Flöhe im ganzen Haus, ausziehen?

2 Antworten

Eine wirklich unangenehme Situation, die Du da schilderst. Leider machen Flöhe vor (verschlossenen) Türen nicht halt. Wenn also tatsächlich das gesamte Haus befallen sein sollte, müssten alle Maßnahmen zur Flohbekämpfung konsequenter Weise auch auf das komplette Gebäude ausgedehnt werden.
Die Beweisführung dürfte sich allerdings schwierig gestalten (zumal Ihr eine Katze habt, und dadurch ganz schnell selbst am "Pranger" stehen könntet), von den Kosten einmal ganz abgesehen.

Falls die Flöhe der Vormieterin aber tatsächlich nur in Eurer Wohnung überlebt haben (z.B. zwischen Holzdielen oder hinter Fußleisten) - und bevor Ihr Euch viel Stress und Ärger mit einem Umzug und/oder juristischem Vorgehen antut - könnten vielleicht die folgenden Tipps noch hilfreich sein?

Bei der wirksamen Flohprophylaxe bzw. -bekämpfung kommt es nicht nur auf die Sofortmaßnahmen an (z.B. durch den Einsatz von Spot-Ons oder eine einmalige Fogger-Anwendung), entscheidend ist vielmehr die Langzeitbehandlung!

Flöhe habe i.d.R. einen Lebenszyklus von ca. 14-21 Tagen, verteilt auf die Stadien Ei, Larve, Puppe und adulter Floh.
In der Puppe geschützt, können die noch nicht geschlüpften Flöhe allerdings auch 3-4 Monate oder länger überleben.

Leider machen die adulten Flöhe nur ca. 5% der Flohpopulation aus, der Rest verteilt sich auf die anderen Stadien, und ist entsprechend schwer zu bekämpfen.

Analog dazu befindet sich auch nur der kleinste Anteil der Flohpopulation tatsächlich auf der Katze, der Rest überlebt in ihrer Umgebung!

Spot-Ons und Sprays haben die Einschränkung, dass sie im Wesentlichen nur gegen das letzte Stadium (adulter Floh) wirksam sind.
Es gibt allerdings auch Spot-Ons, die ovizid wirken, also das Schlüpfen der Floheier auf der Katze hemmen sollen.
Lasst Euch dazu am besten vom Tierarzt beraten.

Unerlässliche Maßnahmen bei der Flohbekämpfung sind u.a.:

  • oftmaliges, gründliches Staubsaugen inkl. regelmäßigem Austausch bzw. Anti-Floh-Behandlung des Staubsaugerbeutels, z.B. mit eingesaugtem Flohpulver oder zerschnittenem Flohhalsband.
    Wichtig: Flohpulver und Flohhalsband müssen die Flöhe dabei wirklich abtöten. Manche Produkte wirken nur als Repellent (z.B. durch Margosa-Extrakt), sind also nur abstoßend für Flöhe, ohne ihnen dabei wirklich zu schaden. Dann überleben die eingesaugten Plagegeister im Staubsaugerbeutel...
  • waschen aller waschbaren Aufenthaltsorte und "Kontaktflächen" der Katzen, also z.B. Katzendeckchen, Auflagen, Handtücher etc. bei mindestens 60°C.
  • Behandlung nicht waschbarer Objekte (z.B. Kratzbaum, Katzenkorb, etc.) mit Umgebungsspray (z.B. beim Tierarzt erhältlich).

Für den Langzeiterfolg ist es aber entscheidend, auch die ggf. nach und nach geschlüpften Flöhe (deren Eier, Larven und Puppen den Hausputz bislang überlebt haben) zu bekämpfen!

Das bedeutet, dass die aktive Bekämpfung im Lebensrythmus der Flöhe, i.d.R. also nach ca. 3-4 Wochen, wiederholt werden muss.
Nach 1-2, maximal 3, solcher Zyklen sollte das Flohproblem dann hoffentlich gelöst sein.

Eine Möglichkeit dazu bieten sog. Fogger, die die Wohnräume mit einem Insektizid durchfluten, das auch in kleinste Ritzen eindringt.
Zur vorschriftsmäßigen Anwendung gehört hierbei unter anderem, dass die Räume während der Anwendung für mindestens 2 Stunden von Mensch und Tier nicht betreten, und z.B. offene Lebensmittel, Fress- und Trinknäpfe, Essgeschirr etc. außer Reichweite gebracht werden.
Lasst Euch auch zu diesem Thema unbedingt vom Tierarzt beraten - die dort erhältlichen Fogger sollen übrigens wirksamer sein, als die freiverkäuflichen.

Darüber hinaus soll auch das Einfrieren (min. 24 Std. bei -18°C) gegen Flöhe wirksam sein, beispielsweise bei Dingen, die nicht heiß gewaschen oder mit Umgebungsspray behandelt werden können (bzw. dürfen).

Ansonsten gilt noch: Ruhe bewahren!

Ich drücke die Daumen, dass Ihr die schwierige Situation bald in Griff bekommt!

Alles Gute und viel Glück!

Du solltest mit den anderen Mietern und auch dem Vermieter reden. Wenn sie im ganzen Haus waren, dann sind sie das vielleicht noch.

Ob der Vermieter oder du die Kosten für den Kammerjäger übernimmt, hängt halt davon ab, ob z.B. im ganzen Haus Flöhe sind. Vielleicht kannst du auch nochmal nachfragen, ob du einen Nachweis vom ursprünglichen Tierarzt bekommen kannst, dass die Katze "entfloht" war.