Fohlen beibringen die Hufe zu heben, aber wie?

2 Antworten

Naja, es wird immer gleich von Tierquälerei gesprochen wenn jemand ungerecht zu seinem Tier ist... Ich find, da muss man schon sehr abstufen. Jemand, der seinem Fohlen eins überzieht weil es nicht steht reagiert garantiert falsch. So jemanden aber in den gleichen Topf zu werfen mit jemandem der seine Tiere im Stall vor sich hin modern lässt find ich aber deutlich überzogen. Das heißt bitte NICHT, dass ich dafür bin sein Tier zu schlagen, nein - aber für mich gibts da einen deutlichen Unterschied.

So, zurück zum Thema: Mit 6 Monaten find ich sie arg spät dran, um einem kleinen Pferdchen das Füße heben beizubringen. Unsere Fohlen haben das von der ersten Woche an gelernt, nachdem sie sich überall anfassen haben lassen ohne wegzulaufen, wurde halt irgendwann mal versuch ein Bein zu heben. War das in der Luft, wurde sofort wieder (vorsichtig! damits das Fohli nicht umhaut) losgelassen und das Kind über den grünen Klee gelobt (unsere fanden kraulen zwischen den Vorderbeinen immer extremst toll, also eine gute Möglichkeit sie zu belohnen solange sie Futter nicht interessierte - und auch danach). Das gabs eben jedes Mal, wenn Kontakt zum Fohlen bestand, also von mir aus 10x am Tag und am nächsten nur 3x.

Wenn dann das Geben mal ohne Probleme ging, dann war die nächste Stufe "halt ein bisschen aus, kriegst dein Bein gleich wieder". Und so weiter und so fort...

Meiner Meinung nach ist das nicht nur unfair dem Pferdekind gegenüber, wenn man erst so spät anfängt, sondern auch fahrlässig in Bezug auf seine Gesundheit - denn auch Fohlen sollten regelmäßig dem Hufbearbeiter vorgestellt werden, viele Probleme mit Stellungsfehlern, Sehnenverkürzungen etc könnten nämlich schon in den ersten Lebensmonaten behoben werden!

Das beibringen von Hufgeben geht bei Fohlen genauso wie alles andere, mit viel Geduld und Fellkraulerei. Fohlen lieben es gekrault zu werden.

Ich fang am Wiederrist an und arbeite mich mit kraulen immer weiter das Bein hinunter, dann kitzel ich mal ein bischen am Fesselkopf und wenn Fohli das Bein auch nur ein paar Milimeter lupft wird es ausgiebig gelobt. Dann das immer weiter üben bis man irgendwann mal den Huf in der Hand hat. Auch das immer wieder üben bis man den Huf mal ein paar Secunden oder auch mal ne Minute in der Position hält.

Allerdings lernen die Fohlen das sehr schnell. Manchmal kommt aber der Tag an dem das Fohli keine Lust hat oder den Kopf ganz woanders, und trotz sorgfältiger Übung, und trotz dem das es das schon kann, es nicht tut und nicht ruhig stehen kann.

Da kann es schon mal vorkommen das ein Klapps durchaus angebracht ist um das Fohlen wieder zu konzentrieren. Ein Klapps auf die Kruppe oder an den Bauch ist ganz bestimmt keine Tierquälerei. Ich habe gesehen wie meine Stute ihr Fohlen ordentlich in den Hintern gebissen hat, weil der mit 3 Monaten nicht anständig mit dem Euter umgegangen ist. Der hatte an der Stelle für 3 Tage einen wunden Hintern aber er ist sorgsamer mit dem Euter umgegangen.

Pferde sind ganz bestimmt heftiger im Umgang miteinander als wir Menschen den Pferden gegenüber.

Frag doch deine Freundin einfach warum sie gestraft hat, vielleicht hatte sie einen Grund. Allerdings ist jedes ungerechte Strafen falsch.