Bei welcher Hilfsorganisation kommen Spenden wirklich an?

5 Antworten

du hast ein guten Willen, jemand was gutes zu tun, nur davon gibt es zu viele Vereine-Organisationen die,die Hand aufhalten, wende dich an dein Gemeindepfarrer, der die Leute kennt, (Familien, mit Kinder) die sehr nötig etwas brauchen, was die sich nicht kaufen (leisten) können, denn man sollte doch erstmals vor seine Eigene Tür schauen, bevor es ins Ausland in dunkle Kanäle versickert, du kannst dich auch um solche Familien-Kinder über deine Gemeinde selbst kümmern, und man kann sehen, was man damit geleistet hat, denn diese Kinder zahle später deine Rente

Hallo wildskorp123,

die Stiftung Warentest befasst sich immer mal wieder mit dem Thema. Die letzte Veröffentlichung in "test" stammt aus dem Heft 12/2013, allerdings beschränkt auf Umwelt- und Tierschutzorganisationen. Als Fazit lässt sich sagen: Tendenziell Vorsicht bei unbekannten Organisationen, die besonders reißerisch nur die Emotionen des Spenders ansprechen. Aber auch unter den bekannten sind welche, die am Ende das Prädikat "unwirtschaftlich arbeitend" erhalten haben, z.B. die Tierschutzorganisation PETA.

In der Spitzengruppe "Transparent und gut organisiert" sind folgende Organisationen gelandet:

Atmosfair

BUND-Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Deutscher Tierschutzbund

Greenpeace

Provieh - Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung

WWF Deutschland (World Wildlife Fund)

Leider ähneln sich die Namen vieler seriöser und weniger seröser Organisation sehr - man muss da schon genau aufpassen!

Über Organisationen aus anderen Bereichen (Soziale Projekte, Kinderschutz, etc.) kenne ich keine konkreten Untersuchungen, aber ich persönlich gehe von folgender Überlegung aus: Je kleiner und unbekannter die Organisation ist, desto größer sehe ich die Gefahr von Missbrauch, weil solche Organisationen wenig im Rampenlicht der Presse und der kritischen Journalisten stehen, und selbst wenn dort etwas aufgedeckt würde, wäre der Schaden für die Verantwortlichen gering, weil von geringer öffentlicher Aufmerksamkeit.

Wenn dagegen die bekannten großen Organisationen unkoscher arbeiten, wäre der Imageschaden enorm. Bestes Beispiel: Bei Greenpeace ging vor einigen Monaten ein hoher Geldverlust durch ein Währungsgeschäft als riesiger Skandal durch die Medien. Greenpeace hat zwar das einzig Richtige gemacht, nämlich sich entschuldigt, volle Aufklärung, bessere Kontrollen und veränderte Regeln angekündigt, aber wenn man als Fachkundiger etwas näher dahinterschaut, schien das alles andere als ein Fehlverhalten gewesen zu sein: Das Geldgeschäft war ein Währungssicherungsgeschäft, mit dem sich Greenpeace seine Mittel gegen fallende Wechselkurse abgesichert hat. Das ist normalerweise eine Strategie der Vorsicht und kennzeichnet den verantwortungsvollen Umgang mit dem Geld. Das Problem war nur, dass der Kurs gestiegen ist und Greenpeace wegen der Kursabsicherung von dem Kursgewinn nicht profitierte. Ich finde, dass man das Greenpeace nicht zum Vorwurf machen konnte. Der "Schaden" war nämlich ein ausgebliebener Spekulationsgewinn. Eine Wohltätigkeitsorganisaition soll m.E. auch gar nicht spekulieren.

Was ich damit sagen will, ist wie sehr solche Organisiationen beobachtet werden und so um ihr Image fürchten müssen, dass sie manchmal sogar davor zurückschrecken, sich zu verteidigen, um in der Öffentlichkeit nicht als Vertuscher dazustehen.

Meine persönlichen Spendenfavoriten sind Greenpeace, SOS Kinderdörfer und die DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger). Außerdem: Die Aktion "Deutschland Hilft", in der sich die führenden karikativen Organisationen in humanitären Auslandsprojekten verbunden haben, z.B. nach Naturkatastrophen und bei Flüchtlingsdramen.

Natürlich kannst Du auch einer kleinen Organisation bei Dir in der Nähe, die Du gut kennst, Vertrauen schenken, z.B. der Nachbarin, die Hilfpakete für Obdachlose etc. organisiert.

Oder einem konkreten Projekt in Deiner Kirchengemeinde (neue Orgel, Jugendarbeit etc).

Ich finde es übrigens großartig, dass Du über den Tellerand des eigenen Konsums hinüberschaust und eine humanitäre Verantwortung übernehmen willst!

Ich würde Dir aber auch raten, Dich selbst nicht zu vergessen, indem Du für später sparst. Gib also nicht alles weg, von dem Du meinst, es momentan nicht zu brauchen! Die Balance ist wichtig.

Ach nochwas: Auch die seriösen großen Organisationen beschäftigen Spendensammler auf Provisionsbasis. Wenn von Deinem Geld viel ankommen soll, spende direkt an die Organisationen (Kontakt übers Internet) und nicht bei Ständen in der Fußgängerzone o.ä., auch wenn die so aussehen, als gehörten die direkt zur Organisation.


wildskorp123 
Beitragsersteller
 02.01.2015, 17:46

Vielen, vielen Dank für diese ausführliche Antwort! Ich denke ich habe am Ende trotzdem noch genug Geld für mich selber, sogar bestimmt noch mehr als ich wirklich brauchen würde, aber lieb, mich darauf aufmerksam zu machen :)!!

Hi!

Ich spende sehr gerne für nph Deutschland, ein internationales Hilfswerk, das 3300 Waisenkindern in Laterinamerika ein neues Zuhause ermöglicht. In 11 Kinderdörfern in insgesamt 9 Ländern bekommen Waisenkinder hier ein neues Zuhause, Geborgenheit, Bildung und ein sicheres Leben. nph baut Schulen, Kirchen, Krankenhäuser und unterhält zahlreiche Projekte, um die Kinderdörfer nachhaltig aufrechtzuerhalten. Die Selbstversorgung der Kinder steht dabei immer im Vordergrund, sie sollen zu nachhaltigen und gesellschaftlich sozialen Menschen erzogen werden. Auf der Internet-Seite von nph kann man daher nicht nur "frei", sondern auch projektspezifisch spenden, eben je nachdem welches Projekt man gerne unterstützen möchte: von der Zahnärztin für Haiti, über eine Solaranlage für ein Kinderdorf bis hin zur psychologischen Betreuung von Gewaltopfern - nph hat viele tolle Projekte, um Kindern direkt zu helfen. 

https://www.hilfefuerwaisenkinder.de/so-helfen-sie/

Ich hoffe, ich konnte dir helfen :) Gruß

WWF for a living planet - für super süße panda, tiger, elefanten etc...