Den Anforderungen des Lebens nicht gewachsen als psychisch Geschädigter?
Ich bin 18 und habe mehrere psychische Störungen, darunter auch die soziale Phobie, was den Umgang mit Menschen bei mir unmöglich macht, ich habe zwar mein Abitur, aber große Angst vor der Zukunft. Ich kann noch nicht mal einen Nebenjob ausführen oder alleine rausgehen..momentan ist das ja noch nicht so gravierend, weil ich noch sehr jung bin und meine Eltern mir helfen, aber die leben ja nicht ewig. Einzige Kontakte sind meine Familie und noch wenig Freunde, aber mittlerweile ist die soziale Phobie so schlimm, dass ich noch nicht mal normal mit meinem Opa oder Vater sprechen kann. Es liegt auch wahrscheinlich an meiner Persönlichkeitsstörung. So ein Leben ist doch irgendwie nicht möglich? Ich war schon immer sozial sehr seltsam, auch als Kind :/ kann man überhaupt überleben als psychisch Geschädigter in dieser Gesellschaft? Ich bin bald in stationärer Therapie, aber ich weiß nicht ob das was bringt. Ich will irgendwie nicht älter werden, ohne Eltern bin ich vereinsamt und werde dann richtig verrückt :/
9 Antworten
Hallo Bromazepam,
Dein Nickname spricht Bände. Es gibt kaum einen Schaden, den man nicht wieder reparieren kann.
Gut ist, dass Du Dein Problem erkannt hast und bereit bist Dir Hilfe zu holen. Wenn Du bei Deiner stat. Therapie mit machst und bereit bist auch etwas zu verändern stehen Deine Chancen gut. Halte Dich an die Empfehlungen der Ärzte, dann wird das auch wieder, nur darfst Du nicht ungeduldig werden, denn es kann sein, dass verschiedene Medikamente ausprobiert werden müssen, bis das für Dich richtige gefunden ist.
Gib Dir Zeit. Suche Dir eine sportliche Betätigung, die Dir liegt und wo Du Dich auspowern und auch Erfolge haben kannst.
Alles Gute - Brezel14
Danke für den Stern.
ich hoffe, Dir geht es schon etwas besser.
LG - Brezel14
Hey, also dass es nicht gravierend ist würde ich nicht sagen. Du kannst dein Leben nicht in vollen Zügen genießen und leidest sehr stark drunter. Du belastest dich so derart damit, dass dir der Ausmaß wahrscheinlich noch nicht mal klar ist. Aber nein, du musst nicht ständig in Angst leben. Die Therapie wird dir helfen! Es wird sehr viel Zeit brauchen und auch Geduld deinerseits, aber du kannst gesund werden! Es ist toll, dass du bald mit der Therapie anfängst, das ist dein erster Schritt zur Besserung. Noch sind deine Eltern für dich da, aber irgendwann wirst du sie auch nicht mehr brauchen und schaffst alles alleine. Es ist normal, dass du Angst vor der Zukunft hast, die haben sehr viele junge Menschen, die keine psychischen Krankheiten haben. Aber du wirst es alles meistern. Sei gut zu dir! Vergiss nicht, dass du trotz deiner Einschränkung, so vieles schaffst, vorallem das Abitur!
Wenn du willst, könntest du auch mal eine Hilfegruppe aufsuchen, sowas wie Anonyme Alkoholiker, nur eben für Menschen mit sozialer Phobie. Da siehst du auch, dass du nicht alleine bist und kannst dich dort austauschen. Schau doch mal im Internet nach, ob es sowas in deiner Nähe gibt.
Ich wünsche dir viel Erfolg mit der Therapie und Genesung!
Da kann ich mich dem Vorgänger nur ansprechen: Bromazepam ist kein Mittel, das dir helfen kann, es macht dich nur süchtig. Du schreibst, dass du bald in stationäre Behandlung gehst und stellst diese gleichzeitig schon ein wenig in Frage. Warum? Sagt dir die Klinik nicht zu oder denkst du, dass die Therapie nicht ausreichen wird? Gib der Klinik eine Chance und setz dich nicht unter Druck, indem du meinst, du müsstest völlig geheilt, herauskommen. Vereinbare eine ambulante Therapie nach dem stationären Aufenthalt und lass dir helfen, dass du zurück zu Hause nicht ewig auf die ambulante Therapie warten musst. Die Klinik kann dafür Sorge tragen, dass du einen ambulanten Platz vor Ort bekommst. Wenn du eine Persönlichkeitsstörung hast, muss die mit einer guten Psychoanalyse ergründet werden. Wenn du weißt, woher deine Phobien kommen, kannst du auch selbst etwas dagegen tun. Viel Glück und lass das Bromazepam weg!
du kannst natürlich auch ein gutes leben führen mit sozialer phobie ich habe von einer autorin gehört die eine schlimme soziale phobie hat und deswegen nicht aus dem haus geht und schreibt super bücher und ist damit auch erfolgreich also gibt es durchaus möglichkeiten mit sozialer phobie gut zu leben
Mit psychischen Problemen in der Gesellschaft zu überleben, ist sicher möglich - es gibt ja mehr als genug Menschen, die das geschafft haben. Es ist aber sehr schwer, und man hat in vielen Bereichen um einiges größere Schwierigkeiten als gesunde Menschen. Aber psychische Krankheiten müssen nicht unbedingt nur etwas Schlechtes sein; man wird stärker dadurch, und ich bin der Meinung, dass, wenn man es erst einmal aus der schlimmsten Phase herausgeschafft hat, man um einiges an Erfahrungen reicher ist und den Anforderungen des Lebens teilweise sogar besser gewachsen ist als Menschen, die nie solche Probleme hatten. Klar ist es zeitweise wirklich schwierig, und kann sogar unschaffbar wirken, aber ich bin der Meinung, dass man es immer irgendwie schaffen kann. Es dauert zwar und ist schwierig, aber möglich ist es sicher.