Christentum und Karma!? welchen Zusammenhang

9 Antworten

Genaugenommen gehören Christentum und Karma-Lehre nicht zusammen, beide gehen von unterschiedlichen Voraussetzungen aus.

Karma bezeichnet das Gesetz von Ursache und Wirkung Deiner Handlungen, Gedanken, Wünsche, das in sich selbst weder gut noch böse ist, sondern einfach da ist. Alles, was Du tust, hat eine Wirkung auf andere, vor allem aber auch auf Dich selbst. Von diesen Wirkungen wird bestimmt, welche Inkarnation auf die gegenwärtige folgt. Das Gesetz des Karma kann nicht überwunden werden, außer durch die Überwindung des Karma selbst. Du mußt also gutes Karma machen oder gar kein Karma mehr erzeugen wie z. B. ein Erleuchteter Yogi oder ein Arhat (im Buddhismus). Damit kannst Du das Karma auslöschen, das Du selber trägst und dessen Erbe Du bist, nicht das Karmagesetz selbst, das unerbittlich und genau ist.

Das Christentum lehrt, daß es keine Inkarnationen gibt, die aufeinander folgen, du könntest also auch kein Karma erben. Es lehrt auch, daß Sünde - böse Taten - bereut und vergeben werden können durch Gnade oder Erbarmen. Damit sind sie nicht ungeschehen, haben aber keine spirituelle Wirkung mehr, selbst wenn noch materielle Folgen beseitigt werden müssen. Das Christentum lehrt ferner, daß Gott "langsam zum Zorn, aber schnell beim Erbarmen" ist. Gott schafft also von Haus aus schon Voraussetzungen, um gnädig sein zu können und will gnädig sein. Er ist nicht unerbittlich wie das Gesetz des Karma. Zwar wird auch im Christentum das Böse am Ende der Welt gezählt oder gewogen und entsprechend gerichtet, aber nicht wie ein Naturgesetz, das einfach funktioniert, sondern vor einer richtenden Instanz, die darüber entscheidet. Und da sind wir wieder beim gnädigen Gott. Gute Taten haben nach dem Christentum entweder ihren Lohn schon in sich - durch die Freude und den Dank der Mitmenschen und Mitgeschöpfe - oder sie werden von Gott angesehen und sozusagen aufbewahrt. Auch das Böse, das man tut, löscht dieses Gute nicht aus, es wird auch nicht gegeneinander aufgewogen und dann eine Summe erstellt. Jeder Mensch wird individuell nach seinem eigenen Herzen gerichtet. Gruß, q.

Unvereinbar mit 10 Gebote und Jesus ist nur für diese Gebot. Lies Johannes 14 bis 17. Die ganze Kapitel lesen, bitte. Karmal wurde Jesus, nicht lehren.

Sage, wie du rrama verstehst. Dann kann jeder vergleichen und eventuell antworten.

Das Gesetz von Saat und Ernte gibt es auch im Christentum. Es ist, würde ich sagen, sogar ein universelles Prinzip.

Die Lehre vom Karma hingegen ist den Kernaussagen der christlichen Theologie diametral entgegengesetzt.

Der Karma-Gläubige versucht sein Karma (die Folgen seiner Taten) schlußendlich in die Nicht-Existenz überzuführen (Nirvana) und dies im Zuge von unzähligen Reinkarnationen, innerhalb derer er dasselbe Leid erfährt, das er verursacht.

Der Christus-Gläubige hingegen, weiß sein Karma (wenn man so will) vom sühnenden Kreuzestod Christi absorbiert und hofft so innerhalb eines einzigen Lebens in eine himmlische Existenz übergeführt zu werden.

Für die Anhänger beider Religionen gilt aber das eingangs erwähnte Gesetz von Saat und Ernte. So muss sich also auch ein erlöster Christ noch mit den irdischen Folgen seiner Taten auseinandersetzen.


Hallo,

wo sollte da der Zusammenhang sein?

Wenn alles vorbestimmt ist, dann hätten wir überhaupt keinen Einfluss ob wir uns für Christus entscheiden oder nicht.

Denn wären wir auch keine Sünder, da die Entscheidung ob wir böse oder gut sind nicht mehr in unserer Hand läge. Die Umkehr zu Gott durch freie Entscheidung gäbe es auch nicht.

Für mich passt das irgendwie nicht zusammen. Gott hat uns einen freien Willen gegeben, aus Liebe. Ohne Freiheit keine wahre Liebe.

Gruss