Gibt es Alternativen zum Einzelhandel?
Hey Leute,
Ich habe 2016 meine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau abgeschlossen. Habe auch einen Ausbilderschein. Aber ich hasse meinen Job.
Kunden sind frech, Chef's sind degeneriert und die Organisation in Geschäften ist unnormal.
Damals wollte ich gar keine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau machen. War nie mein Ding, aber meine Beraterin der Bundesagentur der Arbeit schickte mir auch nur diese Vorschläge. Ich hab nie wirklich eine Beratung genossen oder durfte einen Test machen, obwohl ich danach gefragt hatte. Ich wurde einfach in diesen Beruf geschubst und versauer jetzt darin.
Ich würde so gern etwas machen, was mit Kunst zu tun hat. Irgendwas wo man etwas lernt. Kreativ ist. Vielleicht mit Schreiben oder Menschen interviewen. Vor der Kamera, hinter der Kamera. Ist mir echt egal. Ich interessiere mich für Medizin und Recht. Wollte schon bei der Polizei anfangen, aber die nehmen nicht mal mehr Praktikanten. Ich liebe Organisation und Computerarbeit.
Wenn ich ehrlich bin, gehen mir die Menschen im Einzelhandel dermaßen auf den Sack, dass ich morgens gar nicht aufstehen möchte. Und wenn ich auf der Arbeit bin, zähle ich die Minuten, dass ich wieder nach Hause darf.
Ich weiß es echt nicht. Der Einzelhandel tut mir auch nicht gut. Ich hab teils Depressionen und Angstzustände, wenn ich arbeiten muss. Ich quäle mich morgens regelrecht aus dem Bett. Nur um zu wenig Geld zu verdienen, in einem Job, den ich hasse. Ich kann mich nicht mal erinnern, wann ich das letzte Mal "Freude" an diesem Beruf empfunden hatte.
Ich habe nichts gegen Menschen an sich, aber diese Frechheit. Diese Engstirnigkeit. Und diese unglaublich beschränkten Fragen teils.
Vielleicht fällt euch was ein.
Den Fachwirt hab ich damals in der Ausbildung schon hinten dran gehängt, hab die Prüfung aber nicht bestanden. So wie 80% aus meiner Klasse. Ich weiß nicht, ob das überhaupt was für mich wäre. Diese "Job-Beschreibungen" lassen auch extremst zu Wünschen übrig. Wozu macht man eine Ausbildung, wenn man in jedem Unternehmen alles neu lernen muss?
Danke schon mal für die Antworten.
3 Antworten
Am Besten ist, dass du erstmal überlegst was du machen möchtest.
Kunst, Kreativität, Medizin, Recht, Interwiews führen etc.
Sicherlich ist es im Einzelhandel nicht immer einfach, ich war auch 20 Jahre in diesem Bereich tätig, dennoch sind bei weitem nicht alle Kunden so.
In allen Berufen in denen du mit Menschen (Kunden/Auftraggebern) zu tun hast werden immer ein paar Querschläger dabei sein die dir unfreundlich gegenüberstehen oder eigenartige Fragen stellen. Die gibt es sogar hier bei Gutefrage.
Vielleicht kann dir ein Kommunikationstraining helfen die Kunden zu verstehen und durch die richtige Art der Kommunikation das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.
Auch sind seit deinem Abschluss einige Jahre vergangen, warum hast du noch keinen Test gemacht welcher Beruf zu dir passt? Wahrscheinlich aus Bequemlichkeit, darum hast du auch damals die "vorgeschriebene" Ausbildung gemacht. Wobei ich nicht verstehen kann, dass du weder deine Familie noch die Berufsschule um Hilfe gebeten hast.
Mach dir die Arbeit schön, lass dir etwas einfallen was den Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubert und zusätzlich den Umsatz steigert. Das zieht nach sich, dass die Chefs auch zufrieden sind und wenn du häufiger solche Ideen hast wird auch dein Aufgabenbereich vielleicht spannender. Du bist deines Glückes Schmied.
Mach dir Gedanken was du an deiner Einstellung zum Leben ändern kannst um glücklicher zu werden.
Auch sind seit deinem Abschluss einige Jahre vergangen, warum hast du noch keinen Test gemacht welcher Beruf zu dir passt? Wahrscheinlich aus Bequemlichkeit, darum hast du auch damals die "vorgeschriebene" Ausbildung gemacht. Wobei ich nicht verstehen kann, dass du weder deine Familie noch die Berufsschule um Hilfe gebeten hast.
Ich habe Tests gemacht, allerdings nicht mit der Bundesagentur für Arbeit. Außerdem habe ich mich sogar für eine Weiterbildung qualifiziert und hab das erst wirklich gern gemacht, weil ich was lernen konnte, was mich interessierte. Ich habe sogar die Bestnoten gehabt und bekam noch dazu ein Stipendium. Ich wollte dann immer Stellvertretung werden oder Filialleitung. Aber mich will keiner dafür einstellen. Habe nie das "Wissen" oder andere sind mir angeblich zuvor gekommen.
Außerdem kann ich Kunden beraten. Das mach ich am liebsten. Aber nicht, wenn die Kunden einfach total daneben sind.
Letztens auch, da fragte mich eine, ob das Laminat oder Vinyl ist. Hab gesagt: "Ich glaube das ist Laminat" "Glauben oder Wissen Sie???!!!"
Meine Güte, man sagt sowas im Affekt. Und das hatte ich schon mehrmals.
Dann nehmen die männlichen Mitkollegen einen nicht mal ernst und machen nur frauenfeindliche Witze. Hallo? Ich bin ein Mensch genau wie du. Wir sind in der selben Stellung und bekommen gleich viel Geld. Respektlosigkeit ist das.
Genau wie bei den männlichen Kunden. Die fragen allen Ernstes lieber einen Praktikanten, anstatt die Fachfrau, weil der Praktikant ein männliches Individuum ist. Der Hifi kommt dann natürlich mit seinen Fragen zu mir, die ich dem Kunden beantworte, der mich aber nicht für voll nimmt. Und das hab ich Tagein Tagaus. Es ist einfach enttäuschend.
In wie vielen Einzelhandelsgeschäften warst Du denn schon landesweit tätig, als dass Du so pauschalisiert über den gesamten Zweig übers Leder ziehen kannst? So pauschalisiert Du dann auch noch über Kunden sprichst, finde ich gänzlich daneben. Sicherlich gibt es ein paar "Id....", aber das ist überhaupt so. Ich bin selber gelernter Kaufmann im Einzelhandel und habe schon diverseste Aufgabenbereiche gehabt (Logistik, IT, Controlling ...) Den Spass an der Sache musst Du schon selbst finden.
Du hast mit einer solchen Ausbildung einen guten Grundstock für alles Mögliche. Kaufmännische KnowHow braucht man überall. Bilde dich neben dem Beruf weiter. Muss dann ja kein Handel sein. Oder absolviere eine weitere Ausbildung. Es gibt zig handwerkliche Berufe, in denen man auch seine künstlerische Ader einfließen kann.
Ich hab schon in mehreren Bereichen gejobbt und nach der Ausbildung auch gearbeitet. Viele Großunternehmen waren dabei und bei jedem Unternehmen war es einfach schrecklich. Kein Respekt untereinander. Keine Organisation. Die Kunden alle frech.
Kein Bitte oder Danke. Da würde ich lieber im Kindergarten arbeiten, als mit solchen degenerierten Menschen arbeiten zu wollen.
Chefs sind zu gestresst, obwohl sie es nicht sein müssten, da die Arbeiter alles für die erledigen und die nur im Büro sitzen und mit dem Handy spielen. Dauernd verschwindet irgendwas und taucht erst nach Tagen wieder auf. Dann muss man den Schuldigen finden. Ja, aber nicht alle gegenseitig beschuldigen.
Dazu kommt noch, dass man kaum was verdient. Ich bekomme genau so viel, wie ein Hilfsarbeiter. Mindestlohn. Obwohl ich qualifizierter bin. Ich verfüge über das nötige Know-How. Weiß, wie man Kunden berät... und bekomme Mindestlohn. Ich bin schon auf der Suche nach etwas anderem. Allerdings hätte ich mit etwas mehr Feinfühligkeit gerechnet. Ich bin nicht faul, nur enttäuscht, dass man nicht Fair behandelt wird, obwohl man sich den Allerwertesten aufreißt um den Laden am laufen zu halten. Ich hab da keine Lust mehr. Und anstatt einem "Danke" bekommt man nur Beleidigungen oder Frauenfeindliche Witze. Also echt. So hab ich mir das nicht vorgestellt. Schon gar nicht, wenn man in solchen hoch renommierten Geschäften arbeitet. Es gibt nicht mal Provision. Warum können dann nicht alle an einem Strang ziehen? Sich gegenseitig unterstützen. Vielleicht geht mir nicht der Job auf den Sack, sondern diese "Menschlichkeit". Ich bin einfach enttäuscht.
Stellt sich die Frage warum Du dich überhaupt vom JC in die Richtung hast schubsen lassen. Bist wohl selber nicht in die Gänge gekommen dir eine andere (genehmere) Ausbildungsstelle zu suchen. Normalerweise hat das JC da nichts mit zu tun, außer bei Leuten die selber nix auf die Reihe bringen oder von der Fernsehkarriere träumen...