Gute E-Gitarren?

2 Antworten

Von Experte Mediachaos bestätigt

Jede, die der Anfänger spielen will.

Mit Ausnahme der Gitarren, die durch verarbeitungstechnische und qualitative Mängel so schlecht in der Bespielbarkeit sind, dass sie den Fortschritt hindern. Ich denke wenn man mind. 200 - 250€ auf den Tisch legt, ist man aus diesem Gefahrbereich größtenteils raus.

Ich würde vielleicht zudem die Gitarren mit Vibrato und Tremolo außen vor lassen. Die sind beim Einstellen und Saitenwechsel sehr schwer für Leute, die sich damit nicht befassen wollen und das System nicht verstehen.

Gitarren die kopflastig sind würde ich auch nicht unbedingt als Anfänger kaufen.

Darüber hinaus aber wie gesagt jede. (Und lass dir btw. nix von wegen irgendeine Marke oder gar Modell sei besonders gut einreden.)


Retearg  14.12.2023, 19:39

Ich spiele seit vier Jahren, habe eine Harley benton DC custom cherry und bin sehr zufrieden. Ich glaube ST Modelle sind aber auch sehr gut am Anfang. Kauf am besten eine, die etwa 200€ kostet, das dürfte fúr den Anfang genügen.

0
Vando  14.12.2023, 22:05
@Retearg

Also ich kaufe keine Gitarren für 200€ mehr. Ich hab 2015 meine erste Gitarre für 300€ gekauft. Die war ein Glücksfall. Die ist nicht nur von der Form her ein Volltreffer geworden, sondern auch noch hinreichend gut, um sie teilweise als Erstinstrument auf der Bühne eingesetzt zu haben.

Wobei nichts schlägt in Sachen Form die Schecter JLX-1. Zumindest nichts was ich bisher kenne.

0

Meine persönlichen Kriterien für Anfängergitarre

  • Komfortabilität
  • Gutes Preisleistungsverhältnis
  • Etwa bei 300+ Euro ansetzen
  • Die richtigen Tonabnehmer wählen
  • Die Form der Gitarre
  • Tremolo: Ja oder nein?

Was du nun willst, kommt ganz drauf an und kannst nur du wissen, indem vor Ort angetestet wird. Die Gitarre muss komfortabel für dich sein, deinem Feeling entsprechen. Tut sie es nicht, ist es die falsche.

Fangen wir beim Sound an:

Humbuker klingen eher fett und brachial. Clean dagegen ist der Sound eher warm und voll.

Single Coils klingen eher scharf und klar, eignen sich also zum Beispiel für Blues, Country, Rock'n'Roll... Clean wirkt der Sound kühl und hart.

Es gibt auch Mischbestückungen.

Was du nun wählst, hängt von deinen Kriterien ab. Willst du überwiegend Metal spielen, werden dich Humbuker wahrscheinlich glücklicher machen.

Natürlich kannst du aber grundlegend mit einer E-Gitarre alles spielen. Es ist dann nur ggf etwas "dünner" und muss dann mehr entsprechend eingestellt werden.

Die Form der Gitarre:

Oft wird die Stratocaster als klassisches Einstiegsinstrument gewählt, weil sie wegen ihrer normalen Form und ihrer Bestückung ein Allrounder ist und eine auch im Sitzen ganz normale Haltung zulässt.

Dies ist jedoch nicht in Stein gemeißelt, denn SG, Telecaster, Les Paul erlauben eine ähnliche Haltung. Die Form der E-Gitarre ist jedoch so viel mehr, als nur eine Form. Die Gitarre ist auch eine Art Persönlichkeit, du solltest deine Gitarre auch optisch mögen, ich zumindest spiele sonst nicht gerne darauf.

Haptik der Gitarre:

Manche Formen erfordern eine andere Haltung und liegen nicht jedem. Eine Warlock sieht zwar fetzig aus, wird aber vermutlich eher unbequem zu spielen sein für den Anfang. Aber auch das ist nicht in Stein gemeißelt, wenn eine solche für dich haptisch bequem ist und alles erfüllt, go for it.

So sehr ich die klassische Strat auch mag, sie war mir nie die liebste Einstiegsgitarre (ich fing auf einer Cort G210 an, die aber trotzdem solide war und die ich trotzdem sehr mochte), denn ein Tremolo geht mir nach wie vor einfach nur auf den Sack. Jemand anderes will aber genau dieses Feature haben.

Ich zum Beispiel liebe die Haptik und Haltung einer Firebird und obendrein sieht die für mich einfach nur perfekt aus. Da würden manche daraufhin Argumente bringen, wie "zu kopflastig, zu sperrig", aber die wäre auch als blutiger Anfänger direkt die Gitarre meiner Träume gewesen. Ich liebe einfach alles daran, auch eben, weil sie wuchtig ist und das auf genau die richtige für mich taugliche Weise trifft.

Neben der Form kommt hier nun die Frage der Saitenlage. Manche mögen es etwas höher (ich zum Beispiel), damit es nicht so leicht gegen den Bund scheppert, andere wollen lieber mit möglichst wenig Widerstand greifen. Grundlegend muss hier dennoch ein gesundes Gleichgewicht herrschen. Zu niedrige Saiten klingen nicht gut, zu hohe können gerade untrainierten Fingern Unwohlsein bereiten.

Verarbeitung der Gitarre:

Die Verarbeitung ist von immenser Wichtigkeit, denn das Ding muss bundrein sein, eine korrekte Intonation aufweisen und das möglichst bis in die höchsten Lagen, sonst ist Frust vorprogrammiert. Irgendwelche scharfen Kanten haben an der Gitarre nichts verloren (außer, wenn sie Teil des Korpus deiner Gitarre sind), die sorgen für wenig Komfort beim Spielen und ärgerlich oft reißenden Saiten.

Bei einer E-Gitarre kommt hier noch ein weiterer Faktor dazu. Sitzen die Tonabnehmer gerade in der Klampfe? Sitzt die Buchse fest? Was machen diverse Schalter und Knöpfe?

Apropos Tonabnehmer - die sollten nicht der allergrößte Billig-Mist sein, sonst klingt die Gitarre trotzdem zu schwach.

Tremolo, falls vorhanden, sollte in etwa gerade auf der Gitarre liegen, nicht zu weit oben oder unten. Auch ein funktionierendes Tremolo macht den Seitenwechsel und das Stimmen lästig genug, ist es schlecht verarbeitet, erwartet dich eine klangliche Zimtzicke, die ständig ihre Stimmung verliert.

Auch die Stimmmechaniken würde ich unter die Lupe nehmen. Sie sollten fest sitzen und stabil sein, sind sie es nicht, ist die Gitarre auch nicht stimmstabil, denn dann geben sie der Saitenspannung nach.

Ob der Hals der Gitarre angeleimt oder geschraubt ist, ist egal. Er sollte aber definitiv, im Falle von Schrauben, gut in der Gitarre sitzen und richtig eingestellt sein. Hier kann ein Experte drübergucken und das für dich erkennen.

Equipment:

Zum Einstieg und privat reicht ein Verstärker mit 15 bis 20 Watt an sich aus, damit spielst du zwar nicht den Schlagzeuger einer Band in die Ecke, aber zum Üben und Privatgebrauch reicht das locker. Allerdings sollte auch dieser nicht das Billigste vom Billigsten sein, sonst kann der nix. Er sollte mindestens über einen guten Clean Sound und Variabilität beim Gain verfügen. Der Sound bei Kopfhörern ist auch wichtig, du willst manches vielleicht auch mal im Ruhigen üben.

Ein Kabel würde ich separat kaufen, meistens sind die beigefügten Kabel nur zweckig und das hört man dann oft auch, denn die rauschen häufig und sind ein wenig arg dünn und kurz.

Kopfhörer natürlich noch, das ist selbsterklärend.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich spiele wieder Gitarre und lerne Klavier