Bindung zum Hund aufbauen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bindung zum Hund kannste immer aufbauen auch wenn der Hund schon 10 Jahre alt wäre. Hunde lernen ihr Leben lang nicht aus und eine Prägephase gibt es nicht, es gibt nur eine prägungsähnliche Phase, in der schneller und intensiver gelernt wird aber auch das ist reversibel.

Die meisten Erfolge wirst Du mit streicheln und Zuwendung erreichen.

Hunde sind sehr soziale Tiere, langes etwas festeres abstreicheln beruhigt und fördert die Sezernierung im Hundekörper eines wundervollen Hormons, Oxytocin.

Auch als Kuschelhormon bekannt. Dieses schweißt zusammen, fördert eben das Bindungsverhalten und beruhigt im übrigen auch den Hund bzw. den Hundekörper.

Aber erzogen wird er dadurch nicht wie von Geisterhand, das ist trotzdem Deine Aufgabe.

Wenn aber der Hund schon einmal eine bessere Bindung zu Dir hat, funktioniert es zumeist mit der Erziehung auch wesentlich besser, wer würde schon auf jemanden hören den er kennt aber keinerlei Kontakt mit dieser Person hat.

Erziehung sollte immer liebevoll, gewaltfrei aber auch konsequent stattfinden.

Konsequenz heißt aber nicht das man jegliches Signal auf Deuvel komm raus durchsetzt egal in welcher Situation, sondern das man eben lernt wie der Hund lernt. Weiß man wie Hunde lernen, dann fällt es einem wesentlich leichter dem Hund etwas beizubringen.

Alles was der Hund erlernen soll, sollte auch mit viel Freude und Spaß beigebracht werden, kein Zwang, kein schreien oder ähnliches. Das macht weder Freude noch würde es einen erzieherischen Nutzen haben.

Aber das kann man hier nicht alles festhalten, das sprengt den Ramen.

Einerseits könntest Du Dir dazu Bücher besorgen (Viviane Theby-Verstärker verstehen), aber das wäre eben nur der theoretische Teil, sinnvoller wäre somit der Tipp eine Hundeschule mit einem gut ausgebildetem Trainer aufzusuchen.

Allerdings ist es auch immer sinnvoll sich selbst weiterzubilden, somit wäre die Kombination Buch für den theoretischen Teil und Praxis eben in der HS schon die bessere Wahl.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Selfie800 
Fragesteller
 29.08.2020, 22:48

Danke! Das er nicht sofort perfekt erzogen ist, nur weil wir eine bessere Bindung haben ist mir klar^^

Wir kuscheln auch ziemlich oft, spielen viel und er bekommt meistens von mir Futter. Die Spaziergänge Versuche ich so spaßig wie möglich zu gestalten aber er ignoriert mich ja leider fast komplett... Naja mir wird sicher was einfallen, danke für die Antwort^^

1
Elocin2910  30.08.2020, 02:27
@Selfie800

Dann wäre das Buch von Theby wirklich sehr hilfreich, denn wie der Titel es schon aussagt geht es darum womit man alles verstärken kann und eine Verstärkung ist eben nicht nur eine einfache Belohnung sondern eben etwas, was das auftreten eines bestimmten Verhaltens erhöht.

Schnüffelt Dein Hund sehr gerne, dann wäre das schon etwas womit Du ein anderes Verhalten verstärken kannst, z.B. eine Umorientierung zu Dir.

Auch kann man buddeln als einen Verstärker nutzen, sowie Hundefreunde begrüssen, Menschen begrüssen, eben einfach alles was der Hund gerne macht.

Gerade bei einem Hund der draussen nicht so der Fresser ist, wäre es wirklich hilfreich sich das Buch von Theby zu besorgen, denn wie schon geschrieben befindet sich darin ein wirklich ausgesprochen großer Teil lernthoretischer Vorgänge, was eben für die Erziehung eines mäkeligen Fressers extrem hilfreich ist. ;-)

1

Meine Bindung mit meinem Golden Retriever wurde durch folgende Dinge viel besser (und das, obwohl sie schon 5 Jahre alt ist):

• viel kuscheln und schmusen, aber natürlich nur wenn der Hund auch will

• viel gemeinsam erleben und viel Zeit zusammen verbringen. Soviel wie es geht

• viel spielen mit verschiedenen Spielzeugen oder auch apportieren (vielleicht auch einfach ohne Ablenkung, wenn es ihn draußen nicht interessiert)

• immer freundlich und nett zum Hund sein und nicht schimpfen oder Angst machen. Dazu gehört auch den Hund nicht im Stich zu lassen sondern immer für ihn da zu sein wenn er dich braucht.

• viel Training!! Also Tricks beibringen, Übungen für die Bindung machen, apportieren, suchspiele, rückruftraining, bleib Training, fährtentraining usw. eventuell auch in eine hundeschule und mit agility oder Gruppentraining anfangen

einfach grundsätzlich viel Training mit dem Hund und zwar immer auch mit der passenden Belohnung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Besitzerin zweier Golden Retriever

Mach entsprechendes Hundetraining mit ihm. Also nicht einfach spazieren gehen und gucken wie er reagiert. Sondern Parcours, Hundeschule, etc. Täglich intensiv.

Wenn du selbst sagst, dass du es die letzten zwei Jahre falsch gemacht hast und keine Ahnung hast, würde ich dir eine Hundeschule mit ausgebildetem Trainer empfehlen, als dich einfach über das Internet selbst schulen zu wollen. Die können dir dann helfen herauszufinden, was deinen Hund lockt und motiviert, was für ein Trainingstyp dein Hund ist, wie man mit ihm trainiert, etc.

Woher ich das weiß:Hobby – Soziales, Philosophie, Tiere, Kulturen, Wissenschaft

Ich würde dir auch raten eine Hundeschule zu besuchen, z.B. Fun-Agility, Nasenarbeit oder auch ein Grundkurs. Gemeinsame "Erfolge" schweißen zusammen und die wird direkt gezeigt, wo du Fehler machst. Ansonsten versuch dich interessant zu machen und bleib liebevoll konsequent.

Hallo, das ist natürlich blöd, dass du dich da vorher nicht informiert hast, denn jetzt hast du den Salat. Umso älter ein Tier, umso unbelehrbarer wird es. Aber du bist nur ein Mensch, und Menschen machen nunmal Fehler. Immerhin heulst du nicht rum und schiebst die Sammtnase nicht ab. Du selbst kannst allein wenig ändern, aber ein guter Trainer kann ganz bestimmt helfen. Geh zur Hundeschule, lass dir alles erklären, geh regelmäßig dorthin und beschäftige dich ab sofort intensiv mit dem Hund. Lies diverse Fachbücher, gerne auch die Erfahrung von anderen im Internet oder noch besser privat. Dann wird's schon werden. Viel Glück.