Dynamische Vergabe von IP-Adressen?

4 Antworten

Von Experte MichaelSAL74 bestätigt

Hi,

eine IP-Adresse bekommt jeder, der sich ins Internet einwählt. Somit ist jeder Rechner zu identifizieren, was rechtlich sehr wichtig sein kann.

Das Heimnetz hat damit gar nichts zu tun.

Dynamische IP- Adressen
Spätestens bei der nächsten Einwahl ins Internet erhält der Router eine neue IP- Adresse. Die meisten Router bekommen zwangsweise alle 24 Stunde eine neue IP. Da sich die IP- Adresse regelmäßig ändert, handelt es sich hierbei um dynamische IP- Adressen.21.11.2013
Dynamische und statische IP-Adressen: Das sind die ...
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edd890 
Fragesteller
 20.05.2021, 17:29

danke für die antwort! :) also ist mein heimnetzwerk, in dem es auch ip adressen gibt, aufjedenfall getrennt vom internet und den dortigen ip-adressen zu betrachten?

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edd890 
Fragesteller
 20.05.2021, 17:42
@herja

eine Frage noch dazu. Es gibt doch aber begrenzt viele IP-Adressen (hab gelesen ca. 4 milliarden für ipv4) und bspw. liegt hinter "youtube.com" auch eine Ip-Adresse über die ich youtube erreiche, es gibt doch aber bestimmt mehr internetseiten als 4 milliarden oder? und es haben ja nicht nur internetseiten ip-adressen sondern eben ich auch(bzw. benutzer) oder halt sonstiges. Wie genau wird das geregelt?

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herja  20.05.2021, 17:48
@edd890

IPv4 ist ein Internet-Protokoll und keine Internetadresse. Es gibt auch schon IPv6 und es können noch beliebig mehr Protokolle erschaffen werden.

IP-Adressen können beliebig viele erstellt werden.

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franzhartwig  20.05.2021, 19:22
@edd890

Es gibt doch aber begrenzt viele IP-Adressen (hab gelesen ca. 4 milliarden für ipv4)

Exakt 2³² = 4.294.967.296. Davon sind allerdings nicht alle beliebig nutzbar, weil sie für spezielle Zwecke reserviert sind. Durch eine etwas unglückliche Strategie bei der Zuteilung in den Anfangszeiten sind ebenfalls viele Adressen blockiert. So hat zum Beispiel HP mindestens 50.331.648 IPv4-Adressen. Kaum vorstellbar, dass sie die irgendwann mal wirklich brauchen.

und bspw. liegt hinter "youtube.com" auch eine Ip-Adresse über die ich youtube erreiche

Richtig.

es gibt doch aber bestimmt mehr internetseiten als 4 milliarden oder?

Richtig. Aber nicht jede Webseite muss eine eigene IP-Adresse haben. Man kann auf einem Rechner mit einer IP-Adresse auch mehrere Webseiten betreiben. Das ist Gang und Gäbe.

und es haben ja nicht nur internetseiten ip-adressen sondern eben ich auch(bzw. benutzer) oder halt sonstiges. Wie genau wird das geregelt?

Das ist der Grund, warum die Adressen knapp geworden sind. Deshalb gibt es die privaten Adressen. Nicht Du als Benutzer, sondern Dein Router hat eine öffentliche IP-Adresse. Alle Geräte im Heimnetz nutzen diese. In einem Firmennetz ist es ebenso. So können mehrere hundert Mitarbeiter mit einer IP-Adresse im Internet unterwegs sein.

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franzhartwig  20.05.2021, 19:23
@herja
IP-Adressen können beliebig viele erstellt werden.

Öh, nein. Wie viele Zahlen gibt es zwischen 0 und 4.294.967.296?

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herja  21.05.2021, 00:10
@franzhartwig

Aber natürlich, deswegen gibts doch schon IPv6 und morgen gibts vielleicht IPv8 ...

Extra für dich zum nachlesen:

Vergrößerung des Adressraums von IPv4 mit 2 32 (≈ 4,3  Milliarden = 4,3·10 9) Adressen auf 2 128 (≈ 340  Sextillionen = 3,4·10 38) Adressen bei IPv6, d. h. Vergrößerung um den Faktor 2 96 (≈ 7,9·10 28). https://de.wikipedia.org/wiki/IPv6
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franzhartwig  21.05.2021, 07:52
@herja

Ich kenne IPv6 ziemlich gut und ziemlich lange. Da brauche ich kein Wikipedia. Aber auch mit IPv6 gibt es nicht "beliebig viele", sondern eben nur  2^128, von denen viele für bestimmte Zwecke reserviert sind. Abgesehen davon werden IP-Adressen nicht erstellt, sie sind nämlich schon da. Du kannst sie nur nutzen.

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Hallo,

die Verbindung zwischen deinem Heimnetzwerk und einem Server im Internet stellt dein Router her. Jeder lokale Rechner bei dir zu Hause hat eine eigene IP-Adresse. Dein Router schickt nun lokale Daten an die Adresse des externen Server, der wiederum Daten an deinen Router zurücksendet. Damit der externe Server nun auch deinem Rechner findet, hat dieser den übertragenen Daten bereits seine externe IP-Adresse mitgegeben. Die Aufgabe des Routers besteht nun daran, die Daten wieder den lokalen Geräten über deren lokale lP-Adresse zuzuordnen.

Die lokalen IP-Adressen vergibt in der Regel ein sogenannter Nameserver, der standardmäßig in jedem Router integriert ist. Die externe IP-Adresse bekommst du beim ersten Verbindungsaufbau von deinem Provider zugewiesen. Da bei der nächsten Verbindung die Adresse nicht die gleiche sein muss, spricht man von einer dynamischen Vergabe der IP-Adresse. Löscht der Provider nach wenigen Wochen die Verbindungsdaten, kann nicht mehr nachvollzogen werden, welche Verbindungen mit welchem Rechner stattgefunden haben.

LG Culles

Von Experte mchawk777 bestätigt
warum wird das gemacht

Hauptsächlich, weil IPv4-Adressen knapp und begrenzt sind. Unter der Prämisse, dass als DNS-Prefix beispielsweise 192.168.178.0/24 verwendet wird, können innerhalb dieses Netzes nur 255 Adressen vergeben werden. Die sind irgendwann voll.

Der Server, der die IP-Adressen dynamisch vergibt, heißt DHCP-Server. [Achung: Vereinfachung!] Meldet sich ein neues Gerät an, bekommt es vom DHCP-Server eine IP-Adresse, die noch frei ist. Nach einer bestimmten Zeitspanne (zum Beispiel 2 Wochen Nichtnutzung) kann die IP-Adresse dann wieder freigegeben werden und einem anderen Gerät zugewiesen werden. Innerhalb eines Heimnetzwerks kann bestimmten Geräten aber auch eine statische IP zugewiesen werden, beispielsweise, um Drucker einzurichten, die dann immer hinter der gleichen Adresse auffindbar sein sollen. Im "Großen" Internet funktioniert es ähnlich wie im Kleinen, der Router bekommt vom ISP eine IP-Adresse zugewiesen. Wann und wie oft sich die ändert, liegt dabei in der Hand des ISP.

die ist im meinem Heimnetz ja aber eine andere als die, über die mich mein Router mit dem Internet verbindet oder

Genau. Innerhalb des Heimnetzes hast du eine sogenannte private IP, mit der du beispielsweise mit Druckern o.ä. kommunizieren kannst. Im "Internet" haben aber alle Verbindungen, die vom Router ausgehen, die gleiche IP.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik-Studium

mchawk777  20.05.2021, 17:47

Vielleicht eine kleine Ergänzung:
Eine wechselnde IP-Adresse wird mitunter auch als Sicherheitsvorteil angesehen, da man dadurch schlechter identifizierbar ist.

Nur ist das heutzutage nicht wirklich ein Schutz vor Tracking oder Portscanning.
Ein Portscan des gesamten(!) IPv4-Netzwerkes dauert bei einer GBit-Anbindung vielleicht 45 bis 60 Minuten, wenn der Provider vor solchen Machenschaften keinen Riegel vorschiebt.
Und für Tracking spielt die IP eine immer mehr untergeordnete Rolle.

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mich interessiert die dynamische Vergabe von IP-Adressen im Internet.

Im Internet werden IP-Adressen in der Regel nicht dynamisch vergeben. Die dynamische Adressvergabe hast Du insbesondere im Zugangsbereich. Das ist entweder der Bereich, wo sich Benutzer einwählen (früher per Telefonverbindung/Modem oder ISDN, heute über DSL), oder aber bei den Endgeräten direkt, also im Heimnetz oder Unternehmensnetz.

Also warum wird das gemacht und auch der Kontext wo es stattfindet.

Der Grund für die dynamische Vergabe ist schlicht die Skalierbarkeit, der Aufwand. Wenn man viele hundert bis tausend Geräte manuell adressieren muss ist das viel Arbeit, dazu noch fehleranfällig.

Beispielsweise kann ich ja auf meinem Rechner meine IP angucken die ist in meinem Heimnetz ja aber eine andere als die, über die mich mein Router mit dem Internet verbindet, oder?

Das hat mit der dynamischen Vergabe nichts zu tun. Du hast im Heimnetz eine private Adresse, in der Regel dynamisch per DHCP vom Router vergeben. Du hast auf der Providerseite des Routers eine öffentliche IP-Adresse, in der Regel dynamisch vergeben vom Provider per IPCP (z. B. beim DSL-Zugang) oder DHCP (z. B. beim Kabelanschluss).

Man arbeitet hier mit privaten Adressen im Heim- und Unternehmensnetz, weil IPv4-Adressen sehr knapp sind. Man kann nicht alle Geräte mit einer IPv4-Adresse ausstatten. Deshalb gibt es private Adressen, die nicht weltweit eindeutig sind. So hat z. B. eine Fritzbox in der Regel die Adresse 192.168.178.1, der erste Rechner im Heimnetz die 192.168.178.20 - und zwar in den meisten Haushalten, wo eine Fritzbox herumsteht.

Im Internet sind dann alle Geräte mit der jeweils öffentlichen Adresse des Routers unterwegs, das Stichwort heißt NAT.

Bei IPv6 ist das wieder ein ganz anderes Thema ...