Heutige Folgen des Kreuzzuges

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7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also hier reden alle über Dinge, die mit der Frage eigentlich erstmal nicht so viel zu tun haben...:-)

Erstmal ist das Wort Kreuzzug auch heute noch negativ besetzt, es wird als polemische Übertreibung einer Kampagne oft von der Gegenseite benutzt. Das geschah z.B. in der Zeit der Diskussion über den Abtreibungsparagraphen oder als Bezeichnung der Gegenbewegung zur Emanzipation der Frauen.

In den islamischen Ländern werden z.B. amerikanische Soldaten als Kreuzritter bezeichnet, das geschieht ganz bewusst von extremen religiösen Führern, die damit die eigenen Leute polarisieren wollen. Also wirkt die Vergangenheit dort wohl noch stärker nach als in unseren Breiten, obwohl es auch als Beweis der Schlechtigkeit der katholischen Kirche von Anti-Theisten herangezogen wird.

Allerdings haben die Kreuzzüge nicht nur für Tod und Entsetzen auf beiden Seiten der Fraktionen gesorgt, sondern politische Verhältnisse geschaffen, die z.T. noch heute gültig sind.

Das Osmanische Reich, entstand im Windschatten der Kreuzzüge, denn durch die Eroberung Byzanz (Kostantinopel, Istanbul) erhielten die Osmanen einen Brückenkopf, mit dem sie in den folgenden Jahren Ihren Einfluss auf weite Teile Europas und Nordafrikas ausdehnten...

Der Islam ging gestärkt aus dem Konflikt hervor. Die Moslems vereinigten auch Stämme und Fürstentümer unter einem Banner, die vorher sehr uneins über die Religion und die jeweiligen Führer waren.

Aber auch Europa veränderte sich durch die Kreuzzüge nachhaltig, denn die Kreuzfahrer brachten das Wissen über den Orient mit nach Hause. Auch die ersten Schriften der Antike, die durch die Eroberung Byzanz für eine lange Zeit nicht zur Verfügung standen flossen so wieder zurück nach Europa. Allerdings wurde der Grossteil dieser Schriften bereits bei der Eroberung des Kalifats in Südspanien erbeutet, nur ist der Krieg gegen die Mauren in Spanien auch ein Teil der kriegerischen Auseinandersetzungen und liegt zudem in der gleichen Zeit...

Nicht zu vergessen sind die Gründung der Ritterorden wobei die Templer sicher die wichtigsten sind. ihre Gründung veränderte die Machtverhältnisse im Mittelmeerraum und schaffte letztlich die Voraussetzungen für einen ausgedehnten Seehandel. Im Prinzip leitet sich sogar die Entdeckung der Neuen Welt davon ab, aber das ist eine andere Geschichte...

Die Kreuzzüge waren also nicht nur einfach dumme Kriege, sondern sie veränderten auch die politischen Verhältnisse. Auch die christliche Religion wurde nachhaltig verändert, denn als Folge der Kreuzzüge muss man auch die endgültige Trennung der Ost- und Westkirche sehen. Vor allem der Nahe Osten und Nordafrika waren danach unter dem ungestörten Einfluss des Islam. Europa verstärkte daraufhin die Grenzen und kontrollierte die Seewege des Mittelmeeres. Die innere Geschlossenheit Europas stieg wie die des Islams in der Folge an...


DarkSepia  05.06.2011, 22:21

Die Kreuzzüge waren also nicht nur einfach dumme Kriege, sondern sie veränderten auch die politischen Verhältnisse.

Aus denselben Gründen könnte man dieses Urteil über jeden Kreig fällen. Ich kenne sogar Leute, die Krieg mit genau diesen Argumenten für notwendig erklärt haben.

Klingt aber ein wenig zynisch, als wären diese Verbrechen damit gerechtfertigt, wenn ich es so formulieren. Auch die Kreuzzüge werden dadurch nicht gerechtfertigt, indem man auf gute Folgen hinweist.

Ansonsten finde ich deine Antwort gut.

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riara  06.06.2011, 00:09
@DarkSepia

Du findest auch ein Haar in jeder Suppe...:-)

Das ist keine Rechtfertigung, sondern schlicht eine Folge der Kreuzzüge, man muss sich Europa als Gesamtbild vorstellen, das hat nichts mit religiösen Rechtfertigungen zu tun, oder mit der moralischen Bewertung des 20. Jh.. Im übrigen waren die Folgen den Menschen damals auch nicht klar, analog zu der Neuordnung Europas nach dem 2. Weltkrieg, der Teilung Deutschlands, der Ächtung von Kriegsverbrechen (Int. Gerichtshof) und noch vieles mehr...

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DarkSepia  06.06.2011, 00:54
@riara

Nachdem schon so viele Kriege geführt wurden, müssten wenigstens ein paar Folgen klar gewesen sein.

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riara  06.06.2011, 06:47
@DarkSepia

Aus der Sicht der Menschen waren die Kriege aber unvermeidbar und notwendig, vergleicht doch nicht immer die super Bildung, den tollen Lebensstandard und unsere sozialhistorische Entwicklung mit der Situation von Menschen in der Antike, MA oder der frühen Vergangenheit. Wie blöd selbst die Deutschen noch vor 100 Jahren waren wird doch anhand der Kriegstrunkenheit 1914 recht klar, dann Demokratie und nur 15 Jahre später ein dummer Ex-Obdachloser aus Braunau...

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DarkSepia  06.06.2011, 14:29
@riara

Aus der Sicht der Menschen waren die Kriege aber unvermeidbar und notwendig

Und heute ist das anders?

vergleicht doch nicht immer die super Bildung, den tollen Lebensstandard und unsere sozialhistorische Entwicklung mit der Situation von Menschen in der Antike

Tu ich nicht.

blöd selbst die Deutschen noch vor 100 Jahren waren wird doch anhand der Kriegstrunkenheit 1914 recht klar, dann Demokratie und nur 15 Jahre später ein dummer Ex-Obdachloser aus Braunau

Das war also dumm, aber Kreuzzüge nicht?

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riara  06.06.2011, 18:55
@DarkSepia

Lassen wir es, wir haben da eine völlig entgegengesetzte Auffassung...

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Ja das gibt es. Der Islam, der ja als einzige Weltreligion in den letzten Jahrhunderten Kriege im Namen der Religion durchgeführt hat, rechtfertigt dies mit den Kreuzzügen. Weiterhin ist es auch heute immer wieder üblich, dass man Islamkritiker mit den Kruzzügen konfrontiert, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu verschleiern. Um Dies besonders zu unterstreichen, werden auch westliche Interventionen der letzten Jahrzehnte ebenfalls als Kreuzzüge deklariert, was an und für sich Quatsch ist, da die jeweiligen Herrscher der Region (Moslems) selbst um Hilfe gebeten haben.


Oiskin1969  04.06.2011, 21:20

ähhhh der islam als einizige weltreligion glaubenskriege? und was waren dann bitte die kreuzzüge?! interventionen im rahmen der humanität?! junge, hör ma mit deinem gefährlichen halbwissen auf. die kreuzzüge waren zuerst da. und komm mir nun net mit ner anti islamistischen geschichtsrevisionistischen website und verschwörungstheorien

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Taflie1961  04.06.2011, 21:43
@Oiskin1969

1443-1444 Kreuzzug gegen das Osmansiche Reich, dieser Feldzug wird als letzter Kreuzzug eingestuft. Er scheitert in der Schlacht bei Warna.

Kann es also sein, dass es seit 567 Jahren keinen Kreuzzug mehr gegeben hat?

Weiterhin haben die Kreuzzüge im NahenOsten nur den Charakter der Befreiung des heiligen Landes gehabt. Eine Befreiung setzt immer eine Besetzung voraus.

Dementsprechend darf ich das mit dem Halbwissen gepflegt zurück weisen.

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Oiskin1969  04.06.2011, 21:56
@Taflie1961

lol klar, nur weil man es befreiung nennt, ist es noch lange keine ^^

der letzte kreuzzug gegen die muslime, ja, was ist mit den hussiten, den protstanten an sich, den "ketzern" in kastilien/spanien und den lollarden?

und wie sieht es mit der neuen welt aus? alles schön im namen der religion unterstützt und finanziert.

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Taflie1961  04.06.2011, 22:32
@Oiskin1969

Du solltest Dir tatsächlich mal ein Geschichtsbuch leisten.....Zusätzlich hast Du Begriffsprobleme. Gesetzt den Fall, man würde....nur mal rein hypothetisch, die Eroberung der "neuen Welt" als Kreuzzug bezeichnen.....dann waren da aber sehr viele Indios und Indianer.....Moslems gabe es da nicht...........

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Oiskin1969  05.06.2011, 02:51
@Taflie1961

kreuzug bedeutet für mich das die christliche religion verbreitet werden soll, keineswegs nur gegen moslems. aber ich sehe schon bei dir is hopfen und malz verloren.

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Oiskin1969  05.06.2011, 03:09
@Oiskin1969

achja:

"Ein geflügeltes Wort

Die Kreuzzüge bleiben ein schwarzes Kapitel europäischer Geschichte und ein großer dunkler Fleck auf der auch sonst nicht sehr reinweißen Weste der Kirche. Der Begriff an sich verschwand keinesfalls aus dem Sprachgebrauch, wurde gar zu einem geflügelten Wort.Der Unterschied zwischen dem Heiligen Krieg der Christen und dem Dschihad der islamischen Welt ist – und das wird oft vergessen – signifikant. Zu einem Kreuzzug ruft der oberste Hirte. Wer will und kann folgt diesem Ruf und ist nach eigenem Dafürhalten "Im Auftrag des Herrn" unterwegs. Die Idee eines Dschihad ist etwas anderes.Wird in der islamischen Welt zum Heiligen Krieg gerufen, besteht für den gläubigen Muslim die persönliche Verpflichtung, diesem Ruf Folge zu leisten. Er muss dabei zu jedem Opfer bereit sein, den Auftrag mit allen Mittel eben auch mit Waffengewalt zu erfüllen. Er ist insofern ein wesentlich drastischeres und, wie die Geschichte zeigt, auch probateres Mittel als der Kreuzzug.Seit den Kreuzzügen ist immer wieder zum Dschihad gerufen worden, wenn es zum Konflikt zwischen muslimischer und abendländischer Kultur kam. Leider hat sich auf keiner Seite der Gedanke durchgesetzt, dass solche Konflikte mit Waffengewalt nicht zu lösen sind. Gewalt erzeugt Gegengewalt – das, so erscheint es, ist ein ehernes Gesetz, stärker als jede Vernunft und ungeachtet der 800 Jahre zivilisatorischer Entwicklung seit dem Hochmittelalter.Am Beginn des dritten Jahrtausends, soviel zeichnet sich schon ab, sind wir nicht viel weiter als damals, nur die Machtkonstellationen haben sich verändert. Es ist nicht mehr der Papst, der zum Kampf der Kulturen ruft, so gesehen hat wenigstens die Kirche ihre Lektion gelernt."

ich hätts nich besser erklären können.

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quopiam  05.06.2011, 07:47
@Oiskin1969

Kriege werden zwar gelegentlich im Namen der Religion geführt, aber nicht WEGEN der Religion. Ein bestimmter Glaube dient immer nur als Rechtfertigung, um die wirklichen Gründe zu verschleiern. Wer dabei mitmachen und sein Leben u. U. dabei zu lassen hat, soll nicht merken, daß es nicht um einen heiligen Glauben geht, sondern um viel handfestere Dinge.

Kriege werden immer aus politischen Gründen geführt. Es geht um Macht, Einfluß, Besitz an Land und Ressourcen, Ausschaltung von Konkurrenten und so weiter. Das gilt für JEDEN Krieg, egal mit welcher Religion argumentiert wird. Es gilt auch für die islamischen Eroberungen in Europa sowie auch für die Kreuzzüge. Es gilt für den Nordirlandkonflikt, für die Christenverfolgungen in Asien, für den Dreißigjährigen Krieg, für die Eroberungen in Südamerika und für sämtliche Terrorakte, die im Namen eines Gottes begangen werden.

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Taflie1961  05.06.2011, 21:56
@Oiskin1969

Aber eins kann man zum Abschluss festhalten....Du hast leider das Thema verfehlt. Hier wurde über den Begriff Kreuzzüge in Verbindung mit dem Islam gesprochen.

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Wenn Du heute noch schaust kannst Du auf zdf die Serie "Morgenland" ansehen. Sie wird an verschiedenen Tagen gezeigt. Da wird erklärt. Es fängt am Montag an und ist in der Mediathek noch abrufbar.

ja gibt es ganz klar. der beudeutungsvollste ist der das es vor den kreuzzügen in der islamischen welt keine glaubenskriege gab, die haben wir sozusagen eingeführt bei denen. auch war der islam vorher extrem tolerant. die christen und juden durften frei ihre religionen aussüben, in ihren eigenen kirchen etc. und wurden trotzdem vom gesetz her beschützt. als dann die christen kamen wars vorbei mit dem spaß und der toleranz. auch.


Taflie1961  04.06.2011, 21:46

Sorry, aber was hat jetzt eine Moschee auf dem Tempelberg zu suchen ???? Wie kamen die Moslems nach Jerusalem ????? Du scheinst da ein wenig Durcheinander zu haben.....recherchiere erstmal......

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Oiskin1969  04.06.2011, 21:58
@Taflie1961

nun, jerusalem ist drei weltreligionen heilig, dem judentum, dem christentum UND dem islam. dir ist schon klar das auch der koran jesus als propheten kennt und auch abraham usw?

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Taflie1961  04.06.2011, 22:37
@Oiskin1969

Das der Islam eine abrahamitische Religion ist dürfte unumstritten sein. Nur hast Du damit noch nicht erklärt, warum auf dem Tempelberg eine Moschee gebaut werden musste. Im Übrigen sind alle Propheten des alten Testaments im Koran vertreten. Der Islam geht ja sogar soweit, dass er indirekt Jesus als Sohn Gottes anerkennt, da er die unbefleckte Erkenntnis der Jungfrau Maria bestätigt. Aber selbst Jesus dürfte nicht ausreichend Gegenstand für eine Besatzung von Jerusalem darstellen, geschweige einen Moscheebau.................

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Oiskin1969  05.06.2011, 02:59
@Taflie1961

das du immer das militärische wort besatzung innen mund nimmst geht mir ziemlich uffe nerven. ich frage mich ob du zusätzlich zu deinem islamhass noch antisemitismus vertrittst, denn auch israel besetzt faktisch land welches nicht sein eigentum ist. wie dem auch sei, religionen waren schon immer anlass für streitereien, kriege, mord, folter und fördern generell menschliche abgründe hervor. demzufolge passt du richtig dazu.

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karhenn  05.06.2011, 06:04
@Oiskin1969

Das war im Anfang nicht für Jerusalem. Die Muslime haben in Jerusalem nicht zu suchen, sondern in Mekka.

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riara  05.06.2011, 09:49

Mohammed ist ja nun nicht nur Prophet und Glaubensstifter sondern auch als politischer Führer und Feldherr bekannt. Die Einführung des islamischen Glaubens erfolgte nun mal durch Eroberungen der umliegenden Gebiete...

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Ne nicht wirklich. Nur das paar tausend Familien ausgerottet sind.