Glaubt ihr daran, orthodoxe Geschwister?

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Ach du meine Güte! Ich bin zwar nicht orthodox, aber sehr fundiert.

Das ist doch das Rätsel an sich! Gott ist zugleich Vater als auch Sohn als auch heiliger Geist.

Übersetze das doch mal in eine vernünftige Bildsprache:

er ist Leben, und Mensch, und Kraft,

er ist alles in einem und das können wir uns eben nicht vorstellen, dass er gleichzeitig in uns ist, aber gleichzeitig auch das Universum selbst.

Das ist das Geheimnis von Trinität

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Habe Seminare und berufliche Erfahrung

Ich bin christlich orthodox und glaube an die Heilige Dreifaltigkeit und an Jesus, der Gottes Sohn und Gott ist.

Sie meinte daraufhin in jeder Orth. Kirche is das anders.

Das habe ich ehrlich gesagt, so noch nie gehört! In der Orthodoxie hat man -unabhängig welche Kirche und welches Land- die gleichen Glaubensinhalte. Das orthodoxe Glaubensbekenntnis ist auch für alle christlich orthodoxen Kirchen dasselbe (nur gibt es das dann eben in den unterschiedlichen Sprachen).

Vielleicht hat deine Freundin da etwas durcheinander gebracht oder ihr hat jemand etwas erzählt, was so nicht stimmt.

Ich bin zwar nicht orthodox, aber vielleicht kann ich Dir helfen. Lies Dir zunächst das hier durch:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Trinität

Schnell wirst Du erkennen, dass man bis heute in Kirchenkreisen um diese Lehre streitet. Man versucht krampfhaft, den heiligen Geist (wirksame Kraft Gottes) zur Person zu erklären, nur weil in der Bibel als Stilmittel Dinge gelegentlich personifiziert werden. Auch Blut wird personifiziert (1. Mose 4:10). Trotzdem ist Blut keine Person.

Richtig: In Joh. 1:1 wird Jesus als ein Gott bezeichnet. Aber auch Satan wird so bezeichnet (2. Kor. 4:4). Ist Satan deswegen der Schöpfer? Nein! Auch Jesus ist nicht der Schöpfer. Der Schöpfer gab sich gemäß 2. Mose 3:15 selbst den Namen JHWH (JAHWE / JEHOVA).

„Gott“ ist ein Titel — wie „König“ oder „Kaiser“. Der Titel „Gott“ kann bedeuten: „Mächtiger“.

Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass dieser Titel sogar auf Menschen angewandt wurde (römische Kaiser; der japanische Tenno; ...).

Auch in der Bibel wird dieser Titel „Gott“ auf Menschen angewandt (Psalm 82:1-6).

Auch richtig: In Johannes 17:21 wird von der Einheit Gottes und Jesu gesprochen. Bedeutet das, dass beide Personen EINS sind? Dann müssten auch Jesu Jünger und Jesus EINE trinitarische Person sein, denn auch sie sind EINS mit Jesus:

„Sie alle sollen eins sein, genauso wie du, Vater, mit mir eins bist. So wie du in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns fest miteinander verbunden sein. Dann wird die Welt glauben, dass du mich gesandt hast.“ (Johannes 17:21; HFA)

https://www.bible.com/73/jhn.17.21.hfa

Die Lösung? Richtig: sie alle sind fest miteinander verbunden. Trotzdem bleibt jeder eine eigenständige Person. Wäre es anders, würde die gesamte Bibel im Kontext nicht mehr stimmen. Hier z. B.:

“das Haupt des Christus ist Gott“ (1. Kor. 11:3)

„Wenn dem Sohn jedoch alles unterworfen sein wird, dann wird er sich auch selbst dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott für jeden alles ist.“ (1. Kor. 15:28)

Jesus selbst sagte: „..., dass ich zum Vater gehe, denn der Vater ist größer als ich.“ (Joh. 14:28)

Und zu wem lehrte Jesus uns beten?

Siehe das „Vater-Unser“ (Mat. 6:9-13). Da lehrte Jesus uns beten:

“Betet deshalb so: ‚Unser Vater im Himmel, dein Name soll geheiligt werden. Lass dein Königreich kommen. Lass deinen Willen geschehen, wie im Himmel, so auch auf der Erde ...“

Ist Dir etwas aufgefallen? Richtig: wir sollen zum VATER beten. Nicht Jesus ist der Vater. Das ist JHWH / JAHWE / JEHOVA. Jesus ist der SOHN:

“Nach der Taufe kam Jesus sofort aus dem Wasser, und plötzlich öffnete sich der Himmel und er sah Gottes Geist wie eine Taube auf ihn herabkommen. Und da! Eine Stimme aus dem Himmel sagte: „Das ist mein Sohn, mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe“ (Mat. 3:16, 17)

Wir sollten unsere Gebete im Namen Jesu an JHWH richten. Jesus erklärte seinen Jüngern: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“

Später gab er ihnen das beruhigende Versprechen: „Worum immer ihr in meinem Namen bittet, das will ich tun, damit der Vater in Verbindung mit dem Sohn verherrlicht werde. Wenn ihr um etwas in meinem Namen bittet, will ich es tun.“

Weiter sagte er: „Bis zur gegenwärtigen Zeit habt ihr um gar nichts in meinem Namen gebeten. Bittet, und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollgemacht werde“ (Joh. 14:6, 13, 14; 16:24).

Die Trinitätslehre wurde genauso wie römische Feiern von abgefallenen Christen aus dem Heidentum übernommen, um die Römer zum christlichen Glauben zu bewegen.

Die New Catholic Encyclopedia erklärt: „Die Formulierung ,ein Gott in drei Personen‘ setzte sich erst gegen Ende des 4. Jahrhunderts richtig durch und war bis dahin noch nicht völlig in das christliche Leben und das christliche Glaubensbekenntnis aufgenommen worden. Aber erst diese Formulierung kann eigentlich Anspruch auf die Bezeichnung Dreieinigkeitsdogma erheben. Den apostolischen Vätern war eine solche Auffassung oder Vorstellung völlig fremd“ (1967, Bd. XIV, S. 299).