Darf die stellvertretende PDL das?
Hallo ihr lieben,
Ich arbeite in einem Altenheim als Pflegehilfskraft und hatte heute mit der Stellvertretenden Pflegedienstleitung Frühdienst. Sie hat mir angesehen, dass es mir heute nicht so gut ging. Auf ihre Frage nach meinem Befinden antwortete ich immer, es sei alles okay. Sie sagte dann, "du siehst aber nicht so aus!" .
Und dann habe ich ihr erzählt, dass ich heute Nacht wieder viel geweint habe wegen meiner Depression und es deswegen auch Ärger mit meinem Freund gab weil er mein Geweine nicht mehr ertragen kann.
Sie hat mir sehr aufmerksam zugehört und zu mir gesagt, dass ich mir Hilfe von einem Arzt holen soll. Als ich ihr dann sagte, dass ich manchesmal auch drüber nachdenke mir etwas anzutun damit mein Freund mal wach wird, sagte sie zu mir, dass ich eine tolle Person bin und sie Angst um mich hat, dass ich mir etwas antue. Sie sagte dann auch, dass sie mit meiner Arbeit zufrieden ist und mich als Mitarbeiterin sehr schätzt und es echt schade finden würde, wenn ich nicht mehr da wäre. Hat sie das wohl gesagt weil sie mich mag oder sagte sie das nur damit ich mir nichts antue und sie sich keine Vorwürfe machen muss?
Wir haben uns fast ne Stunde unterhalten, eigentlich hätte ich in der Zeit schon längst arbeiten müssen aber sie hat das Gespräch zu dem Zeitpunkt irgentwie wichtiger gefunden. Als ich ihr dann alles erzählt habe, sagte sie , dass sie der "richtigen" Pflegedienstleitung davon berichten wird, sie meint sie muss mit ihr darüber sprechen.
Ich bat ihr dann dieses nicht zu tun und darauf sagte sie dann, dass sie verstehen kann, dass ich Angst habe meinen Job zu verlieren aber sie möchte mit ihr darüber reden damit die PDL weiß was mit mir los ist. Darf die das ohne meine Einwilligung? Es war ja ein Gespräch des Vertrauens.
4 Antworten
Es ist etwas das muss weitergegeben werden.
Hier gehts nicht um "meine Mutter ist gestorben" oder, "ich lebe in Scheidung" oder "mein Kind ist im Krankenhaus".... sondern um etwas das effektiv deine Arbeit negativ beeinflussen kann. Und wenn du dadurch nachlässig werden würdest, oder einmal aus Übermüdung oder aufgrund eines depressiven Schubes Medikamente verwechselst, hat das fatale Folgen für die Personen die du betreust.
Die stellvertretende PDL folgt einer Vorschrift wenn sie dies der PDL weitergibt.
Im Idealfall werden sie dir Hilfe anbieten in Form von "Wende dich an diese und jene Stelle, lass dir von einem Facharzt helfen um der Depression Herr zu werden".
Sie darf es nicht sie muss es.
Wenn die Vorgesetzten von Andreas Lubitz, das berücksichtigt hätten würden über hundert Menschen noch leben.
das ist die dienstl. Verpflfichtung der Vorgesetzten.
Man hat als Arbeitgeber auch eine Fürsorgepflicht. Und Dein Freund wird nicht aufwachen, wenn Du mit Selbstmord drohst, sondern abhauen, weil das Erpressung ist und das hält keine Beziehung aus.
Sie ist verantwortlich für Dich. Wenn Du ihr so etwas erzählst, musst Du damit rechnen, dass sie das weitererzählt. Du kannst ihr das nicht verbieten. Sie muss sich sicher sein, dass Du die Arbeit psychisch durchhältst. Du bist ja auch in einem sensiblen sozialen Bereich tätig und Deine schlechte psychische Verfassung kann Deine Arbeitsfähigkeit und die alten Menschen belasten.
Ja das mit der Fürsorgepflicht stimmt schon das war mir auch klar. Aber darf sie wenn ich ihr etwas im Vertrauen erzähle ohne meine Zustimmung eine dritte Person davon berichten?