Architektur als Frau? Kinderkriegen?

6 Antworten

Nein es ist nicht so wie deine Eltern es meinen. Nicht jede Frau die schwanger war ist zu blöd um in das Arbeitsleben wieder reinzukommen, das ist Schwachsinn.

Hast du die Motivation in dir? Du willst es schaffen? Dann schaffst du es auch!

Alles Gute für deine Kinder

Ich arbeite als Architektin in einer Firma mit ca. 50 Mitarbeitern. Wir haben mehrere Architektinnen, die eine Babypause von ca. 1 -2 Jahren gemacht haben bzw. aktuell machen. Das ist bei uns kein Problem und ihr Arbeitsplatz wird einfach so lange frei gehalten, weil ihre Aufgaben unter den anderen Mitarbeitern aufgeteilt werden können. In einer kleinen Firma ist das etwas schwieriger, hier muss der fehlende Mitarbeiter evtl. ersetzt werden. Wenn Du Kinder willst, gehe also am Besten in eine größere Firma oder auf ein Amt.

Die Babypause sollte meiner Meinung nach auch nicht zu lange dauern, 1-2 Jahre sind zu vertreten. Dauert es länger, ist es evtl. schwierig, dann wieder in den Beruf einzusteigen. Das liegt vor allem daran, dass ständig Gesetze, Normen, Bauprodukte, etc. geändert und verbessert werden und man immer auf dem Laufenden bleiben muss. Auch die CAD-Programme (zum Zeichnen) werden ständig aktualisiert und verändert und man sollte nicht außer Übung kommen. Zum Beispiel gab es von Autocad 2006 zu 2010 einen Riesensprung, das Programm wurde völlig verändert.

Ich kenne fast nur Architektinnen, die nach ca. 1-2 Jahren wieder ohne Probleme gearbeitet haben. Eine kenne ich, die hatte 10 Jahre Pause, und das hat überhaupt nicht funktioniert.

Des Weiteren ist da noch die Sache mit der „Bauvorlagenberechtigung“. Die „kleine“ Bauvorlagenberechtigung erhält man mit Abschluss des Studiums. Damit kann man (zumindest in Hessen) kleinere Wohngebäude bis 2 Wohneinheiten und bis 200m² Wohnfläche planen und Bauanträge stellen. Um die „große“ Bauvorlagenberechtigung zu erhalten (also um Bauanträge für Gebäude über 200m² einzureichen) und um Dich überhaupt Architekt nennen zu dürfen, musst Du in die Architektenkammer eintreten und jährlich Punkte durch Fortbildung sammeln. Andernfalls verlierst Du die große Bauvorlagenberechtigung und den Architektenstatus wieder. Allerdings ist die Mitgliedschaft in der Architektenkammer kein Muss. In größeren Firmen gibt es eigentlich immer Leute, die die große Bauvorlagenberechtigung besitzen. Und auch während der Babypause mal den einen oder anderen Fortbildungskurs zu besuchen, dürfte ja eigentlich kein Problem sein, oder? ;-)

Einen Berufstraum wegen Kindern, oder den Kindertraum wegen des Berufs aufgeben, würde ich aber nicht. Es gibt immer Mittel und Wege und ist eine Frage des Willens…

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Architektin

das "argument" kann man in jedem beruf anbringen; da könnte man als mädchen auch auf eine ausbildung pfeifen, sich hinsetzen und auf den traummann warten. das war anno dazumal ein "argument", um mädchen eine (hochwertige) ausbildung vorzuenthalten.

"argument" in anführungszeichen, weil sich in der gesellschaft viel geändert hat und sich weiterhin etwas ändern wird. wer sagt dir denn, dass du nicht mal der hauptverdiener zuhause sein wirst? du wärst dann 3 monate in mutterschutz und danach macht dein mann elternzeit? geht jetzt ja auch und immer mehr männer haben interesse daran.

es gibt jetzt auch immer mehr krippen, d.h. dass man jetzt wegen kind gar nicht mehr so lange aus dem beruf aussteigt wie früher.

Wenn Du als Architektin einen sicheren Arbeitsplatz bei Schwangerschaft haben möchtest, solltest Du in Bauabteilungen großer Firmen arbeiten oder bei Baubehörden, idealerweise verbeamtet.Es kommen aber auch große Architekturbüros infrage, allerdings ist eine schwangere Frau dort nicht so sicher vor Kündigung.

du wirst staunen, aber ich habe selbst eine sehr gute freundin, die ist mit 21 schwanger geworden während des architekturstudiums, hat eine babypause eingelegt (alleinerziehend!) und danach ihr studium abgeschlossen. geht also alles, wenn man sich reinhängt.

solltest du natürlich im moment bereits schwanger sein, würde ich mich natürlich nicht mehr fürs studium einschreiben.