Gott, Glaube, Atheist?

6 Antworten

Das Argument, das ein Mensch, das Verlangen hat, an einen Gott zu glauben. ( die Meisten )

Es dürfte schwierig sein, gesellschaftliche Prägung statistisch auszuschließen, um so eine These beweisen zu können.

Oder wenn man Angst bekommt und plötzlich "Jesus Christ" brüllt, Oder wenn's ein Muslim ist dann Allahu Akbar.
Warum schreien Menschen wenn sie sich erschrecken, den Namen eines Gottes?

Sprache, dazu gehören auch Ausdrücke spontanen Erstaunens, spontaner Angst oder spontanen Ärgers, ist ohne jeden Zweifel einzig und allein durch das Umfeld geprägt. Du fluchst wie die Menschen denen Du begegnest.

Oder warum haben die Meisten Menschen das Bedürfnis, an einen Gott zu glauben?

Siehe oben. Eine Studie, die beweist, dass es "die meisten" sind und, dass es ein inneres Bedürfnis ist, müsste in einer Art und Weise durchgeführt werden, die gesellschafltiche und somit äußere Einflüsse sicher ausschließt.

Was sind die Ursachen für all das?

Religion dreht sich immer um 2 Schwerpunkte: 1. Definition von gesellschaftlichen Normen, die in der Gesellschaft in der die jeweilige Religion entstanden ist, zum Entstehungszeitpunkt Überlebensvorteile mit sich brachten, das aber Jahrhunderte später und in anderen Gesellschaften oft nicht mehr tun. 2. Finden von mythischen Ersatz-Erklärungen für Dinge, die nach dem Wissensstand der Gesellschaft zur Entstehungszeit der Religion zwar beobachtbar, aber noch nicht sachlich erklärbar waren, aber im Sinne der Befriedigung der natürlichen Neugier des Menschen nach einer Erklärung verlangt haben.

Ist es vielleicht ein Nebenprodukt von der Evolution?

Evolution verläuft ungerichtet, sie hat keine Haupt- und Nebenprodukte.

In den meisten Fällen Folge des Rangordnungsdenken - wer hierarchisch denkt, braucht für sich eine übergeordnete Person oder ein Wesen oder eine Gottheit.

Warum schreien Menschen wenn sie sich erschrecken, den Namen eines Gottes?

Wenn ich mich erschrecke schreie ich zumeist ahhh.

Aber ansonsten hat das schlichtweg gesellschaftlich kulturelle gründe. z.b. der ausspruch "oh mein gott" für verwunderung oder überasschung. etc. Es ist halt ein ausspruch der sich in einer Christlich geprägten gesellschaft so etabliert hat. Dies ist aber eine rein sprachliche floskel. wie z.b. der ausspruch "das ist ja zum mäuse melken" für ewas das einen Frustriert oder nervt weil es nicht klappt etc. Niemand hat in dem falle vor mäuse zu melken. Sondern es ist auch nur eine sprachliche floskel.

Oder warum haben die Meisten Menschen das Bedürfnis, an einen Gott zu glauben?

Das es wirklich die meisten sind. vage ich zu bezweiflen. Viele aber durchaus.

Der glaube an einen Gott ist hier nicht das eigentliche bedürfniss. Sondern es ist das Bedürfniss nach Kontrolle und macht über seine Umwelt. Und ein bedürfniss nach sicherheit.

Der mensch mag es nicht wenn ihm etwas unbekannt ist. Das unbekannte könnte gefährlich sein. Entsprechend gibt es viele menschen die ein Problem damit haben wenn sie sich etwas nicht erklären können. Und auch wenn sie keine Kontrolle über etwas haben.

Glaube an irgendwas ist ein mittel dem entgegen zu wirken. Es gibt die illusion einer erklärung. (Gott war es) und auch die Illusion von kontrolle.

Beides reicht hier vollkommen aus um das bedürfniss zu befriedigen. Und ein Gott. Befriedigt genau das. Der glaube daran gibt antworten auf schwierige fragen.

Wobei Theologischer glaube hier nicht das einzige ist was diese Bedürfnisse füllt. Alle Esoterischen / Spirituellen dinge schlagen imgrunde in die gleiche kerbe.

Deshalb neigen viele menschen zum glauben. Weil eine erklärung zu haben besser ist als "ich weiss es nicht" zu sagen.

Hinzu kommt noch ein besonderer faktor. Der Sinn. Glaube an einer höheren macht verleiht übergeordneten sinn. und beantwortet quasi die frage: "warum sind wir hier" Jemand der keinen glauben hat muss sich zwangsläufig mit der Sinnlosigkeit des lebens auseinandersetzen. Die frage warum wir hier sind. Wird nicht beantwortet. bzw. halt mit "es gibt keinen grund". Und das ist imgrunde etwas mit dem man klarkommen muss. Und man möglichst zur erkenntniss kommen sollte das man sich selbst nen Sinn geben muss. Und damit haben auch viele ein problem.

Ist es vielleicht ein Nebenprodukt von der Evolution?

Die angst vorm unbekannten ist durchaus ein nebenprodukt der evolution. Für gewöhnlich sind es die lebewesen die bei unbekanntemvorsichtiger reagieren die die eher überleben. Ist es nämlich etwas lebensgefährliches dann erwischt es warscheinlicher die mutigen.

Warum schreien Menschen wenn sie sich erschrecken, den Namen eines Gottes?

Das ist gesellschaftlich geprägt. Auch englischsprache Atheisten rufen beispielsweise "Jesus Christ" aus. Und arabischsprachige Atheisten, die z.B. christlichen Hintergrund haben rufen auch "Ya Raab" (Oh Herr).

Oder warum haben die Meisten Menschen das Bedürfnis, an einen Gott zu glauben?

Die übergänge zwischen - institutionell-religiösem Monotheismus (Katholiken, Sunniten, etc.), über spirituell-mystizistischen Monotheismus (Jesidentum, Sufismus, Alevitentum, Gnosis, Drusentum, Manichäismus, Teile des Hinduismus etc.), über Polytheismus (Odinismus etc.), über Panentheismus, Pantheismus (Hinduistische Strömungen, Sikhismus, Daoismus, einige animistische Religionen etc.), über etwas unscharfe "Halb-Theismen" (Buddhismus) bis hin zu animistischen und schamanistischen Religionen (die biszu 100.000 Jahre als sein können) und zur privaten Spiritualität, die sich aus alle dem oder anderem zusammensetzen kann - sind fließend.

Wenn, dann sollte man von Religiosität allgemein sprechen.

In gröbster Betrachtung gibt es ein paar Aspekte, die evolutionär für unsere Art von vorteil sind (Gruppenzusammenhalt zum Beispiel). Das ist jedoch relativ begrenzt.

Denn führt man das ganze weiter in die Komplexität und auf die metaphysische Ebene, dann kann auch ein Physiker, der irgendwo zurückgezogen in der Antarktis Radioteleskop-Datensätze analysiert, religiös sein/werden, aufgrund seiner Tätigkeit.

Es ist ein Ausdruck dessen, dass wir die Absurdität des Universums verstehen, die Absurdität dessen, dass es überhaupt Prinzipien wie "Existenz" und "Nichtexistenz" gibt.

Ich würde behaupten, je mehr man weiß, desto spiritueller wird man. Geht man auf den Grund der uns bekannten Materie bis hin zum sog. Quanten-Schaum und Quantenfluktuationen oder betrachtet man alles was ist im größt möglichen Maßstab bis hin zur Viele-Welten-Theorie und weiter, realisiert man, dass wir nichts wissen und auch nichts wissen können, dass es eigentlich "Nichts" gibt, dass das Sein desto rätselhafter und absurder wird, je mehr man darüber weiß. Als die Menschen Intelligenz entwickelten, und sich selbst erkannten, mussten sie zugleich auch Religiosität entwickeln.

Interessant sind dahingehend auch Psychedelika wie DMT, Psylocibin etc. Sie wurden bereits in der Altsteinzeit verwendet, und werden es heute immer noch. Und sie werden nicht um sonst "Gottes-Moleküle" genannt. Unter ihrem Einfluss sind Menschen plötzlich in der Lage die Antworten auf die großen Fragen zu finden, Gedanken zu denken, die ihr Gehirn in normalem Zustand mit seiner Kapazität überhaupt nicht denken könnte, die "Pixel" oder das Gewebe der Realität zu erkennen und Gott zu spüren. Einmal zu Gott und zurück, einmal in den Tod und zurück, einmal in eines der anderen Universen und zurück. Das erleben Menschen seit tausenden, hunderttausenden oder mehr Jahren. Nicht umsonst gibt es Theorien, dass derartige Stoffe die Evolution beeinflusst haben (Stoned Ape - unbewiesen aber ein interessanter Ansatz).

Und egal ob man nun transzendent denkt oder rein materialistisch: Denkt man transzendent, sind die Phänomene dieser Stoffe ohnehin klar und dennoch geheimnisvoll. Denkt man rein materialistisch, macht es das nicht weniger Geheimnisvoll, weil demnach diese Erfahrungen und extremen Zustände schon in unserer DNA codiert sein müssen. Und vor dem hintergrund, dass Menschen unter diesen Substanzen unabhängig von einander ähnliche Erfahrungen machen und sogar denselben Wesenheiten begegnen, die so gleich sind, dass sie sich nach Gattungen klassifizieren und systematisieren lassen - macht es das nicht weniger rätselhaft. Warum, wofür, sind diese Erlebnisse so detailliert in der menschlichen DNA codiert?

Es kommt immer darauf an wie allumfassend und detailliert oder wie grob und (häufig) mit eurozentristischem Kontext man Religiosität betrachtet. Ein negatives Herabblicken auf Religiosität (beschränkt auf institutionelle Religion) und eine Abgrenzung zur Wissenschaft, kommt rein aus der europäischen Geschichte bezüglich Kirche und Aufklärung. In anderen Gesellschaften verhält sich das zurecht völlig anders.

Kurz: Ja, Gottesglaube ist ein Indiz für die Existenz von etwas Übergeordnetem, nicht mehr und nicht weniger.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium
Esisthaltso686  02.08.2023, 18:08

Sehr viel erklärendes Wissen .Ein kräftiges Gehirn, ein guter Verstand .Aber leider nur ein Zeitwesen wie ich.

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leChatNoir267  02.08.2023, 19:50
@Esisthaltso686

Leider ja, aber ob sich das nicht für jeden einzelnen irgendwann ändert, ist fraglich. Eher erwartbar - keine Eile.

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Warum schreien Menschen wenn sie sich erschrecken, den Namen eines Gottes?

Das ergibt sich aus der täglichen Umgangssprache. Das hat also nichts zu bedeuten

Wenn die Welt nur an Hexen oder Vampire glauben würde, dann wären diese Rufe also auch anders.

warum haben die Meisten Menschen das Bedürfnis, an einen Gott zu glauben?

Warum das so ist weiß ich nicht, aber das haben sicher auch schon die Steinzeitmenschen gemacht. Das beweist aber auch nichts.