Bedeutung Mutterpass, Kindslage ect was steht in meinem Mutterpass Ssw 37+0?

1 Antwort

In der Regel sind ab der 36. Schwangerschaftswoche sogenannte Senkwehen zu erwarten. Diese öffnen den Muttermund noch nicht, sorgen aber dafür, dass Gebärmutter und Baby tiefer in dein Becken sinken.

ich solle mich ein wenig schonen .

Die tradierte Empfehlung zur körperlichen Schonung schadet oft mehr, als dass sie nutzt.

Die aktuellen Leitlinien der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe), erschienen am 01.02.2019, besagen zur Prävention und Therapie der Frühgeburt:

Die Datenlage zu häuslicher körperlicher Schonung ist bei schwangeren Frauen mit und ohne Risikofaktoren für Frühgeburt nicht ausreichend, um verläßliche Aussagen zu treffen.

Es gibt bisher keine gesicherte Datenlage, dass Bettruhe die Frühgeburtsrate senkt. Hingegen erhöht Bettruhe das maternale Thromboserisiko und begünstigt die Entwicklung einer Muskelatrophie und Osteoporose.

und falls ich einen blasensprung hätte solle ich liegend ins Krankenhaus..

Die "Gefahr" beim Blasensprung und zumindest wenig geöffnetem Muttermund ist das Herausspülen einer Nabelschnurschlinge. Das stellt eine akute Gefahr für das Kind dar und ist als geburtshilflicher Notfall zu behandeln, der einen sofortigen Kaiserschnitt notwendig macht.

Denn an der Luft kollabieren die Nabelschnurgefäße sehr schnell und sie können abgeklemmt werden. Dann findet kein Sauerstofftransport zum Kind mehr statt.

Doch vor allem bei Mehrgebärenden mit Schräg-, Quer- oder Fußlage oder Frühgeburten in Verbindung mit einer sehr langen Nabelschnur oder tiefer Sitz der Plazenta kann dies bei etwa 0,3 % unter allen Geburten in Deutschland passieren.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Frau liegt oder steht.

Die Empfehlung des Liegendtransports bei Blasensprung scheint eine von Generation zu Generation weitergereichte Information zu sein, die durch Studien nicht belegt werden kann. Auch in den Leitlinien der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) findet sich dazu nichts und bei ausländischen Kolleginnen trifft diese deutsche Handhabung auf Unverständnis.

Im Mutterpass hat sie übrigens geschrieben : VT > BE .

VT (vorangehender Teil des Kindes) ist über/oberhalb BE (Beckeneingang).

Dir kann niemand - weder ein Gynäkologe noch eine Hebamme (außer günstigstenfalls ein Hellseher...) - sagen, wann deine Geburtswehen einsetzen. Dein Kind wird schon wissen, wann es zu kommen hat.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme