Hat mein Kollege keine Ahnung von Fotografie?
Eine Frage an Fotografen und Hobbyfotografen (keine Handyfotografen)
Er fotografiert seit so 1 Jahr und man muss sagen, dass er viel gelesen hat zur Fotografie, vor allem wissenschaftliche Dinge, auf die er auch immer pocht. Aus Spaß habe ich ihm das Foto hier privat geschickt, ihn verarscht und erst behauptet ich hätte es gemacht. Ist übrigens eines der teuersten Fotografien überhaupt und von einem anerkannten Fotografen gemacht.
https://media.tate.org.uk/art/images/work/P/P78/P78372_10.jpg
Seine Kommentare:
- wirkt zu unruhig (sagt er fast immer, sofern mal mehr Leerraum ist oder ein deutlicher Schwerpunkt da ist)
- hohe Stellen im Gras ziehen Auge auf sich (lenken ab)
- Treppen am Deich stechen so heraus
- Wasser ist ein Gewusel aus kleinen Wellen
Im Grunde also alles negativ ;) Dabei gehts mir nicht darum ob einem das Bild gefällt...das ist ja Geschmackssache, sondern um die "Meckerpunkte", die er anführt.
Als ich ihm dann die Wahrheit sagte meinte er das Bild ist Schrott und gefällt nicht. Ich sagte ihm das Bild lebt sehr von Linien und reduzierten Farben. Für mich ist da auch nichts wirklich unruhig, weil es so geordnet und reduziert ist (ich denk sowas ist keine Geschmackssache). So ganz mein Geschmack ist es auch nicht, wobei ich es nicht schlecht finde und ich sehe, was der Fotograf vorhatte.
Wie seht ihr das?
10 Antworten
Technisch-wissenschftliche Kenntnisse über Fotografie helfen niemandem wirklich, gute Fotos zu machen oder Kunst zu verstehen.
Er will dich mit seiner Kritik beeindrucken. Das geht aber nicht ohne eigene gute Fotos und da zählt Bildkomposition, Sinn für Farbharmonien u.ä. mehr und nicht das blasierte Herumgemeckere an anderer Leute Fotos. Ich finde gut, dass du ihn mit dem Bild hereingelegt hast.
Er ist eingebildet und selbstgefällig. Lass ihn einfach reden und reagiere nicht mehr drauf.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Wem es nicht gefällt, dem gefällt es nicht, anderen schon.
Dazu ein extremes Beispiel aus der Kunst, die Fettecke: https://de.wikipedia.org/wiki/Fettecke Ein damals namhafter Künstler hat rund 5 kg Butter in einer Ecke positioniert. Für einige war das ein Kunstwerk, für andere ...
Wie auch immer, es gibt kein Messgerät für Schönheit oder attraktive Bilder, so what?
Dabei gehts mir nicht darum ob einem das Bild gefällt...das ist ja Geschmackssache, sondern um die "Meckerpunkte", die er anführt.
Wenn er das genau so meint, wie er es sagt:
meinte er das Bild ist Schrott und gefällt nicht.
dann ist das so pauschal falsch. Hat er das genau so gesagt oder eher in Richtung "meiner Meinung nach ist das Bild Schrott und gefällt nicht"? Dann wäre das eine Meinungsäußerung, die nicht zu beanstanden ist.
Er meinte es sei Schrott, aufgrund den aufgezählten Merkmalen. Um eigenen Geschmack gings mir nicht.
Er meinte es sei Schrott, aufgrund den aufgezählten Merkmalen.
Damit liegt er exakt falsch. Selbst eine rein weiße Fläche kann ein Kunstwerk darstellen und gefallen. Derlei ist naürlich eine große fotografische Herausforderung. ;-)
Finde das Foto auch furchtbar!
... aber ich fotografiere auch erst seit 30 Jahren oder so!
Als "Kunst" könnte das Foto durchgehen! Also wenn es "so gewollt ist", dann Respekt! ^^+gg
Wenn Jemand bereit ist den "Wert" zu bezahlen ... von mir aus! :-)
Ist halt ein bekannter Fotograf, wobei das ja auch nur bedingt ein Bonus ist...man hätte ja auch jedes andere Foto von dem kaufen können sozusagen. Irgendwas muss das Bild ja haben, weswegen man sich genau dafür entschieden hat. Aber ich finds halt auch nur ok....
Nur weil er einen Preis drangeklebt hat, heißt das nicht, dass das jemand kauft.
Oder so jemand wie du, der glaubt, das muss gut sein, weil der Fotograf bekannt und das Bild teuer ist. ;)
Wenn das Bild für 4,3 Mio versteigert worden ist, dann ist es "Kunst". Ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Bild schlecht ist.
Tja, über den Preis hätte Andy Warhol sich kaputt gelacht. :)
Aber solange auch andere glauben, das Bild muss das wert sein weil teuer, hat es ja tatsächlich einen Wert für den Eigentümer.
Übrigens auf 2. geb ich Null. ;)
Und ich bleibe absolut bei meiner Meinung zum Bild. Wer das gekauft hat, ist ein Idiot oder verkauft es später besser in dem Wissen, dass der andere ein Idiot ist.
Kunst oder nicht Kunst, der wollte den Rhein als historische Identifikationsfläche von Deutschland darstellen oder sowas.
Unruhig ist es definitiv!
Das wurde nicht gemacht, um ästhetisch oder ruhig zu sein und meiner Meinung nach stimmt einfach, was dein Bekannter gesagt hat.
Die Meinung kannste haben. Andere haben eine andere Meinung dazu. Allerdings, wenn du diese Unebenheiten etc. auch als unruhig ansiehst(?), dann ist fast jedes Landschaftsfoto unruhig. Überall ist mal was drauf und wenns nur ein kleiner Zweig, Blatt etc. ist, der da nicht so ganz reinpasst und den man bemerkt. Bzw....wie müsste es denn sein, wenns ruhig sein soll?
Ach, ich hab mal einen Profi getroffen, der jedes Jahr in der Toskana fotografiert hat... da gehen einem die Augen über...
Die Linienführung muss das Auge ja auch immer wieder in die Bildmitte oder darum herum wandern lassen. Bei dem Rhein-Ding ist nichts, was hält, Hauptmotiv ist abgeschnitten und läuft beidseits aus dem Bild. Klar, das ist Kunst, das soll ja aufwühlen, zum Nachdenken anregen, eben nicht beruhigen.
Und dann diese Nebel, die aus Tälern aufwallen... während die Morgensonne die Hügel streift und die Landschaft küsst... Hügelketten, die nach hinten immer blauer und pastoser werden und Tiefe geben... Koniferen, die beinahe nur Shillouhetten sind und ein in vielfacher Varianz dargestelltes Motiv bilden, ein Muster... ein aufsteigendes Dreieck... zarte Farbübergänge, selbst die Schatten sind nicht hart, sondern fließend...
Das wäre sicher ruhiger als das Motiv hier, zumindest wie ich es mir vorstelle. Aber das macht das gezeigte Bild ja nicht gleich total unruhig.
Sowas hier würde ich als unruhig bezeichnen.
Ich finde da gibts schon noch einen Unterschied.
Aha, aha, jetzt setzt du es in Relation und sprichst plötzlich von "nicht gleich total unruhig". ;)
Fall abgeschlossen. Gute Nacht.
Habe dir vorhin geschrieben was ich unruhig finde, aber das ich den Gesamteindruck nicht unruhig finde oder? Und nun habe ich dir ein Beispiel gegeben was ich als unruhig ansehe. Keine Ahnung wo das Problem ist. Aber egal...wir kommen eh nicht zusammen.
Gute Fotos brauchen ein gutes Auge , Technik ist zwar hilfreich macht aber kein gutes Bild (wie man am Beispiel sieht) - das kann man nicht aus Büchern lernen, das muss man haben oder durch viel Übung lernen.
Ich stimme deinem Kollegen nicht zu , Ich finde das Bild aber trotzdem nicht gut.
Die Motivauswahl ist langweilig und die Bildkomposition ist ohne jeden Höhepunkt.
Es gibt Leute die verkaufen auch ein Haufen Ka… als Kunst, ist es deswegen wirklich etwas wert ? Kunst sollte gefallen, mir gefällt es nicht und es ist auch nicht beeindruckend. Sorry ich weiß , ist nur meine Meinung.
Dein Kollege bezieht sich mit seinen Kritikpunkten nicht auf die Technik (die ist gut) an dem Motiv kann man nichts ändern was er aber bemängelt. Wenn er gesagt hätte er hätte ein anderes Motiv gewählt weil ihm das oder das nicht gefällt wäre es besser gewesen.
Aber so ist es nur Gerede um so zu tuen als hätte er Ahnung
Ich finds lustig das dein Kollege so genau auf das Foto eingegangen ist.
Eigene gute Fotos hat er nicht, wobei ein ok ist (für mich - für ihn nicht) Und er meckert wirklich immer...