Histamin Intoleranz und nun?

7 Antworten

Eine Histamin-Überempfindlichkeit besteht dann, wenn der Körper das Histamin nicht rasch genug abbauen kann.

Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem Histamin, das über die Nahrung zugeführt wird - schlechter Rotwein, alter Käse, alte Salami, alte fermentierte Lebensmittel

...und Histamin, das im Körper wegen Entzündungen produziert wird.

Die Histamin-hältigen Lebensmittel muss man meiden - eine kleine Menge davon wird man ohne Schaden vertragen.

Die Entzündungen im Körper müssen behandelt werden, damit sie als Störursache wegfallen.

https://www.netdoktor.at/krankheit/histaminintoleranz-8108

Eine Histaminintoleranz kann man oft rückgängig machen. Es gibt zwei Wege wie Histamin abgebaut werden kann. Zum Abbau von Histamin benötigst du Vitamin B6, Vitamin C und Kupfer. Zu einem Mangel an Kupfer kann es z.B. kommen wenn du nur Zink supplementierst, ohne auch Kupfer zu supplementieren. Genauso wenn du Kupfer nimmst ohne Zink, kann es zu Zinkmangel kommen.

Wenn du Kupfer nimmst solltest du davor und danach einige Stunden kein Eisen, Zink, Vitamin B6 und Vitamin C nehmen. Also Kupfer z.B. morgens, mittags Vitamin B6 u Vitamin C, abends Zink. So könntest du es machen. Vllt gibt es bei dir aber auch andere Ursachen? Es gibt z.B. Darmbakterien die Histamin erzeugen. Du solltest also deinen Darm auf Vordermann bringen. Vorsicht bei Probiotika, viele enthalten histaminerzeugende Bakterien. Da gilt es dann das richtige Probiotikum zu wählen.

Du kannst auch auf Lebensmittel verzichten. Was häufig nicht vertragen wird sind proteinreiche Nahrungsmittel, wie Nüsse, Hülsenfrüchte, Getreide. Kann sein das Käse und Fleisch auch dazuzählt. Gemüse wird oft gut vertragen, aber Avocados und Tomaten wieder weniger. Du kannst vor den Mahlzeiten, also so 30 bis 45 Minuten vorher Quercetin oder 5g Kurkumapulver nehmen. Kurkuma kannst du in Kapseln abfüllen, wenn es dir nicht schmeckt.

Das ist bei jedem Mensch anders. Meinw Mutter hat eine Histaminintoleranz und hat ein Jahr gebraucht um zu lernen, was sie essen und trinken kann und was nicht.

Wein und reifen Käse, wie es in einem Kommentar steht, kann sie beides Problemlos zu sich nehmen.

Eine Diät bei Histaminunverträglichkeit ist ein wenig komplizierter als bei einer Laktoseunverträglichkeit. Natürlich kommt es in beiden Fällen auch auf deine persönliche Empfindlichkeit an. Der Histamingehalt von Lebensmitteln ändert sich aber beispielsweise auch mit der Lagerung. Daneben gibt es Lebensmittel, die zwar selbst kein Histamin enthalten, aber die Freisetzung im Körper erhöhen etc. etc.

Manchmal ist es ausreichend auf lang gereifte Käse, Wein, Konserven und Salami zu verzichten, oft aber nicht. Es gibt ein Medikament (Daosin), das in manchen Fällen hilft, als alleinige Maßnahme ist das aber nicht ausreichend.

Ich kann dir nur raten, dir hierbei am Anfang Hilfe von einer Fachkraft zu suchen, wenn du nicht allein zurechtkommst.

So kann man gut ausgebildeten Ernährungsfachkräfte (Ökotrophologen, Trophologen oder Diätassistentn) mit notwendiger Zusatzausbildung finden. Adressen und Infos findest du bei VDOE und DGE.

Bei VDOE (VDOE Expertenpool) suchst du im "Expertenpool" unter Ernährungstherapie nach dem Spezialgebiet (also hier Lebensmittelunverträglichkeiten), gibst außerdem die PLZ an.

Bei DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) findest du die Suchfunktion unter "Service". Dort suchst du nach PLZ-Gebiet. Ruf ggf. die Hotline deiner Krankenkasse an, auch wegen der Kosten.

In der Regel übernimmt jede gesetzliche Krankenkasse einen Teil der Kosten, wenn du eine ärztliche Zuweisung hast (geht nicht aufs Arztbudget, sollte also keiner was dagegen haben). Bei einer präventiven Beratung auch manchmal. Wichtig: Der Ernährungsberater/-therpeut muss gewisse Qualifikationen vorweisen, damit die Kasse etwas zahlt (und natürlich auch, damit du in guten Händen bist).

Gute Besserung!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – und Beruf
Hallo an alle, nach langen magen-Beschwerden wurde nun eine histamin Unverträglichkeit festgestellt.

Du hattest das früher offenbar nicht. Es muss also eine Ursache dafür geben, dass dein Organismus plötzlich nicht mehr mit Histamin zurechtkommt. Was hat der Arzt als Ursache identifiziert? Denn diese Ursache musst du abstellen, um das Problem zu lösen.

Ich weiß nicht was ich denn essen darf oder gibt es etwas wie zb eine Abkürzung für Histamin damit ich das aus Produkten rauslesen kann ?

Nein. Aber es gibt Tabellen, in denen das steht. Die Strategie, das Histamin zu meiden, ist aber falsch, denn das bedeutet nur, dass du nichts an der Ursache änderst und mit der Krankheit lebst. Wenn du aber nichts an der Ursache änderst, wird die Krankheit im Lauf der Zeit immer schlimmer und breitet sich auf andere Bereiche aus.

Gegen die Laktose Intoleranz gibt es ja Tabletten die helfen

Auch das ist der falsche Weg, aus genau dem gleichen Grund. Wobei die Laktoseintoleranz zum Teil auch völlig natürlich ist.

Darauf verzichten bzw. auf alles so genau zu achten fällt mir schon schwer.

Klar. Deshalb ist es ja wichtig, die Ursachen abzustellen, dann kannst du auch wieder Lebensmittel mit Histamin verzehren.

Die Histaminintoleranz ist in typischerweise eine ernährungbedingte Zivilisationskrankheit und damit Folge von langjährigen Ernährungsfehlern wie dem Verzehr von Fabrikzucker, Auszugsmehlen, Fabrikfetten und generell stark verarbeiteter Nahrung. Aber der Arzt sollte dir das erklären.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ärztlich geprüfter Gesundheitsberater, >20 Jahre Erfahrung

Zimtstern7611 
Fragesteller
 17.09.2019, 13:55

Hallo und VIELEN FANK für die hilfreiche Nachricht. Leider hat mir mein Arzt keine Ursache genannt. Er hat nur gesagt, das ich das dao entweder zu schnell abbaue durch Stress und deswegen histamin nicht abgebaut wird oder ich generell zu wenig dao habe. Es wurde durch ein großes allergie blutbild festgestellt. Ich habe seit Monaten starke Magenbeschwerden ich glaube auch das ich Laktose nicht Vertrage. Eine Spiegelung hatte ich bereits dort war alles in Ordnung bist auf ein vergrösserter mageneingang. im Moment kann ich mir wenig helfen ..

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joangf  17.09.2019, 15:26
@Zimtstern7611
Leider hat mir mein Arzt keine Ursache genannt.

Ich hätte es auch nicht erwartet - Ärzte werden leider nur in symptomatischer Therapie ausgebildet. Um Ursachen geht es selten, deshalb haben wir so viele Krankheiten.

Er hat nur gesagt, das ich das dao entweder zu schnell abbaue durch Stress und deswegen histamin nicht abgebaut wird oder ich generell zu wenig dao habe.

Streß wäre eine mögliche Ursache (allerdings eine sehr unwahrscheinliche, sonst hätten die meisten Menschen eine solche Intoleranz). Der Streß kann aber natürlich eine Rolle spielen, vor allem, wenn er dauerhaft auftritt - und wenn er nur die Symptome verschlimmert. Wenn du zuwenig DAO hast, hätte der Arzt natürlich weiter forschen müssen, warum das so ist und dann dort ansetzen.

Es wurde durch ein großes allergie blutbild festgestellt.

Ich bin bei so etwas immer vorsichtig, weil das Blutbild nicht viel aussagt. Es ist nur eine Momentaufnahme eines sehr komplexen und dynamischen Systems. Werte können sich da in Minuten verändern. Wenn du auf histaminhaltige Lebensmittel reproduzierbar mit entsprechenden Symptomen reagierst, dann ist aber eine HI ziemlich wahrscheinlich.

Ich habe seit Monaten starke Magenbeschwerden ich glaube auch das ich Laktose nicht Vertrage.

Wird es denn besser, wenn du Laktose meidest? Wird es besser, wenn du histaminhhaltige Lebensmittel meidest? Denn wenn das nicht der Fall ist, dürfte eher ein anderes Problem vorliegen.

Ein ganzheitlich orientierter Arzt würde dich bei Magenbeschwerden erst einmal fragen, wann sie angefangen haben und was zu dieser Zeit in deinem Leben passierte. Denn Magenbeschwerden sind häufig lebensbedingt. Wir merken das nur selbst oft nicht, weil wir in Bezug auf solche Belastungen "betriebsblind" sind - wir sehen sie selbst oft nicht oder empfinden sie nicht als Belastungen.

Eine Spiegelung hatte ich bereits dort war alles in Ordnung bist auf ein vergrösserter mageneingang. im Moment kann ich mir wenig helfen ..

Generell haben alle erworbenen Krankheiten ihre Ursachen immer in den drei oben genannten. Auch wenn man den genauen Bereich nicht kennt, kann man in allen drei Bereichen Verbesserungen einleiten. Streß reduzieren ist sicher eine sinnvolle Sache, aber man kann auch Schadstoffe meiden (Gifte in Nahrung, Wasser, Luft, aber auch Nikotin, Alkohol, Koffein, usw.) und man kann vor allem die Ernährung verbessern. Die ist für rund 80% der heutigen Krankheiten verantwortlich, deshalb hat man damit meist gute Chancen.

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Krampus666  17.09.2019, 14:04

"Die Histaminintoleranz ist in typischerweise eine ernährungbedingte Zivilisationskrankheit und damit Folge von langjährigen Ernährungsfehlern wie dem Verzehr von Fabrikzucker, Auszugsmehlen, Fabrikfetten und generell stark verarbeiteter Nahrung. Aber der Arzt sollte dir das erklären."

Leider ist diese Erkenntnis bei den Schulmedizinern noch nicht angekommen (zumindest nicht bei vielen). Histaminintoleranz, Allergien, Mastzellaktivierungen oder der berühmte "Reizdarm" ... kommt alles aus dem gleichen Dunstkreis.

Ich empfehle hierzu sich über Paleo AIP schlau zu machen und zumindest einen Versuch in Betracht ziehen. Wenn es nicht hilft schadet es mit Sicherheit zumindest nicht. Bis dato hat es aber noch jedem geholfen. Gute Lektüre hierzu gibts im Netz oder als "Hardcopy" von Sarah Ballantyne.

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adventuredog  17.09.2019, 14:11
@Krampus666

@Krampus666

guter Tipp! wenn es sich um eine rein Ernährungsbedingte HI handelt können die Rezepte und Hinweise sehr hilfreich sein.

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joangf  17.09.2019, 15:28
@Krampus666
Leider ist diese Erkenntnis bei den Schulmedizinern noch nicht angekommen

Solange im Studium Ernährung nur ein unbedeutendes Nebenfach mit veralteten Informationen ist, wird sich daran leider auch nichts ändern. Aber Ärzte sollen ja auch nicht heilen, sie sollen Medikamente verschreiben. ;)

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adventuredog  17.09.2019, 14:07

@joangf

"Die Histaminintoleranz ist in typischerweise eine ernährungbedingte Zivilisationskrankheit und damit Folge von langjährigen Ernährungsfehlern wie dem Verzehr von Fabrikzucker, Auszugsmehlen, Fabrikfetten und generell stark verarbeiteter Nahrung".

so pauschaliesieren und aburteilen kann nur jemand, der nie selber davon betroffen war, sich aber gerne als der Allheilbringer aufspielt - weil das ja sein Geschäft ist ^^

Die Abbaustörungen können ebenso hormonell bedingt, genetischer Natur, Vergiftungen (zb durch frühere Medikamente) oder sonstwie bedingt sein. Erworben, angeboren, vorübergehend oder dauerhaft das muss und wird der Patient mit der Zeit selber heraus finden. dafür braucht es sicher keine "Berater".

Such deine Schafe woanders.

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joangf  17.09.2019, 15:34
@adventuredog
so pauschaliesieren und aburteilen kann nur jemand, der nie selber davon betroffen war, sich aber gerne als der Allheilbringer aufspielt - weil das ja sein Geschäft ist ^^

Was für ein Geschäft? Du wirst keinen einzigen Menschen finden, von dem ich je Geld oder Sachleistungen für solche Erklärungen genommen oder bekommen habe.

Die Abbaustörungen können ebenso hormonell bedingt, genetischer Natur, Vergiftungen (zb durch frühere Medikamente) oder sonstwie bedingt sein.

Wenn du meine Antwort gelesen hast, dann wirst du gemerkt haben, dass ich Vergiftungen und Medikamente unter dem Bereich Schadstoffe berücksichtigt habe. "Hormonell bedingt" ist unsinnig, weil Störungen der Hormonsystems ebenfalls Ursachen haben und nicht mal eben vom Himmel fallen. Du landest dabei wieder in den drei genannten Bereichen. Und genetischer Natur sind alle ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten, weil die Epigenetik für eine Übertragung der Ernährungsfehler an die nächste Generation sorgt. Tatsächlich genetisch bedingte Krankheiten wie die Trisomie 21 hatten natürlich auch irgendwann einmal eine Ursache - nur läßt sie sich nicht mehr beseitigen.

Erworben, angeboren, vorübergehend oder dauerhaft das muss und wird der Patient mit der Zeit selber heraus finden. dafür braucht es sicher keine "Berater".

Nein, dafür wohl nicht. Aber um den Unterschied zwischen symptomatischer Linderung und ursächlicher Heilbehandlung zu verstehen. Denn das ist wichtig, weil eine Krankheit ohne Abstellen ihrer eigentlichen Ursache nicht heilen kann.

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