Aufgedrehter Hund - was tun?

10 Antworten

Dir wird im Internet niemand helfen können ... denn den Charakter vom Hund - Rasse und auch Dein Verhalten - kann hier niemand richtig analysieren ... vermutlich bekommst Du 1001 Tipps - und machst alles gleichzeitig - und verwirrst damit den armen Hund nur noch mehr :D ... Durch meinen Job (der hat nix mit Hunden zu tun) komme ich oft in Haushalte, bei denen die Hunde sich überdreht verhalten ... in den meisten Fällen gelingt es mir als Besucher, das zu kompensieren (teilweise sehr zur Verblüffung der Halter) ... aber das kannst Du natürlich nicht von allen Gästen erwarten - zu regeln wäre das Verhalten Deines Lieblings. Und da fällt mir nur ein Rat ein: Frage mal beim örtlichen Tierheim nach, ob die einen Hundetrainer haben, der Euch besucht und vielleicht mit kleinen Regeln zumindest die schlimmsten Unarten mit Eurer Zusammenarbeit in den Griff bekommt??? Das dauert dann nur einen Tag - und kann Dir das Leben und Zusammenleben mit Deinem kläffenden Liebling vielleicht sehr erleichtern.

LG

ich kann mich Toxicangel nur anschließen, auch wenn dir das nicht weiterhilft. Kurze Erklärung? Eine Patientin meiner Mutter hatte einen Hund der den Pflegedienst biss. Meine Mutter bat mich um RAt. Ich fuhr hin, nicht nur einmal. Der Hund kannte Nichts, nichtmal seinen Namen, weil Frauchen es nicht auf die Reihe bekommen hat. Er hatte Angst vor fast allem. Er biss, weil er nicht ausgelastet war und zu niemandem ein vernünftiges soziales Verhältnis aufbauen konnte. Ich trainierte ihn und suchte paralell nach Lösungen. Nach einem viertel Jahr wurde er krank, fett war er schon vorher, weil er die ganze Zeit von Frauchen gemässtet wurde. Und, was war? Der Hund hatte eine Futtermittelallergie, und hatte sich innerhalb von drei Tage (die ich nicht da war) überall blutig gekratzt. Es hieß: Es wäre kein Geld da für einen Tierarzt, genauso wie kein Geld da war für einen TRainer. Hallo, soll der Hund sich totkratzen? Es war alles schon vereitert. Der Hund hatte seit seiner Anschaffung (6 Jahre) nur einmal einen Tierarzt gesehen. Er ist die ganze Zeit nicht entwurmt, entfloht, geimpft worden! Ende vom Lied, zusätzlich zur Allergie noch kaputte Zähne, die operiert werden mussten. Kosten für den Tierarzt: knapp 1000 €. Die wurden dann in RAten abgestottert (netter TA). So schnell kann ein Hund ganz teuer werden. Das Verhaltensproblem wurde besser, aber ein anderes Zuhause musste her. Bevor jemand einen bissigen absolut unerzogenen Hund nimmt, muss sich etwas ändern. DAher baute ich mit drei Hausbesuchen in der Woche (mit 30 Min Anfahrt) einen Grundstock an Erziehung auf und behob die Ängste fast komplett. Durch Zufall fanden sich ganz liebe Leute für den Hund, die auch nochmal viel ARbeit investierten. Hätte ich der Frau das Training in Rechnung gestellt, hätte ich bei einem Stundenlohn von 25€ (was für Einzeltraining niedrig veranschlagt ist) etwa 2.800 € bekommen. Ich will damit nicht angeben und ich habe das auch gerne getan. Ich will lediglich mal klarmachen 1. Wie viel Zeit und Mühe es kostet einen Hund zu erziehen, besoonders wenn sich schon Fehlverhalten (wobei dein Hund einfach nur unausgelastet und unerzogen wirkt und noch kein echtes psychisches Problem zu haben scheint) aufgebaut hat 2. Wie schnell ein Hund richtig teuer werden kann.

Deshalb bekomme ich bei AUssagen wie "Kein Geld-Keine Zeit" echt die Krise! Das Tier kann sich nicht aussuchen wo es wohnt und mit wem. DU kannst dir aber aussuchen ob und welchen Hund du dir zulegst. DU hast die Verantwortung diesem, dir anvertrautem Tier, das bestmögliche Leben zu bieten. Geld und Zeit sind Voraussetzungen für das Halten eines höher entwickelten Säugetiers. Hunde sind keine Kuscheltiere, die Knöpfe haben und das tun was man ihnen sagt. Man kann sie nicht in die Ecke stellen und ausschalten, wenn man keine Zeit für sie hat. Sie sind fühlende Wesen, die auch das Recht auf ein schönes Leben haben. Leider ist Liebe allein nicht ausreichend dafür.

Weil mir der Hund am Herzen liegt, schreib mir ne PN dann kann ich dir Texte schicken, die dir hoffentlich ein bisschen weiterhelfen. Sie würden hier den Rahmen sprengen.

Für die Hundeschule hat niemand aus unserer Familie Zeit und Geld.

Und wenn ich sowas lese werde ich echt wütend. Es wird sich ein junger Hund angeschafft und sich über sein "peinliches Verhalten" beschwert, so richtig Zeit und Geld hat für das Tier aber ohnehin keiner.

Warum schafft man sich dann verdammt nochmal einen Hund an ? Fällt euch jetzt erst auf das man Erziehung, Erfahrung oder vll auch mal Professionelle Hilfe braucht ? Auch einen Hund ohne Hundeschule erziehen kostet nunmal Zeit.

Sucht euch Hilfe vor Ort, lasst Internetexperimente von Leuten sein, die den Hund nicht kennen und tut mal was an der Lage. Ich denke wer sich einen Hund leisten möchte, kann sich auch das Geld für die Schule zusammensparen - Sonst hat der bei euch in der Familie nichts zu suchen, was wenn ihr mal einen TA braucht ?

Aufgedreht, eher nicht erzogen. Ausserdem scheint es mir, das das Tier nicht hundgerecht gehalten wird und seine Bedürfnisse nicht befriedigt werden. Genügend Auslauf mit körperlicher und geistiger Auslastung, viel positiven Kontakt zu anderen Hunden, eine hundgerechte Erziehung etc. Zudem schein mir, das ihr nicht wisst, wie eine Kommunikation zwischen Hund und Mensch auszusehen hat und ihr Hundeverhalten nicht deuten könnt. Dies alles sind aber die wichtigen Dinge im Zusammenleben mit einem Hund und es wird zwingend notwendig sein eine Hundeschule zu besuchen , damit ihr lernt mit diesem tier richtig umzugehen.

Ich weiß nicht mehr wie oft ich diesen Satz schon geschrieben habe: Der Hund LANGWEILT sich! Mit vier Jahren braucht er eine Aufgabe oder auch mehrere.

Bei jedem Spaziergang den Grundgehorsam vertiefen - SITZ, PLATZ, BLEIB, HIER - bis alles sicher "sitzt". Dann - ordentlich an der Leine gehen. Der Hund geht i.d.R. links leicht hinter dem Hundeführer, nur der Kopf befindet sich vor dem Knie. Sobald er zieht, erfolgt ein leichter Ruck mit dem Befehl (bei) FUSS. Schafft der Hund dies auch nur 1,5 m richtig zu machen, wird er mündlich gelobt. Wichtig ist, dass er schnell begreift, was er zu tun hat.

Parallel dazu - spiele mit ihr: Bälle, Stöcke werfen, die sie wieder bringen muss. Oder Verstecken, sie muss liegen oder sitzen bleiben und du versteckst dich, dann "Hier" rufen. Und - erfolgreiches und richtiges Verhalten am Anfang mit Leckerchen belohnen, später mit einem mündlichen Lob und Streichler.

Du wirst sehen, wenn du dich mit dem Hund beschäftigst, konzentriert er sich auch viel besser auf dich, wird ausgeglichener und belästigt auch keine Besucher mehr.