Beagle als ersthund?

5 Antworten

Der Faktor bezieht sich vor allem auf die Hundeerfahrung.
Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Paar Schuhe, du kannst dich belesen wie du möchtest, aber das Belesen ersetzt nicht die praktische Erfahrung in der Hundehaltung, die du benötigst.
Fehler in der Ersthundehaltung passieren schnell, meist unbewusst, aber sie passieren und bei diversen Rassen kann sowas sehr problematisch werden.
Lesen ersetzt NIEMALS die Erfahrung die man in der Hundehaltung macht, zumal man auch viel Unsinn lesen kann und zudem trotz Rasse, jeder Hund etwas anders ist, was bei dem einem klappt, klappt nicht automatisch bei dem anderem und auch ein Buch kann dir nicht beibringen den Hund genau zu lesen und zu erkennen was dieser Benötigt.

Zuerst sollte man sich klar machen WAS der Beagle für ein Hund ist.
Der Beagle ist kein Begleithund, sondern ein Hund der als Jagdhund gezüchtet worden ist, und dieses Erbe ist noch stark in dem Beagle verankert, was einen starken Jagdtrieb und eigenständigkeit erzeugt.
Sie mögen süß und unschuldig aussehen, brauchen aber von beginn an eine konsequente, und dennoch härtefreie Erziehung in der der Hund vertrauen aufbaut, aber auch eben konsequenz.
Der Beagle ist zielstrebig und hat eine ausgezeichnete Nase und wird sogar für die Arbeit im Grenzschutz so wie der Jagd eingesetzt, in den U.S.A gab es sogar die sogenannte Beagle-Brigades, die beim Zoll- und Grenzschutzbehörde eignesetzt wurden um illegal eigneführte Ware wie Tierteile, oder dergleichen zu erschnüffeln.
Der Beagle ist Selbstwusst, Intelligent, Neugierig und konzentriert, gilt aber auch als Unerschrocken und sind starke Meutejäger, es ist kein Hund fürs Gassi gehen, sondern ein richtiges Arbeitstier.
Solche Arbeitstiere können ohne passende Auslastung stark frustrieren und frust kann zu aggressionen führen, gerade Jagdhunde ohne entsprechende Auslastung können schnell macken entwickeln.
Sie sind allerdings nicht nur für Erfahrene Hundehalter, aber als Ersthund eignen sie sich nur sehr bedingt.
Diese Empfehlungen sollte man sich sehr ans Herz nehmen, denn diese gibt es nicht umsonst.
Beagle sind vor allem in ihren jungen Jahren wahre Energiebündel und wollen und müssen ausgelastet werden, und dass nicht mit Gassi gehen, dass reicht diesen Hunden nicht.
Die wollen und müssen was machen, durch seinen Jagdinstinkt eignet er sich z.B. hervorragend für Fährtensuche, aber auch Agility, Mantrailing under Dummytraining liegen dem Beagle sehr und sollten bei so einer Rasse auch in Angriff genommen werden, damit der Beagle sich auslasten kann, dennoch darf man auch die Kopfarbeit nicht vernachlässigen, gerade Intelligente Hunde müssen auch Geistig ausgelastet werden, so ein Beagle nimmt viel Zeit in Anspruch, da ist nichts mit gemütlichem Sofa kuscheln, wobei Beagle sehr anhänglich und liebenswürdig sind, aber auch bei Wind und Wetter will dieser Hund lange raus, min. 2h am Tag sind Pflicht und dass ist für den Beagle sogar eigentlich noch zu wenig in seinen besten Jahren, da kommt man locker auf 4h stunden am Tag.

Als Ersthund sollte man wirklich zu einer Rasse greifen, die sich als Ersthund eignet, dabei ist anzumerken dass es keine richtigen 'Anfängerhunde' gibt, aber eben Rassen die sich eher als Ersthund eignen als andere und diese Empfehlungen sollten wirklich geschätzt werden.
Gerade bei Rassen wie Beagle musst du wissen wie man mit Jagdhunden umgeht, der Rückruf muss 1A-Sitzen, dass ist bei so eigenständigen Rassen aber alles andere leicht, auch wenn der Beagle sehr viel für Leckerlies tut, aber der Jagdtrieb ist sehr stark und daher ist das Rückruftraining schwierig, selbst ein Beagle der den Rückruf beherrscht stellt sich bei einer Spur auch mal auf Taub.
Das kann dazu führen dass du den Hund niemals ohne Leine laufen lassen kannst.
Als Anfänger kannst du dir (Leider) sogut wie jede Rasse holen, ausgenommen aus dem Tierschutz oder Tierheim, da gibt es bestimmte Hunde die nur an erfahrene Personen abgegeben werden, aber wenn du noch keine Erfahrung mit eigenen Hunden hast, empehle ich ich dir zu Rassen die vergleichsweise nicht so extrem sind, wie der Eigenständige Beagle, diese Rasse wird oft unterschätzt, aber macht man da Murks kann das echt übel ausgehen.
Du musst überprüfen ob du den individuellen Bedürfnissen der Rassen wirklich nachkommen kannst und damit nicht der gedanke " Das geht schon irgendwie" oder "so schlimm kann es nicht sein." sondern man muss sich ganz klar sein, was das für ein Hund ist, welche Anforderungen er hat und dass man diesen nachkommen MUSS!
Es ist kein Hund für Stubenhocker oder gemütliche Menschen, aus eigener Erfahrung ist er als Ersthund eher ungeeignet, tendenz sollte man sich als Ersthund keinen Jagdhund anschaffen, die sind Charakterlich alles andere als einfach und ohne Hunderfahrunf sind solche eigenständigen Rassen wahrlich nicht leicht zu händeln.

Bedeutet , dass du den Hund im Wald womöglich nicht frei laufen lassen kannst.

Mir ist noch nie aufgefallen, dass ein Beagle ein besonders schwieriger Hund sein soll.

Ob man einer bestimmten Rasse gerecht werden kann, hängt sehr von der Passung zum eigenen Wesen und den eigenen Lebensumständen ab.

Grundsätzlich muss man sich auf einen Hund einstellen wollen und viel Zeit für den Hund haben. Man muss auch bereit sein auf vieles für den Hund gerne verzichten zu können.

Will heissen, dass man mit einem Hund nicht überall erwünscht ist, an Silvester den Hund nicht alleine lassen kann, auch wenn sich alle anderen Freunde treffen etc.

Bedenke, dass man einen erwachsenen Hund nicht mehr als 4h täglich allein lassen soll. Im Notfall gehen einmal auch 5-6h, mehr ist einfach nicht fair.

Welpen soll die Hauptbezugsperson in den ersten 3 Wochen niemals allein lassen. Selbst dann dauert es Monate bis man ganz langsam die Zeit auf 4h steigern kann.

Auch wenn man einen älteren Hund kauft, lässt man den in der ersten 3 Wochen ebenfalls nicht allein.

Ich erzähle gerne von einem Bekannten der immer ganz tolle wunderbar sozialisierte und gut erzogene Riesenschnauzer hatte. Hab viel von ihm gelernt.

Aber genau dieser Mann sagt, dass er mit Golden Retriever, wie wir sie haben, nicht zurecht käme.

Das kann ich sehr gut nachempfinden. Ein Golden wäre für ihn zu sensibel.

So unterschiedlich schwierig kann man die Bedürfnisse die eine Rasse an seinen Halter stellt sehen.

Sagen wir's so, ich persönlich würde den Beagle als Ersthund nicht komplett ausschließen.

Ja die Hunde haben meist einen wirklich starken Jagdtrieb und können unter anderem auch mal sehr eigensinnig sein. Vor allem sind sie super verschnüffelt und dann schält auch mal der Kopf aus. Aber; sie sind keine total komplizierten Hunde. Weit entfernt davon. Denn der Beagle ist normalerweise doch sehr menschengebunden und ich muss ehrlich sagen: aufgrund seines eher leichten Gewichts und nicht all zu viel Körpergröße auch in blöden Situationen für Einsteiger in der Hundehaltung händelbar.

Vorsicht: Geringe größe/Weniger Gewicht ≠ Einfacher Hund. Lediglich ein Vorteil dafür wenn was schief geht, darf aber keine Entschuldigung für schlechtes Verhalten bzw Fehler in der Erziehung sein.

Wenn man als Anfänger sehr ambitioniert ist, einen guten Trainer an der Seite hat, sich mit der Rasse außeinandersetzt und sich bemüht, kann man einen tollen, gut erzogenen Beagle, auch als Ersthund halten. Es ist gut machbar - eben wenn man ambitioniert/motiviert genug ist und bereit ist viel in das Training zu investieren. Zeit, Geld, Nerven.

Nur ist die Frage ob du dies bist. Der Beagle braucht alle drei. Wie gesagt Beagle können als Ersthunde eine tolle Wahl sein. Aber das macht sie nicht zu einfachen Hunden. Ist eben nur was für Leute die wirklich WOLLEN. Beagle sind auch relativ ausdauernde und sportliche Hunde, da wirst du nicht nur für geistige sondern auch körperliche Auslastung sorgen müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beagle sind eigenständige Hunde mir ausgeprägtem Jagdtrieb. Viele Beagle können nicht ohne Leine laufen.

Für eine interessante Wildspur oder Essensreste im Gebüsch lässt dich dein Hund stehen. Das muss man wissen und akzeptieren.

Du musst halt mit seinem ausgebildeten Jagdtreib umgehen können. Wer konsequent ist, kann auch einen Beagle halten.