Biologie?

1 Antwort

Die physiologische Potenz ist das Vermögen einer Art, mit der sie Schwankungen der verschiedenen Umweltfaktoren tolerieren kann. Graphisch als Toleranzkurve aufgetragen ist die physiologische Potenz also der Toleranzbereich einer Art. Darunter (Minimum) und darüber (Maximum) kann die Art nicht existieren. Die physiologische Potenz ist somit der Bereich, in dem eine Art zumindest theoretisch existieren kann.

In der Praxis wird die physiologische Potenz aber stark eingeschränkt durch die Anwesenheit von konkurrierenden Arten. Dort, wo eine konkurrenzstärkere Art sich durchsetzt, kann die Art dann nicht existieren, obwohl die theoretischen Lebensbedingungen für sie eine Existenz ermöglichen würden. Der Toleranzbereich, den eine Art unter Einbeziehung der Konkurrenz ertragen kann, ist die ökologische Potenz.

Ein Beispiel: die Waldkiefer (Pinus sylvestris) toleriert sowohl sehr trockene, trockene, frische, feuchte, nasse als auch sehr nasse Böden. Ihr Anspruch an die Bodenfeuchtigkeit ist also nicht sehr hoch, sie ist eine euryöke Art. Auf trockenen bis nassen Standorten gedeiht aber auch die Eiche (Quercus robur), die konkurrenzstärker ist und auf solchen Böden die Waldkiefer verdrängt. Die ökologische Potenz der Kiefer beschränkt sich deshalb nur auf sehr trockene und sehr nasse Böden, auf denen die Eiche nicht existieren kann; das sind z. B. sehr sandige Böden, die kaum Wasser speichern und moorige, sehr nasse Böden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
UniverseBeMine 
Fragesteller
 13.06.2023, 21:00

Gut erklärt, danke !

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