Bin ich eine Frau oder ein Mann?

4 Antworten

größer und stärker,

Um Intersex auszuschließen: Blutanalysen zur Bestimmung des Chromosomensatzes und des Hormonstatus. Und Ultraschalluntersuchungen des Bauchraumes und des Beckens.

Manche Menschen sind intersex, ohne es zu wissen und zu vermuten. So eine Diagnose kann eine ziemliche Überraschung sein.

 mit beiden geschlechtern eine art konflikt habe.

Unter transgender fällt nicht nur Transfrau und Transmann, sondern auch nonbinary: man fühlt sich nicht eindeutig als Mann oder Frau.

Das hat ein riesiges Spektrum und kann sehr unterschiedlich aussehen: agender (keine Geschlechtsidentität), genderfluid (Geschlechtsidentität verändert sich), bigender (2 Geschlechtsidentitäten), pangender (viele Geschlechtsidentitäten), ...

Hier ein bisschen Info:

https://www.nonbinary.ch/was-ist-non-binaer/

eine art konflikt habe.

Ein Psychotherapeut mit Erfahrung auf diesem Gebiet könnte da helfen. Dein Hausarzt sollte Kontakt-Adressen haben und eventuell eine Überweisung schreiben.

Hallo chemienoob69,

wo Du phänotypologisch weiblich geboren bist, darfst Du auch von einem XX-Chromosomensatz ausgehen. Das definiert zunächst genetisch biologisch ein Geschlecht. Traditionell hat dieses Geschlecht bisher die Menschen unterschieden.

Der Phänotyp prägt sich auch mental aus. Jetzt kann es sein, dass Du mental sowoh den weiblichen wie den männlichen Phänotypen hast.

So könntest Du Dich im "falschen Körper" finden und Dich von dieser Plattform männlich unterstützt auch eher männlich empfinden und wahrnehmen. Gleichermaßen ist aber auch die Weiblichkeit da - die aber unter dieser Intention anderer Menschen - erlaube mir zu sagen: die vielleicht Weiblichkeit nur ausnutzen mag - in den Hintergrund geraten mag.

Der Begriff "trans" ist nur ein Wort, das die Gesellschaft, die an die genetische Geschlechtlichkeit gewohnt ist, hier verwendet, wenn es um eine davon abweichende Identifikation geht. Und lass uns da liebe über eine Identifikation reden und diese finden.

Im Sinne einer solchen Identifkation können wir nicht mehr zwingend zwischen weiblich und männlich unterscheiden. Das mag zunächst eine Verwirrung verursachen, da wir traditionell das eine das andere ausschließend kennen mögen.

Höre da mal ohne Gedanken an das biologisch genetische Geschlecht in Dich hinein. Wenn Du da einfach Dich wahrnehmend Weibliches wie Männliches - bemessen an z.B. modischem Ausdruck, Fühlen oder Denken - findest, darfst Du Dich weiblich wie auch männlich gleichermaßen identifizieren. Dazu musst Du nach keinem Begriff suchen, sondern einfach nur so sprechen, wie Du Dich wahrnimmst.

Weiblichkeit und Männlichkeit stehen nur gesellschaftlich archaisch in einem Konflikt. Da gab es und gibt es immer noch Erwartungshaltungen - aber eben auch diese von Dir angesprochenen Intentionen. In Deiner Identifikation mögen sich diese beiden - ich sage jetzt mal: Dimensionen - vereinen und dürfen auch in Dir eins sein. Diese Intentionen, die da vielleicht an Dich herantreten, darfst Du abweisen, denn sie sind etwas, was andere von Dir erwarten.

Du hast einen ganzen Fundus von Möglichkeiten, Dich in dieser Kombination auszudrücken. Betrachten wir die Mode sowie Accessoires, einen Namen, Fühlen wie auch Denken. Folge da keinem Rollenbild, denn das wäre wieder eine gesellschaftliche Erwartungshaltung. Du bist Du, wie Du bist - und in Deiner Identifikation eins mit Dir selbst.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

das ich männlich geboren werden hätte sollen

Nein, das hat biologisch genau so funktioniert, wie es vorgesehen war. Es ist nichts falsch an oder mit dir. Wie du dich beschreibst trifft auch auf Frauen zu. Du bist ja ein gutes Beispiel dafür. Du musst als Frau kein Make-Up tragen und alles andere, was die Gesellschaft vermeintlich noch von dir verlangt. Du kannst auch als Frau so sein - z.B. "größer und stärker" wie du schreibst - und leben wie du möchtest. Statt den Begriff "Frau" abzulehen, kannst du den Begriff einfach erweitern. Wenn das in den Horizont anderer Menschen nicht passt, müssen sie eben dazulernen. Das ist jedenfalls die bessere Variante, als dass du denken müsstest, es sei etwas falsch weil du nicht in die Schublade passt. Letztendlich ist meistens doch nur ein Wort.


Irina81  24.08.2022, 07:19

Beste Antwort!

1

Ich glaube das ganze Thema wird etwas zu sehr dramatisiert. Nur weil man keinem Klischee-Rollenbild entspricht, ist man doch nicht plötzlich keine Frau mehr. Sonst wären ja nur noch einige wenige Frauen und Männer vorhanden.