Ausbildung zum Gärtner Garten- und Landschaftsbau empfehlenswert?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das ist eine Frage, die du dir nur selbst beantworten kannst.

Mein Bruder ist in dem Bereich selbstständig und klagt über die Arbeitsunlust und die mangelnde Grundbildung der Azubis.

Die Arbeit ist teilweise körperlich sehr anstrengend und je nachdem worauf ein Betrieb sich spezialisiert hat, nicht weniger langsweilig als dein Verwaltungsjob. So super bezahlt ist die Arbeit auch nicht, so wie eigentlich fast jeder handwerkliche Beruf heutzutage- leider!

Und genau wie bei anderen Handwerken ergeben sich langfristig körperliche Schäden/Verschleißerscheinungen, die dich so ab 40 Jahren anfangen einzuschränken- Rücken, Gelenke, Bandscheiben...

Ansonsten kann ich diesen Beruf nur empfehlen, man ist viel an der frischen Luft, die Arbeit kann sehr kreativ sein- Pflasterarbeiten, Gartenneuanlagen, Teichbau, Dachbegrünung...aber auch sehr eintönig- Pflege von Beeten, Hecken usw. die Vorbereitungsarbeiten zum Pflastern (da ist Mathe und ein gutes Auge von Vorteil).

Wenn du da rein willst, dann such dir auf keinen Fall einen Betrieb der sich sein Geld mit Erhaltung und Pflege verdient, auch städtische Betriebe sind uninteressant. Einen kleinen Betrieb, der sich auf ein interessantes Teilgebiet spezialisiert hat, würde ich persönlich vorziehen, da du dort an Arbeiten kommst, die interessanter und abwechslungsreich sind.


EyeQatcher  22.02.2018, 11:06

Grundsätzlich alles richtig, nur ein kleines Veto:

Bei uns beispielsweise sind etliche Jungs (und Mädels) schon 30 Jahre dabei, Einige sogar schon "erfolgreich" in Rente gegangen. Sicher wird man körperlich gefordert, aber schließlich gibt es entsprechende Technik, die man unterstützend einsetzen kann - wir spielen unsere Leute jedenfalls nicht kaputt.

LG

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adianthum  22.02.2018, 11:12
@EyeQatcher

Klar, solche gibt es auch. Zum Glück!

Aber wie sieht es denn jetzt mit der neuen Generation Lehrlinge aus?

Mein Bruder meinte, die einen kommen mit Abitur und wollen dann dem Meister was vom Fach erzählen- aber immerhin sind sie in der Lage einen Winkel zu berechnen und einen Dreisatz zu lösen- aber bei der ersten Blase vom Schaufeln rennen sie zum Doc.

Die andere Sorte ist fleißig und arbeitswillig, totale Praktiker- scheitern dann aber gerne an den Ansprüchen, die in der Berufsschule gestellt werden.

Leute die 30 Jahre im Beruf und in der gleichen Firma sind, sind heutzutage eher die Ausnahme, denn die Regel.

Ich z.B. lebe in einer Ecke, in der große Baumschulen und viele Rhododendrongärtnereien ansässig sind. Es gibt dort gute Betriebe, aber auch solche, die ihr Personal gnadenlos verschleißen, und wenn der Rücken dann kaputt ist, werden sie unter fadenscheinigen Vorwänden entlassen oder rausgemobbt.

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Hallo ich hatte vor 4 Tagen ein 4 Tägiges Praktikum als Garten und Landschaftsbau gemacht und bin froh dass es zu ende ist. Erstmal das Positive:

+ Immer Gefragt (keine Arbeitslosigkeit)

+Vielfältige Aufgaben, im Berufsfeld kommen Mauerarbeiten, Förster arbeiten, Teilweise Metallarbeiten und Gartenarbeit vor

+Man ist immer in der frischen Luft

Jetzt die Negative Aspekte:

-Schlecht bezahlt (1000-1500 Netto)

-Immer draußen bei regen und Schnee

-Körperlich extrem anstrengend (Baustellen arbeit)

-Keine geregelten Pausen manchmal arbeitet man durch

-Meistens Überstunden bis zu 10 Stunden

-Viel unterwegs was nicht als Arbeitszeit gerechnet wird

Mein Resultat : Es ist eigentlich ein Beruf der Vielfältig ist und gesucht wird, da er aber so Körperlich anstrengend ist und schlecht bezahlt wird will Ihn auch keiner machen. Ich rate von der Ausbildung ab. Mach doch ein Praktikum, ich konnte direkt am nächsten Tag anfangen.

Garten- und Landschaftsbauer sind gefragt (und im Gegensatz zum Zierpflanzengärtner gut bezahlt)- und es ist ein total abwechslungsreicher Beruf.

Denn zum Berufsbild gehört nicht nur das Setzen und die Pflege von Pflanzen, spmdern auch Spielplatzbau, Teichbau, Zaunbau, Carportbau, Wegebau einschließlich Pflastern, Setzen von Mauern und Natursteinmauern, Dachbegrünumg, Großbaumpflanzumg und -pflege, ... sowie die ganze Planung der Neuanlage von Grünanlagen und Gärten.

Also eine kreative Mischung aus Gärtner, Tiefbauer, Metallbauer und Zimmermann ☺


EyeQatcher  22.02.2018, 10:38

PS: Ich habe 11 Jahre lang eine große GaLa-Bau-Firma geleitet und war somit auch für die Ausbildung verantwortlich, daher ... 🙂

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Sneazzeeh 
Fragesteller
 22.02.2018, 10:54
@EyeQatcher

Ich mache im Moment etwas ganz anderes, bin in der Verwaltung im öffentlichen Dienst...Meinst du auch mit sowas hat man Chancen einen Ausbildungsplatz als Gärtner zu finden, wenn man motiviert ist?

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EyeQatcher  22.02.2018, 11:03
@Sneazzeeh

Als Gärtner hast Du immer eine Spezialisierungsrichtung: Zierpflanzengärtner oder Gärtner im GaLa-Bau beispielsweise.

Sagen wir so: Wenn Du zupacken kannst und da auch Ausdauer hast, also z.B. sportlich bist u n d denken kannst (was ich, wenn Du in der Verwaltung arbeitest, voraussetze^^), dann nehmen die Dich sicher sogar gerne. Zumal Du bereits jetzt zwei Vorzüge hast: Du bist schon älter als die anderen üblichen AzuBi, damit einfach schon weiter. Und Du kannst mit Papierkram (sage ich jetzt mal so salopp) umgehen. Denn die Leute draußen beim Kunden müsse noch eigenverantwortlich Material ordern, Ausmaß machen, Zusazuangebote machen, Kundenpflege betreiben. So einem Baumenschdn fällt das oft recht schwer, und das, was man oft an Azubi kriegt, sind auch nicht die Hellsten (außer ein paar Idealisten unter den Abiturienten). Arbeite mal ein paar Tage Probe!

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Wenn du gern an der frischen Luft arbeitest, und Pflanzen magst, ist der Beruf ideal für dich.