Buddhistische Mönche, Regeln?

4 Antworten

Von Experte Bodhgaya bestätigt

Du hast bereits sehr richtig erkannt, daß die Regeln sehr unterschiedlich verteilt sind und sich oft überschneiden.

Dafür gibt es natürlich mehrere Gründe. Buddha war kein Dozent, der sich hinsetzte und ein didaktisch geordnetes Lehrsystem niederschrieb. Er durchwanderte nach seiner Erwachung etwa 40 Jahre lang den nordindischen Raum und gab seine Erkenntnisse mündlich weiter - nicht nur Ordensangehörigen sondern auch Laien, Brahmanen und Andersgläubigen. Dabei passte er sich immer der Aufnahmefähigkeit seiner Gesprächspartner an.

Was die Mönche betrifft, wurden die Regeln "schrittweise" erweitert. Anfangs hatte er ja nur wenige Anhänger, die - entsprechend ihrer "Vorbildung" - seine Lehre sehr schnell verstanden und das Heilsziel erreichten. Später kamen auch "einfachere Gemüter" dazu, die noch etwas mehr zu lernen hatten (oder gar im Orden eine günstige Versorgungsmöglichkeit sahen) - und wenn so jemand eine Verfehlung begann, wurde diese in die "Regeln" aufgenommen. Kannst du dir vorstellen, wie umfangreich dieses Regelwerk heute wäre, wenn man nach Buddhas Tod damit weitergemacht hätte?

Neben einer Hilfestellung für die praktische Nachfolge gab es auch (für uns reichlich pingelig erscheinende) Regeln, die jedoch dem Bestand des Ordens dienten, quasi dem äußeren Erscheinungsbild gegenüber dem Laienstand - denn der Orden sollte völlig von diesen abhängig sein. Nur extrem wenig war als "Eigentum" gestattet, so etwa Kleidung, die Bettelschale etc.

Kurz: Die Regeln für Ordensangehörige sind im Vinaya Pitaka zu finden. Für Laien gelten die fünf Silas, an gewissen (Feier-)Tagen drei weitere.

Tja, so war das einmal. Heute ist es teilweise sogar in den Ursprungsländern "verwässert" und/oder "verknöchert", ebenso wie es im Zuge der räumlichen Verbreitung Anpassungen an dortige Begebenheiten gab. Ein "lehrbuchmäßig reines Leben" als Mönch oder Nonne sehe ich für unsere hiesigen Gegebenheiten praktisch als undurchführbar an.


Mimiii00 
Fragesteller
 02.10.2021, 18:46

Vielen Dank für diese hilfreiche Antwort :)

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satian  02.10.2021, 18:57
@Mimiii00

Immer gerne, und Danke für die Rückmeldung.

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Es gibt Spendenkonten,da geht eben das Geld drauf und keiner nimmt es an,so kann man es umgehen,oder? Ansonsten haben die Mönche "Ihre" Schneider,Zulieferer für die Gewänder und ich denke das in ihren Herkunftsländern allen eine Ehre ist den Mönchen kostenlos zu beliefern. So ist es mit anderen Sachen auch. "Ehre",ein Fremdwort für die Europäer.


FelicienRops  02.10.2021, 10:23

Europäer haben nur einen anderen Ehrbegriff - es ist verdammt überheblich zu behaupten, sie hätten keinen!:(

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PatchrinT  02.10.2021, 10:31
@FelicienRops

In Thailand ist es z.b für jeden Jugendlichen eine "Ehre" für 1 Jahr,manchmal auch länger,in ein Kloster zu gehen. Wie die Mönche leben. Das macht so gut wie jeder mit da. Du musst mal nach Asien hin oder einige Zeit dort leben,dann kannst du den Unterschied zwischen der Ehre da und der Ehre hier unterscheiden.

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FelicienRops  02.10.2021, 10:59
@PatchrinT

Bestimmt! ....dennoch halte ich es für unzulässig, zu sagen Ehre sei für Europäer ein Fremdwort.

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Man kann auch Essen, Getränke, Kleidung und Medizin, etc. spenden!


Mimiii00 
Fragesteller
 02.10.2021, 09:14

Ja, aber spenden die Menschen ihnen dann ihre Gewände?

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PeterP58  02.10.2021, 09:15
@Mimiii00

Möglicherweise nur das Material und die schneidern dann selber!?

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Mimiii00 
Fragesteller
 02.10.2021, 09:16
@PeterP58

Das kann natürlich sein, vielen Dank

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Gibt auch Leute die spenden essen. Gibt aber auch welche, die spenden Geld.

Dachte, gespendetes Geld wäre okay?


Mimiii00 
Fragesteller
 02.10.2021, 09:16

Hmm, ich habe auf einigen Seiten, wie auch in diesen Regeln gelesen, dass sie anscheinend kein Geld annehmen dürfen.

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