gegebenem Stromtarif nur durch Vermeidung von Wärmeverlusten.

Es gibt allerdings Heißwasserbereiter mit Wärme-Isolierung (sog. "Warmwasserspeicher"), die die Wärmeverluste an der Außenwand verringern. 

Weiterhin gibt es Boiler, die auch die Vermeidung unnötiger Verluste bei der (zu immer gleichen Kosten gemäß Stromtarif bezogene) Wärme etwas erleichtern: Heißes Wasser, das nach dem Zapfvorgang in der Leitung stehen bleibt, kühlt sich ungenutzt wieder ab. Bei einer ordentlichen Temperaturregelung (ggfs. auch mit Zeitschalter) lässt sich die Wassertemperatur auf die benötigte Temperatur absenken. Damit wird die nutzlose Aufheizung langer Wasserrohre (sofern vorhanden) verringert. Die Temperaturabsenkung an der Zapfstelle durch Mischung mit kaltem Wasser erweist sich deshalb oft als unwirtschaftlich.

Dabei wird auch Verwirrung gestiftet mit allerlei physikalischem Unsinn, wie hier z.B. von BurkeUndCo:

Insbesondere wenn die Heizstäbe verkalkt sind, dann geben sie ihre Wärme nur schlecht ab und brauchen für die gleiche Menge warmes Wasser viel mehr Strom.

Wenn die Wärme an Heizstäben wegen Kalkanlagerungen schlechter abgeleitet wird, dann erhöht sich die Temperatur der Heizstäbe zu Lasten von deren Lebensdauer. Kostenträchtige Wärmeverluste könnten dadurch theoretisch nur entstehen, wenn durch die erhöhte Heizsstabtemperatur ein maßgebliches Wärmequantum über die elektrische Zuleitung nutzlos abgeleitet würde. Dergleichen widersprechen aber alle Erfahrungen und ernst zu nehmenden Veröffentlichungen.

Vom Stromversorger eingekaufte Wärme = Nutzwärme + Verlustwärme. Wer dieser Gleichung widerspricht, der widerspricht dem → Energieerhaltungssatz.


BurkeUndCo  24.05.2015, 19:30

Prinzipiell ist die Aussage von Dompfeifer völlig richtig und der Energieerhaltungssatz gilt natürlich auch bei der Warmwassererzeugung mittels Boiler.

Aber:

Hier reden wir in der Regel nicht von physikalisch idealen Bedingungen mit einem System das immer im Gleichgewicht ist, sondern die meisten Boiler werden eher dynamisch eingesetzt.

Es gibt 2 Arten von Boilern:

a) Boiler mit Warmwasserspeicher. Hier wird natürlich die gesamte Wärmemenge vom Wasser azufgenommen. Allerdings gibt es hier bei alten Geräten andere Verlustursachen, denn meist ist die Isolierung von älteren Geräten generell nicht so gut (oder altersbedingt nicht mehr so gut), wie die von neuen Geräten. Und da das Wasser in einem Speicherboiler ständig auf der Solltemperatur gehalten wird, gibt es hier dann deutliche Verluste.

b) Durchlauferhitzer. Hier fließt das Wasser an den Heizstäben vorbei und wird beim Vorbeifließen erwärmt. Bei diesen Geräten wirkt sich die Verkalkung der Heizstäbe durchaus negativ aus, denn es dauert einfach länger bis warmes Wassrer kommt. Das ist keine Verletzung der Energieerhaltung, denn das Wasser, das anfangs nur wenigg erwärmt wurde wird eben vom Anwender nur nicht genutzt (dessen Fehler???), also diese Wärmemenge, die er als Strommenge sehr wohl bezahlen muss, fließt dann ungenützt durch den Abfluss. Und am Ende des Warmwasserbedarfs, wenn der Wasserhahn abgestellt wird, sind in den verkalkten Heizstäben noch einige Wärmeeinheiten gespeichert. Diese werden dann langsam über das Gerät und die Wasserleitung an die Umgebung abgegeben  (auch das natürlich in völliger Übereinstimmung mit dem Energieerhaltungssatz), aber auch diese Energiemenge kann eben auch nicht sinnvoll vom Verbraucher genutzt werden.

Nochmals: Dompfeifer hat mit seiner Aussage und dem Hinweis auf den Energieerhaltungssatz völlig recht.

Aber für den Verbraucher kann es zumindest beim Durchlauferhitzer durchaus so sein, dass er die bezahlte elektrische Energie = Wärmeenergie eben nur zu einem Teil nutzen kann und deshalb beim gleichen Bedarf an nutzbarem warmen Wasser einen höheren Bedarf an zugeführter Energie besitzt und deshalb eine höhere Stromrechnung bezahlen muss.

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Renraku666  07.01.2021, 12:48

Nur wenn die Heizstäbe verkalkt sind, braucht der Boiler länger um auf Temperatur zu kommen, also heizt der Boiler auch länger, oder nicht?

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dompfeifer  07.01.2021, 15:23
@Renraku666

Dem stimme ich so nicht zu. Mit der Verkalkung der Heizstäbe bildet sich ein zusätzlicher minimaler Wärme-Zwischenspeicher. Die damit verbundene zusätzliche minimale Zeitverzögerung an der Zapfstelle ist wirtschaftlich bedeutungslos:

Bei Beginn des Zapfvorganges wird gewöhnlich erst einmal das vom Durchlauferhitzer zur Zapfstelle führende Wasserleitungsrohr erhitzt und mit heißem Wasser gefüllt. Das ist ein beträchtlicher Wärme-Zwischenspeicher! An der Zapfstelle kommt das heiße Wasser erst später an. Nach Abschluss des Zapfens ist das aufgeheizte Rohr gewöhnlich mit heißem Wasser gefüllt. Dessen teuer erzeugte Wärme wird dann nicht mehr genutzt. Das heiße Rohr samt heißem Inhalt heizt nach dem Zapfvorgang nur noch die Umgebung auf. Die vergeudete Wärme ist gleich dem Produkt aus Wärmekapazität der nutzlos aufgeheizten Körper und deren Temperaturdifferenz zur Umgebung. Und die Wärmekapazität steigt mit dem Volumen dieser Körper. Angesichts dieser Volumina fallen die paar Millimeter Kalk auf der Heizpatrone rechnerisch überhaupt nicht in das Gewicht.

Fazit: Mit der Verkalkung der Heizpatrone ergibt sich an der Zapfstelle eine ganz minimale zusätzliche Zeitverzögerung bei der Wassertemperatur. Die wirtschaftliche Größenordnung ist bedeutungslos.   

Allerdings ist die thermische Isolierung der Heizpatrone durch den Kalk mit einer Erhöhung von deren Arbeitstemperatur verbunden. Das verkürzt die Lebensdauer des Heizkörpers. Mit dem vorzeitigen Austausch der verkalkten Heizpatrone – warum und wozu auch immer - verkürzen manche Leute deren Lebensdauer noch weiter und verausgaben damit vorzeitige Beschaffungs- und Montagekosten.

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Ja das kann gut sein. Insbesondere wenn die Heizstäbe verkalkt sind, ddann geben sie ihre Wärme nur schlecht ab und brauchen für die gleiche Menge warmes Wasser viel mehr Strom.


dompfeifer  24.05.2015, 15:27

Dieser Unsinn leugnet den → Energieerhaltungssatz. Siehe oben!

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BurkeUndCo  24.05.2015, 19:17
@dompfeifer

Im Prinzip hat Dompfeifer natürlich recht.  Der Energieerhaltungssatz gilt immer. Also völlige Zustimmung.

Der Kalkbelag dient mehr als zeitliche Verzögerung, die Energie, die elektrisch rein gesteckt wird, wird natürlich ans Wasser weitergegeben und erwärmt das Wasser - wenn eben eventuell auch verzögert.

Wo es einen deutlichen Unterschied geben kann ist die Isolierung. Also die Wärememenge, die nicht im Wasser bleibt, sondern direkt an die Luft abgegeben wird. Aber das dürfte bei Boilern weniger kritisch sein, da das Wasser dort ja meist im Durchlauf erhitzt wird und nicht lange gespeichert wird.

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