Die Mitte des Winters?
Man spricht ja kalendarisch von einem Winter vom 21.12. bis 21.3. Dass das Quatsch und nur die um 45 Tagen verschobene Auswirkung der Ekliptik ist, erkennt man daran, dass es Mitte Dezember viel eher Winter ist als Mitte März. Meteoroligisch spricht man vom Winter vom 1.12. bis 28.2.
Auch das will nicht so ganz passen, weil der Februar meistens kälter als der Dezember ist und sich der Winter eher ein bisschen in den März verlagert und der Dezember nicht ganz dazu gehört.
Welche Tage sind die 90-92 kältesten im langjährigen Mittel, und somit - wo liegt die Mitte des Winters, aber der der Tiefpunkt des Winters überschritten ist? Mitte Januar, wie uns der meteorologische Winter suggeriert, oder doch eher ein paar Tage später so um den 20. bis 23.1., wie einen Klimadiagramme annehmen lassen?
Aber vielleicht ist der statistisch-langjährig kälteste Tag gar nicht genau in der Mitte des Winters gelegen??
Dann sind es zwei Fragen: Von wann bis wann sind die kältesten 91 Tage des Jahres im langjährigen Mittel - welcher Tag da genau in der Mitte liegt, ist ja dann eh klar..... -
und: welcher Tag ist statistisch-langjärig-mittig der kälteste des Jahres?
Wer kennt sich aus und hat die Daten und den Link dazu?
6 Antworten
Nur bei einer astronomischen Winterdefinition gelten die Zeiten (Winteranfang usw.) weltweit. Legt man Temperaturwerte zugrunde, dann hätte jeder Ort einen anderen Winterbeginn - vom Problem abgesehen, dass auch unterschiedliche Kalender gelten (z.B. in Rußland anders als in Deutschland).
Der "Winter" ist nicht temperaturmäßig definiert! Bedenke: Während wir "Winter" haben herrscht z.B. in Südafrika "Sommer". Die Jahreszeiten gehen auf die Schrägstellung der Erdachse zurück und sind daher astronomisch definiert.
Der astronomische Winterbegriff ist durch die Natur so gegeben und darüber kann man nicht diskutieren - wie über den meteorologischen Winter, der z.B. in Rußland zu anderen Zeiten beginnt und endet als in Deutschland (wie ja auch z.B. Weihnachten und Silvester). Google: gergorianischer und julianischer Kalender. Diese Daten sind kulturell begründet und nicht wissenschaftlich.
Wenn man den Winter als das Vierteljahr (wie lang soll das sein? - Denn die Jahreszeiten sind ja unterschiedlich lang!) definiert, der genau die niedrigste Mitteltemperatur aufweist, dann bedeutet das, das sich das erstens im Laufe der Zeit verändert, und zweitens, dass für jeden Ort eine andere Zeit als "Winter" gilt. Das wäre äußerst unpraktisch.
Der "meteorologische Winter" gilt in den Staaten zu unterschiedlichen Zeiträumen - und ist daher für viele Fragen ungeeignet. Nach dem z.B. in Rußland geltenden Kalender liegt er später als z.B. nach dem deutschen Kalender. Und wenn man das Vierteljahr nähme, bei dem die tiefste Temperatur genau in der Mitte läge, dann hätten sogar unterschiedliche Orte (z.B. Cork im Vergleich zu Riga) unterschiedliche Winterzeiten!
Die Wintersonnenwende ist durch die Natur gegeben. Aber die Definition "der Winter beginnt mit der Wintersonnenwende" ist nicht durch die Natur gegeben und kann diskutiert werden.
Im Stuttgart sind die kältesten drei Monate vom 2. Dezember bis zum 2. März, die Mitte des Winters liegt also am 16.Januar. Der durchschnittlich kälteste Tag des Winters ist der 24.Januar. Danach geht es schneller wieder aufwärts, als es zuvor abwärts ging.
Also, ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Sache für Hannover auszuwerten.
Das sind die Mittelwerte aus den Jahren 1987-2016 aus den Tagesdurchschnittstemperaturen eines jeden Tages im meteorologischen Winter. Man kann hier sogar relativ gut ein Minimum sehen, und zwar ist ungefähr die letzte Januarwoche die kälteste Zeit im Jahr. Gegen Ende Februar wird es dann schon wieder wärmer als Anfang Dezember.
Was nun die "Mitte" ist, sei deiner Interpretation überlassen :-) Wenn du willst, kann ich dir auch die Excel-Datei schicken.
ich werde später nochmal was ergänzen, du wolltest ja die 91 kältesten Tage insgesamt noch wissen :-)
Also, die im Mittel kältesten 91 Tage des Jahres sind in Hannover (Messzeitraum 1987-2016) vom 29. November bis zum 27. Februar. Der meteorologische Winter kommt also dem tatsächlichen Winter am nächsten. Durchschnittstemperatur des Winters: 2,5°C.
Für den Messzeitraum von 1957-1986 ("Früher war ja alles anders") waren die kältesten Tage 6. Dezember bis 5. März, also gut eine Woche später. Insgesamt ist jedoch der Winter deutlich kühler gewesen, nämlich im Mittel nur 1,0°C, also ist es 1,5°C wärmer geworden.
Die 3 kältesten Monate des Jahres sind Dezember, Januar und Februar.
Statistisch gesehen ist der Januar das kälteste Monat. Man kann also davon ausgehen, dass die kälteste Zeit so Mitte Januar ist.
Im Januar liegt das Durchschnittstief bei -4,1 Grad und das Durchschnittshoch bei +1,1 Grad. Man muss aber beachten, dass das Wetter deutlich von Durchschnitt abweichen kann. So wurde beispielsweise schon ein Rekordtief im März von -21 Grad erreicht. Andersrum wurde im Januar auch mal ein Rekordhoch von 14,6 Grad gemessen.
Genau genommen geht es ab dem 21. Dezember wieder aufwärts. Ab diesem Tag wieder es wieder länger hell, wir bekommen wieder mehr Sonne ab und ab da an sollte es eigentlich wieder wärmer werden.
Da sich die Ozeane aber auf der Nordhalbkugel weiterhin abkühlen, wird es auch noch nach dem 21.Dezember immer kälter. Das dauert dann alles etwas Zeit, bis sich der Ozean aufhört abzukühlen. Irgendwann wenn dieser Punkt erreicht ist, wird der Ozean wieder wärmer und gibt die Wärme dann ab, deshalb wird es dann immer wärmer.
Der kalendarische Winter ist nur für den Kalender gedacht. Der astronomische Winter geht von 1. Dezember bis 28. Februar. Am 1. März fängt der astronomische Frühling an.
Man muss Wetter und Klima unterscheiden! Generell würde ich sagen, dass bei uns das kälteste Klima im Januar herrscht. Ab März ist das Langzeitklima dann wieder wärmer als die Monate davor. Vom Durchschnitt betrachtet hat man ab 1. März die kälteste Zeit hinter sich.
Ich würde aber auch schon sagen, dass ab 15. Februar die kälteste Zeit überstanden wurde. Da gibt die Sonne schon wieder mehr wärme ab und die ersten Blumen blühen.
blablabla. Die Frage war, welcher Tag der statistisch-mittig kälteste und welche die 91 kältesten sind, um den Winter und die Mitte des Winters zu berechnen
Die Sonne gibt ab 15. Februar genausoviel Wärme ab wie z.B. ab 15. August! Und: "bei uns das kläteste Klima im Januar herrscht" ist totaler Unsinn. Das Klima bezeichnet die Mittelwerte der Witterungselemente über einen längeren Zeitraum (i.d.R. 30 Jahre).
Das stimmt nicht. Die Sonne gibt am 15.Februar etwa so viel Wärme ab wie Ende Oktober. Und weil der Boden am 15.Februar noch kalt ist, sind da noch tiefere Temperaturen möglich wie Ende Oktober.
wenn das so wäre, würde der Winter von 46 Tagen vor dem 21.12. bis 46 Tage nach dem 21. 12. dauern. Die Festlegung auf den Beginn des Winters zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende ist willkürlich und der Verschiebung der Abkühlung geschuldet, der meteorologische Winterbegriff Dezember-Februar ist besser geeignet und trägt noch etwas mehr der Tatsache Rechnung, dass Winter ganz genau das Vierteljahr mit der niedrigsten Temperatur und nichts anderes bezeichnet. Nur wann genau ist das im langjährigen statistischen Mittel? Das kannst du mir wohl auch nicht sagen...