Fehl am Platz?
Seit mein Vater seine neue Frau und deren Kinder in seinem Leben hat, fühle ich mich fehl am Platz. Werde sehr viel mit den Kindern seiner Frau verglichen, z.B. dass sie irgendwas können bzw erreicht haben, was ich nicht konnte, habe das Gefühl er wäre ohne mich besser dran und ist glücklicher. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich den Kontakt zu ihm noch will. Es tut mir jedes Mal weh, freue mich aber trotzdem für ihn, wenn er wegen ihnen lacht und lächelt. Hab ich ihn je stolz gemacht?
Mittelmäßige Noten, kein Abitur, Abgebrochene 1te Ausbildung, 3 Monate in einer Psychiatrie, Scheiße ohne Ende gebaut, noch keinen Führerschein,...
2te Ausbildung fertig, Liebe des Lebens gefunden und dafür 289km weit weg gezogen, versuche mich neu kennen zu lernen, erste feste Arbeit - kaum Zeit für Familie/Freunde/Hobbys/mich.
4 Antworten
Du machst in diesem Text deinen Wert anhand von messbaren Leistungen fest - Ausbildung, Schulbildung, wie sehr ist man angepasst....
Dein eigentlicher Wert bemisst sich aber anhand von Charakter. Du sagst, du hast viel Scheiße gebaut. Okay, das ist menschlich, aber du siehst es auch ein und bist somit reflektiert.
Es scheint, als seist du nun auf dem richtigen Weg: Ausbildung abgeschlossen, Versuch, sich selbst zu finden.
Nicht das scheinbar Perfekte ist wertvoller, sondern der Mensch selbst.
"Lieb mich dort wo ich bunt und ruiniert bin; wo ich Mensch bin"
Entdecke Deinen eigenen Wert und Pfeif auf den Rest. Die Liebe Deines Lebens wird Dir mehr geben als Dein Vater es je könnte. Laß ihn los. Du wirst ihn nicht mehr lange vermissen.
Naja er wird das nicht böse meinen. Es ist ja eine objektive Betrachtung. Wenn einer von denen das Abi fertig macht, dann freut man sich. Er wird ja dann sicher nicht sagen “guck mal die hats geschafft und du fauler Sack hast abgebrochen”
Rein objektiv betrachtet, hat eine Person das Abo geschafft und die andere nicht.
Ich sag dir mal, was dein wahres Problem ist. Dein Selbstwertgefühl. Deine inneren Glaubenssätze sind falsch verknüpft. Das was du von dir selber denkst, ich bin nichts wert, ich kann nichts, ich hab nichts erreicht im leben usw. das sind deine inneren Glaubenssätze über dich. Und das projizierst du nach Außen.
Wärst du selbstbewusst, wär es dir egal, dass man einen Vergleich zieht.
Klar gibts die, aber der Text klingt für mich nicht so. Und wenn nan selbstbewusst ist, dann gibt man auch nichts auf Eltern die wirklich so übel mit einem reden. Man lässt die dann irgendwann hinter sich.
Du Arme. Ich denke, ich kann das nachempfinden. Hast du schon mal mit deinem Vater drüber geredet, dass dich das verletzt ? Ich würde zwar weiterhin den Kontakt zum Vater pflegen, mich nach ihm erkundigen; aber als Ausgleich auch schauen, dass ich mich mit Leuten umgeben, die mir gut tun. Vielleicht sieht nach einer Weile die Situation anders aus und dein Vater ist auch stolz auf dich, wenn er merkt, du bist gut angekommen im Leben
Ja das ist echt ein ekelhaftes Gefühl. Ich habe den Kontakt zu meinem Vater auch extrem eingeschränkt, weil es mir gar nicht gut geht psychisch, wenn ich mit ihm viel zu tun hab. Mein Selbstwert leidet enorm. Es ist doch schnuppe, was du erreicht hast im Vergleich zu anderen. Wenn du auch noch so viel geschafft hast, ist es einen Pups wert, wenn es dir dabei nicht gut geht. Und ganz sicher hast du auch tolle Eigenschaften, die deine Stiefgeschwister nicht haben. Tut mir Leid für deinen Vater, wenn er da so ist. Natürlich kann es auch Sorge sein. Aber ich kann nicht verstehen, dass man nicht genug Rücksicht auf die Gefühle der "Kinder" gibt. Mir wäre eine gute Beziehung viel wichtiger, dann kann ich auch Dinge besser ansprechen, sollte ich mir wirklich Sorgen machen
Es gibt allerdings auch Eltern, die reden wirklich so mit einem oder machen einen wirklich klein. Ich habe es selbst erlebt.