Die "Große Filter" Theorie?
Hey ^^
Mich würde mal interessieren was ihr hier so von der Großen Filter Theorie, bzw. vom Fermi-Paradoxon haltet. Ich würde mich freuen wenn ihr eine Begründung hinzufügt!
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2 Antworten
Er hat Recht, da Fermi nur das Problem aufzeigte:
„Der weit verbreitete Glaube, es gebe in unserem Universum viele technisch fortschrittliche Zivilisationen, in Kombination mit unseren Beobachtungen, die das Gegenteil nahelegen, ist paradox und deutet darauf hin, dass entweder unser Verständnis oder unsere Beobachtungen fehlerhaft oder unvollständig sind.“ (Fermi)
Dabei spricht er sich nicht klar für einen bestimmten Grund für das vermeintliche Paradoxon aus. Auch der große Filter fasst unterschiedliche Ideen zusammen. Es gibt auch ein großes Filterverständnis, bei dem wir es als eine der wenigen Spezies geschafft haben den Filter zu überwinden oder dass wir eben noch darin stecken (mögliche Selbstauslöschung derzeit, die erst mit einer weiten Verbreitung über die Erde/das Sonnensystem hinaus nicht mehr singulär ausgelöst möglich ist).
Persönlich glaube ich, dass es kaum viel ältere Sternsysteme als unseres gibt, dass genügend schwerere Elemente enthält um Leben hervorzubringen. Die ersten Sterne der Galaxie (Population II Sterne) enthielten praktisch nichts außer H und He. Sie können mindestens keine Gesteinsplaneten hervorbringen, was Gasriesen gibt es unterschiedliche Meinungen. Es gibt Population I Sterne (wie unseren), die fast doppelt so alt sind wie unsere Sonne. Auch wenn sie noch nicht so viel schwerere Elemente als He hatten wie unsere Sonne (und damit die Akkretionsscheibe aus der die Planeten entstanden) könnte alle diese bereits Gesteinsplaneten bilden, auch wenn die Möglichkeiten dafür mit der Zeit besser wurden.
Daher muss man zusätzlich annehmen, dass die Bedingungen für die Evolutionsgeschwindigkeit bei uns besonders hoch waren, also viele Katastrophen, die das Leben aber nie ausgelöscht haben und auch auch möglichst wenig Rückschritte verursacht hat.
Andere vor uns bei denen es auch viel schneller ging als bei anderen wären dann wohl tatsächlich am großen Filter gescheitert. So gibt es in der Milchstraße vielleicht ein paar andere wie unsere oder etwas weiter, aber noch keine galaxiesweit verteilten Spezies. Ich denke wir sind eine der ersten Spezies, aber es gibt bereits viele Welten mit Leben, meist nur Bakterien, manchmal Mehrzeller, selten höhere Lebewesen und kaum oder gar nicht solche wie wir. Aber all das kann nur Spekulation sein. Jeder kann annehmen was er möchte.
Doch das allgemein vorgebrachte Grundproblem ist und bleibt korrekt - insbesondere wenn man Verschwörungstheorien ("die Regierungen wissen das längst" mit annimmt in eine der beiden Möglichkeiten, insbesondere das Verständnis falsch ist, das Verständnis der derzeitigen Situation). An diese glaube ich zwar nicht, aber eben selbst dann bleibt der zitierte Satz, das Fermi-Paradoxon korrekt. Wobei der Satz ja eigentlich nicht besagt, dass ein Paradoxon wirklich existiert, sondern das die Situation sich selbst widerspricht, wenn beides genannte gilt und daher (mindestens) eines von beiden genannten Dinge (Logische Überlegung und Beobachtung) so nicht korrekt oder vollständig ist.
Interessant ist auch die mathematische Überlegung. Wenn die ganze Galaxie von einer anderen Spezies besiedelt ist, dann ist es extrem unwahrscheinlich, dass ausgerecht wir - du und ich - hier sitzen und darüber nachdenken und NICHT zu der großen Mehrheit der Galaxie gehören, die schon alles besiedeln. Um so extremer das Missverhältnis, um so unwahrscheinlicher. Daher ist es aus mathematischer Sicht sehr unwahrscheinlich, dass es eine galaxisweit expandierte Zivilsation gibt. Aber natürlich wird der Wert nie Null.
Die großen Filter stehen uns alle noch bevor.
Und einige sind schon am Horizont zu sehen:
Klimakollaps, Verlust der Biodiversität, Aufbrauch aller Resourcen, Zerstörung der Regenerationsfähigkeit der Biosphäre ...
