Eifersüchtig auf Familie von ihm, ist das normal?
5 Jahre zusammen und Er ist 22 ich bin 20. Er hat eine sehr starke Bindung zu seiner Mutter und sorgt sich sehr um sie. Dagegen habe ich auch nichts einzuwenden, aber er liest ihr jeden Wunsch von den Lippen weg. Er geht jeden Tag mit ihr zu ihrer Arbeit und hilft ihr (Putzen) und bekommt dafür kein Geld. Er fährt sie überall hin, obwohl sie selber einen Führerschein hat. Er putzt das ganze Haus für sie. Er hat auch einen kleinen Bruder er ist 6. Der Vater von ihm lebt natürlich auch noch, aber er arbeitet den ganzen Tag und wenn er dann nach Hause kommt legt er sich hin und kümmert sich um gar nichts. Das was ich am eifersüchtigsten macht ist, dass er mit seinem kleinen Bruder kuschelt und ihn behandelt wie sein eigenes Kind. Es kommt mir manchmal so vor als wäre er der Ehemann von seiner Mutter und sein kleiner Bruder ist das gemeinsame Kind von denen. Ich versuche mich wirklich seit Jahren damit abzufinden, aber es macht mich innerlich fertig. Sobald ich dann ausspreche, dass ich gerne ein Kind hätte streitet er es sofort ab. Ich fühle mich wirklich verarscht, weil er hat ja sozusagen ein Kind.(Sein kleinen Bruder) und er behandelt ihn auch wie sein Kind, nur dass ich nicht die Mutter bin sondern seine Mutter. Mittlerweile habe ich auch den Wunsch aufgegeben irgendwann mal ein Kind haben zu wollen, weil mich diese Situation so fertig macht. Und wenn er dann mal mit mir ausgeht, muss er jede 30 Minuten seine Mutter anrufen, weil die sich so große sorgen macht. Ich habe auch oft Nervenzusammenbrüche deswegen. Und wenn ich einen Nervenzusammenbruch in seiner Nähe erleide, sagt er zu mir ich würde immer etwas auszusetzen haben. Ich wäre nie zufrieden mit dem was er mir bietet. Und dann fühle ich mich sofort schuldig und muss meine Schmerzen runterschlucken. Außerdem sucht seine Mutter immer seine Aufmerksamkeit. Letztens blieb ich bei ihm schlafen und seiner Mutter ging es nicht gut. Sie hatte Magendarm Grippe. Mitten in der Nacht bin ich dann aufgewacht und sehe, dass er seine Mutter zur Notaufnahme fährt. Ich bin in mein Auto gestiegen und bin hinterhergefahren. Sie schrie dass sie sterben würde und dass mein Freund etwas dagegen machen soll. Sie hat sich so angestellt, als ob sie die schlimmste Krankheit der Welt hätte und mein Freund hat natürlich alles gemacht was er konnte. Im Endeffekt stellte sich heraus, dass sie eine Magen Darm Grippe hat. Und dafür bin ich Mitten in der Nacht zum Krankenhaus gefahren? Wegen einer blöden Grippe? Und sie war nicht mal so schlimm, die Ärzte haben sie nach einer halben stunde nach hause geschickt und meinten wir sollen uns keine sorgen machen in 2 tagen ist das weg. Ich konnte dann die ganze Nacht nicht schlafen. Mein Freund war die ganze Nacht bei seinen Eltern im Schlafzimmer und hat seine Mutter gestreichelt als wäre sie ihre Freundin und nicht seine Mutter. Ich liebe Ihn und ich liebe ihn wirklich extrem stark aber die Familie von ihm macht mich fertig. Was ist eure Meinung dazu?
8 Antworten
Tja, was soll man dazu sagen? Dein Freund hat eine sehr ungesunde Bindung zu seiner Mutter und sie zu ihm, das siehst Du völlig richtig - sowas nennt man Ödipus Komplex, der in diesem Fall extrem ausgeprägt ist.
Dein Freund hat seinen Vater völlig verdrängt, der ja nur noch eine Statistenrolle einnimmt, und er selbst hat die Position des Partners, Vaters und Familienoberhaupts übernommen. So wie Du das beschreibst, hat das Ganze ausgesprochen krankhafte Züge und dagegen wirst Du nichts machen können.
Ich bin immer sehr vorsichtig mit der Empfehlung, zum Psychologen zu gehen weil ich finde, dass in der heutigen Zeit menschliches Verhalten viel zu schnell pathologisiert wird, aber in diesem Fall müsste wirklich ein Psychologe ins Boot geholt werden, denn Dein Freund wird sich alleine nie aus dieser krankhaften Bindung, die schon in der frühen Kindheit ensteht, befreien können, darauf solltest Du auf gar keinen Fall hoffen. Diese Art Muttersöhnchen bleiben es ein Leben lang und ihre Partner leiden ein Leben lang.
Enweder bringt Dein Freund genug Reflektionsvermögen auf, um das einzusehen und sucht sich einen Psychoanalytiker, der das auflösen kann oder es bleibt ein Leben lang so.
Frag Dich, ob Du damit leben willst und kannst oder ob Du Dich - bei aller Liebe! - besser von ihm trennst, denn Dein Leben wird darunter kaputt gehen. Von allein oder durch Diskussionen und Streit wird sich jedenfalls nichts ändern, dazu ist diese Störung schon viel zu ausgeprägt.
https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/plex/plex/lemmata/o-lemma/oedipus-.htm
Aus seiner Sicht bist Du natürlich das Problem, denn Dir steht ja die Rolle zu, die seine Mutter einnimmt und die Du ihr durch Deine bloße Existenz streitig machst und das bringt Deinen Freund in einen unlösbaren Konflikt; das ist aber nicht Deine Schuld, denn Du bist ja nicht die Ursache des Problems.
Es ist ganz wichtig, dass Du das verstehst sonst bist Du nämlich auch bald ein Fall für einen Psychater; für die Partner solcher psychisch gestörten Menschen besteht nämlich immer die Gefahr, in eine sogenannte Coabhängigkeit reinzurutschen aus der man sich nur noch ganz schwer wieder befreien kann, weil man sie nämlich mit Liebe verwechselt - merkst Du nicht selbst, dass Du das schon viel zu lange mitmachst, obwohl Du die ganze Zeit leidest?
Du darfst diese kranke Familienkonstellation nicht akzeptieren, das ist falsch, denn damit unterstützt Du diese ungesunde Situation ja noch und das die nicht normal ist, das weißt Du doch im Grunde ganz genau - schau Dir doch nur mal den Vater an, der in dieser Familie ja offensichtlich völlig an die Wand gedrückt wird und nichts mehr zu sagen hat und ja wohl auch schon längst aufgegeben hat. Willst Du, dass es Dir auch so geht?
Geh doch einfach selbst mal zu einem Psychologen und lass Dir genau erklären, was ein Ödipus Komplex ist - das ist nämlich gar nicht so selten - das würde Dir sicher helfen, diese unglückselige Familienkonstellation besser zu verstehen und über Dein Leben zu entscheiden.
Mein Ex war auch so. Mein beileid.
Dein Freund steht einfach unter ihrer Fuchtel und wenn du bei der Dynamik nicht mit machst, wird sie ihm irgendwann so zusetzen, dass er dich verlassen wird.
Du bist 20 Jahre alt. Das Leben ist nicht vorbei. Such dir jemanden, mit dem die Dinge eine leichte Handhabe haben und alles wie von selbst geht. Das gibt's nämlich auch.
Natürlich ersetzt man nicht den einen Mann durch einen anderen. Aber glaub mir, wenn du jetzt schon unglücklich bist, und das bist du offenbar sehr, sonst würdest du dich nicht hier melden, dann wird sich das mit der Zeit alles hochrechnen.
Dein Freund kann sich nicht abnabeln von seiner Mutter und will es vielleicht auch gar nicht. Für ihn ist so, wie es ist, ja auch alles super. Da würde aber jede Frau an seiner Seite die Krise kriegen - eine Beziehung geht nur zu Dritt: er, seine Freundin und seine Mutter.
Kann verstehen dass du dir mehr erhoffst und dir mit ihm etwas aufbauen willst. Leider bräuchte er unglaublich viel Veränderung dafür. Seine Mutter ist halt sein Leben - ohne sie hat er vermutlich keins, finde ihn recht passiv und fremdbestimmt, er lässt es halt so mit sich machen und es stört ihn nicht.
Tut mir leid für dich... denk aber weiter daran, was DU willst und dir wünschst und verlier das auf keine Fall aus den Augen - nicht für einen Mann, für den du niemals nur die einzige Frau in seinem Leben sein wirst (weil es gibt ja noch seine Mutter)
Mein Freund sagt auch, dass er es schon von Kind auf beigebracht bekommen hat, seiner Mutter zu dienen und sie so zu behandeln, wie seine eigene Frau. Ich hatte bis jetzt noch keine andere Erfahrung mit Männern. Ist das bei einem "Normalen" Mann anders? Gibt es da nur die eine Frau, und zwar mich?
Wow, das klingt wirklich nicht schön.
Wenn ein Mann sich einmal so von seiner Mutter vereinnahmen lässt, dann ist es so gut wie unmöglich, das irgendwie zu unterbinden. Er ist ein Muttersöhnchen, und glaub mir, egal was seine Mutter sagen wird, so ist es auch für ihn. Da hast "nur" als Freundin absolut keine Chance.
Beende die Beziehung. Es gibt wirklich viele Männer, die nicht mit der Hand ihrer Mutter über ihrem Kopf leben, und das wird dich auch viel glücklicher machen.
Das ist ja absolut krank.
Ich kann dich verstehen, aber da kannst du nichts machen. Er ist ein Muttersöhnchen wie es im Buche steht.
Tut mir leid, aber das mit euch hat keine Zukunft. Sieh den Tatsachen ins Auge, es ist ihm egal wenn es dir schlecht geht. Für ihn gibt es nur seine Mutter.
Ich dachte immer, der Fehler liegt an mir. Ich hatte bis jetzt noch keine große Erfahrung mit Männern. Ich habe gedacht, dass solch eine Beziehung zu seiner Mutter normal sei. Ich rede regelmäßig mit ihm über das Thema, aber leider sagt er mir immer, dass ich das Problem bin und seine Familie nicht akzeptiere, obwohl ich mein bestes gebe, die Situation zu akzeptieren.