Christentum und Wissenschaft?
Hallo!
Momentan gehöre ich keiner Religion an, aber spiele mit dem Gedanken mich taufen zu lassen.Ich bete regelmäßig und habe auch das Gefühl eine Beziehung mit Gott zu haben.
Ich bin aber zb nicht homophob oder so und auch nicht gegen Abtreibungen und meine erste Frage wäre ob das sich dann mit dem Christentum irgendwie wiederspricht.
Meine zweite Frage ist, dass ich schon an die Evulotion glaube also das verschiedene Arten sich auseinander entwickelt haben, was ja auch wissenschaftlich bewiesen ist. Mir würde es schwer fallen solche Glaubenssätze zu verändern, da ich die Wissenschaft und Forschung nicht leugnen will. Wiederspricht sich das mit dem Christentum?
Meine dritte Frage ist, wie man als Christliche Person damit klar kommen soll, wenn Bezugspersonen nicht Christlich sind.
Angenommen ich wäre Christlich, meine Mutter aber nicht, wie soll ich damit klarkommen zu glauben, dass sie in die Hölle kommen würde?
Danke schonmal für die Antworten
9 Antworten
Ich bin aber zb nicht homophob oder so und auch nicht gegen Abtreibungen und meine erste Frage wäre ob das sich dann mit dem Christentum irgendwie wiederspricht.
Lerne doch mal verschiedene Gemeinden kennen. Manche sind liberaler als Du vermutlich denkst. In einigen ev. Kirchen gibt es auch die gleichgeschlechtliche Ehe.
Meine zweite Frage ist, dass ich schon an die Evulotion glaube also das verschiedene Arten sich auseinander entwickelt haben, was ja auch wissenschaftlich bewiesen ist. Mir würde es schwer fallen solche Glaubenssätze zu verändern, da ich die Wissenschaft und Forschung nicht leugnen will. Wiederspricht sich das mit dem Christentum?
Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.
Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.
Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.
Ich finde das Christentum schön und kann Dich dazu nur ermutigen! Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Ich glaube an Gott, ich bin Christ. Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich vom Christentum überzeugt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen. Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.
Es gibt überhaupt keinen Widerspruch zwischen Glauben und Naturwissenschaft.
Alle Menschen haben ihr ganzes Leben lang Zeit, sich zu bekehren. Eltern können sich da durchaus ein Beispiel an ihren Kindern nehmen, wenn sie sehen, mein Kind ist gläubig.
Es klingt danach, als wärst Du bei den evangelischen Landeskirchen am besten aufgehoben. Die sind meiner Wahrnehmung nach am fortschrittlichsten, was z.B. Geschlechtergerechtigkeit, Homosexualität oder das Verhältnis zu den Naturwissenschaften angeht.
Vielleicht könnten auch die Unitarier oder eine ähnliche Gruppierung etwas für Dich sein. Lies Dich da einfach mal ein bisschen ein, oder besuche Gemeinden bei Dir in Wohnortnähe.
Der Großteil im Christentum sieht den Anfang der Genesis als Mythologie, Kreationisten sind die Minderheit.
Laut (katholischem) Katechismus widerspricht Wissenschaft nie dem Glauben:
29. Warum gibt es zwischen Glaube und Wissenschaft keine Widersprüche?
Auch wenn der Glaube über der Vernunft steht, so kann es doch niemals einen Widerspruch zwischen Glaube und Wissenschaft geben, denn beide haben ihren Ursprung in Gott.
https://www.vatican.va/archive/compendium_ccc/documents/archive_2005_compendium-ccc_ge.html
Bei zB den Katholiken kannst du problemlos an den Big Bang und an die Evolutionstheorie glauben. Das gilt auch bei den evangelischen Landeskirchen.
Man muss als Christ auch nicht homophob und transphob sein (gleichgeschlechtliche Liebe als Sünde sehen).
Alle 20 evangelischen Landeskirchen bieten eine gleichgeschlechtliche Segnung/Trauung an. Mehr Info und Kirchen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Segnung_und_Trauung_gleichgeschlechtlicher_Paare#Evangelische_Kirchen
Die haben also mit LGBT kein Problem.
wie soll ich damit klarkommen zu glauben, dass sie in die Hölle kommen würde?
Bei manchen Christen kommen alle Ungläubige beziehungsweise Andersgläubige in die Hölle.
Aber andere Christen glauben an eine Art Werkgerechtigkeit (gute Taten) für Ungläubige. Auch diese können in den Himmel kommen, also errettet werden. Es geht um Matthäus 25,31-46. Hier eine Variante von Gerhard Maier:
So weit greift also Gottes Barmherzigkeit hinaus, daß sie um Jesu willen nicht nur diejenigen rettet, die ein Glied an seinem Leibe geworden sind, sondern auch diejenigen, die einem Glied seines Leibes Gutes getan haben.
https://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/bibel/Gericht_der_Schafe_und_Boecke.pdf
Es geht um das Weltgericht, das Richten der Nichtchristen. Und die Schafe zur Rechten sind die Ungläubigen. Jene ungläubigen Schäfchen können Freisprechung bekommen, die Werke der Menschlichkeit getan haben.
Und manche glauben an die Endentscheidungshypothese: man erhält nach dem Tod die Möglichkeit, sich für oder gegen Gott zu entscheiden.
Bei Apokatastasis kommen alle Menschen irgendwann zu Gott.
Und bei der Doppelten Prädestination ist bereits von Gott vorherbestimmt, wer in den Himmel kommt. Es gibt in diesem Punkt also keinen freien Willen.
Das kommt drauf an wen du fragst.
Es gibt strenggläubige christen die meinen dass alles in der bibel wortwörtlich stattgefunden hat, das gott die tiere erschaffen hat, noah sie alle auf ne arche genommen hat, es ne große sintflut gab usw..
Die meisten sehen es aber eher so dass es im übertragenden sinne zu verstehen ist, und dass die geschichten nur den sinn wiedergeben und nicht die wissenschaftlichen details.
Gibt ja viele christliche kirchen, da wird es immer unterschiedlich behandelt.
Ich bin einer dieser „streng“gläubigen „Zombies“. Ich glaube an den lebendigen Gott. Und ja, ich glaube auch, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Wer die Bibel sehr gut kennt, kann auch schnell unterscheiden, was wortwörtlich zu nehmen ist und was nicht.
, kann auch schnell unterscheiden, was wortwörtlich zu nehmen ist und was nicht.
Ja, das funktioniert so:
Das gefällt mir, wenn man es wörtlich versteht. Und das gefällt mir, wenn man es geistig oder als Metapher versteht.
Wie es einem grad in den Kram passt.
Das ist falsch. Wer eine lebendige Beziehung zum lebendigen Gott hat, kann es durch den Geist Gottes unterscheiden. Das hat nichts mit Willkür zu tun.
kann es durch den Geist Gottes unterscheiden.
Zig Christen behaupten, diesen zu haben. Und kommen zu unterschiedlichen Auslegungen. Warum?
Das hat nichts mit Willkür zu tun.
Doch.
Niemand kann diesen Heilige Geist belegen und schon gar nicht, dass man ihn hat.
Er reicht die Behauptung.
Nun, ich kenne beide Seiten. Ich war einst einmal ein Atheist und heute bin ich gläubig
Was Kirchen behaupten ist nicht der Nabel der Welt.
Eine Behauptung stimmt allerdings. Wenn Kirchen behaupten, dass man Nächstenliebe bekunden muss, wird das direkt bei Kindern umgesetzt.