Eigene Sexualität akzeptieren (Homosexualität)?

8 Antworten

Sprich mit jemandem darüber. Vielleicht mit einem*einer guten Freund*in und erkläre ihm*ihr, warum dich das so belastet. Zuhören hilft oft. Ansonsten kannst du, wenn es dir wirklich schlecht geht auch zur Therapie gehen, vielleicht ändert das ja was.

Auch wenn du es wahrscheinlich schon getan hast, rede mit deiner Mutter. Früher oder später wird sie es akzeptieren müssen, denn das bist du und das ist auch völlig in Ordnung.

Es ist meistens nicht einfach, seine Sexualität zu akzeptieren, das weiß ich auch, aber wenn du eine*n feste*n Freund*in hast, dann wird das wahrscheinlich auch einfacher, denn er*sie wird dich genau so akzeptieren, wie du bist (zumindest, wenn es wirklich mit euch passt).

Die Meinung deiner Mutter sollte dir aber letztendlich egal sein, denn es ist dein Leben und du kannst ja auch nichts dafür, wen du liebst. Und das ist okay. Du musst einfach lernen, damit klar zu kommen und dich selbst schätzen. Das kann schwierig sein, aber irgendwann wirst du es schaffen. :)

Ich hoffe, ich konnte helfen!

- allie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
mir mein Glaube sehr wichtig ist

Und das ist auch der Grund, warum du deine sexuelle Orientierung nicht akzeptieren kannst. Einen vernünftigen Grund gibt es nämlich nicht.

Zum neuen Testament: es ist unklar, was Paulus mit μαλακός (malakos) und α̉ρσενοκοίτης (arsenokoitēs) gemeint haben könnte:

Paulus benutzt keine besonders gängigen Begriffe zur Umschreibung gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Eventuell war ihm das Phänomen mehr als unvertraut.

Bereits Zeitgenossen war unklar, was mit μαλακός (malakos) gemeint sein kann:

Den unsicheren Gebrauch der Vokabel führt eine Notiz bei Dionysios von Halicarnass vor Augen.
Ein gewisser Aristodemus wird als μαλακός bezeichnet und man wisse nicht, ob es sich darauf beziehe, dass er weibisch sei und sich wie eine Frau gebrauchen lasse oder aber dass er fein und milde sei (Dion. Hal. Antiquitates Romanae 7.2,4).

Mehrere Bedeutungen sind möglich:

a) μαλακός bezeichnet jemanden, der geschmeidig und gepflegt ist;
b) μαλακός ist ein moralisch fragwürdiger Weichling;
c) μαλακός ist ein mit weiblichen Attributen belegter Mann, der gegen Geschlechterkonventionen verstößt;
d) μαλακός ist ein Mann, der nicht der geforderten Pflicht nachkommt, aktiv zu sein oder nicht die gesellschaftliche Potenz hierzu besitzt und sich gebrauchen lassen muss.

Ähnliches bei α̉ρσενοκοι̃ται (arsenokoitai):

Noch weit ungewöhnlicher als μαλακός ( malakos) ist der andere Begriff, α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai), bei dem es sich vielleicht um einen von Paulus geschaffenen Neologismus handelt.
John Boswell sieht mit α̉ρσενοκοι̃ται ( arsenokoitai) ursprünglich nur männliche Prostituierte gemeint, genauer: Männer, die allgemein Geschlechtsverkehr haben, nicht aber spezifische Formen gleichgeschlechtlichen Verhaltens. Erst im 4. Jahrhundert n. Chr. sei es zu einer Bedeutungsverschiebung gekommen, der Begriff wurde nun „antigay“ (Boswell, 350–353).

https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/homosexualitaet-nt/ch/240f52e8b787c5f62c04539379e0d545/#h11

Zum Römerbrief: Paulus beschreibt etwas, das Menschen tun, die ein Geschöpf verehren. Homosexuelle Christen verehren aber kein Geschöpf:

25 Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit.

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1%2C26

Paulus ist weder allwissend noch fehlerfrei. So wie er keine Ahnung hatte, wann Jesus wiederkommt. Er hat das nahe Ende zu seinen Lebzeiten erwartet. Als ihn die Realität eingeholt hat, hat er seine Theologie dieser Realität angepasst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Parusie#Parusieverz%C3%B6gerung

In diesem Video von Worthaus wird von einem Theologen die geschichtliche Entwicklung von LGB in den evangelischen Kirchen erklärt:

https://www.youtube.com/watch?v=pCja1JcEMms

Homosexualität in der Bibel:

https://www.youtube.com/watch?v=nJO_HAVIGL8

Die beiden Videos erklären das Thema auch für Laien verständlich und in der Tiefe.

Zuerst solltest du es selbst akzeptiert haben, dass du schwul bist, wenn du damit sicher fühlst, kannst du es dann deine Mutter sagen. Auf Gay.de gibts auch Forums, da wird auch über dieses Thema geschrieben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin schwul - und das ist auch gut so!

Millionen akzeptieren es weil sie es müssen, und wollen.

Du kannst es auch. Tust du es nicht, wirst du noch mehr Probleme haben, denn Schwulsein lässt sich nicht ausradieren oder unterdrücken. Wer es versucht, schadet sich und anderen.

Du hast sowieso keine Wahl. Also wende dich an eine Beratungsstelle. Lesben und Schwulenverband informiert über Einrichtungen in deinr Nähe.

Erschreckend, dass in heutigen Zeiten Menschen noch ein Leben im finsteren Mittelalter verbringen. Das sieht man was Religion anrichtet. Sie will alles gleich machen, Vielfalt wird bekämpft. Ich denke das kann weg.

Ich bin hetero und möchte dir sagen, dass die sexuelle Orientierung tatsächlich nebensächlich ist.

Du bist du. Du bist ein wunderbarer Mensch und liebenswert. Lass dich nicht auf deine Sexualität reduzieren.

Deine Mutter ist vielleicht enttäuscht, weil sie Enkelkinder haben wollte. Sie wird es akzeptieren, versprochen. Und sie wird deinen Partner ebenso lieben lernen.

Lass ihr etwas Zeit und geh deinen Weg.