"Angst" vor der Rekrutenschule - Erfahrungsberichte?
Hallo allerseits,
Ich bin Schweizer und muss dementsprechend bald zur Rekrutierung und eine weile später danach in die Rekrutenschule. Ich habe schon extrem viel gehört über das Militär; Leute werden zum weitermachen gezwungen, sinnlose Schickanen und das andauernde rumgeschreie. Wenn einer etwas anstellt, müssen es alle ausbaden. Ich habe ziemlich Sorge davor, in diesen Zirkus zu gehen, da ich Krieg und solche Sachen absolut sinnlos finde. Wie habt ihr das ganze erlebt? Hattet Ihr auch ein bisschen "Angst"?
Bitte um Erfahrungsberichte - einfach um mein Gewissen ein bisschen zu beruhigen. :/
3 Antworten
Also, meine RS ist schon ein paar Jahre hinter mir.
Ich war am Anfang auch etwas verunsichert und nervös.
Klar, es ist ja auch etwas komplett Neues, neu Leute die man vorher noch nie gesehen hat und so weiter.
Auch hatte ich so bedenken, wie der Ablauf und beim Weitermachen sein wird.
Als ich dann 1993 im Sommer nach Bülach kam (war Übermittler bei den "Silbergrauen") und mich mal an die neue Situation gewöhnt hatte, waren dies sogar ganz angenehme RS-Wochen (Hatte damals 17 Wochen)
Es wurde nicht herumgeschrien oder schickaniert. Der laute Ton kommt automatisch, da man halt sich mit mehreren Leuten unterhalten muss. Aber es war nicht so ein Geschrei wo einer vor einem steht und denkt, wenn er rumschreit ist er der Chef...
Untereinander wurde jeder respektiert wie er war. Zum Beispiel, als Nichtraucher wurde man nicht zum Rauchen gezwungen und die anderen nahmen soweit auch Rücksicht auf die anderen.
Als es darum ging wie es mit dem Weitermachen ist, so hatten wir jeweils ein Gespräch mit unserem Leutnant und dem Oberleutnant. Ich sagte von Anfang an, dass ich keine Lust zu Weitermachen habe. Das wurde notiert und ich wurde auch kein weiteres mal gefragt.
Wir hatten auch genügend Leute die freiwillig weitermachn wollten.
Klar, es kommt sicher auch ein bisschen drauf an, wo man eingeteilt wird. Wird man zu irgndwelchen Grenandieren oder so eingeteilt, ist der Umgangston sicher etwas "rauher". Es kommt auch darauf an, was für ein Chef man hat und wie man selber zu dem gnazen Zeug steht.
Ich kann von mir sagen, ich hatte eine gute Zeit und habe im Militär gelernt mich durchzuschummeln ;) (Ja das habe ich im Militär gelernt)
Ich würde mir an deiner Stelle nicht zu viele Gedankendarüber machen, einfach auf sich zu kommen lassen.
Andere haben vielleicht eine andere, mehr negative Erfahrung gemacht, oder du hast schon andere Geschichten gehört. Naja, schau erst mal wo du eingeteilt wirst
Hallo
Wo wurdest du eingeteilt? Denn das spielt eine grosse Rolle.
Ich bin auch einer, der "gezwungen" wurde weiter zu machen. Jedoch ist es immer Freiwillig, denn wenn du nicht willst, kommst du auch davon.
Die Schwierigkeit ist, dass ein grosser Haufen Männer, aus allen möglichen Schichten aufeinander treffen. Jeder hat eine andere Motivation und dieser Haufen muss zum Zusammenarbeiten gebracht werden. Du kannst dir vorstellen, wie gross die Herausforderung für die Vorgesetzten ist.
Dennoch wird die RS eine Zeit sein, in der du an deine Grenzen stossen und neue Erfahrungen machen wirst.
Du lernst mit Leuten umzugehen, mit denen du nichts zu tun haben möchtest und auf engstem Raum leben musst.
Die gesamte Militärszeit ist eine Zeit auf die du dich in Zukunft gerne zurück erinnern wirst. Zum einen auf die vielen guten Momenten mit deinen Kameraden und zum anderen, mit ein wenig Stolz, auf all das, was ihr durchgemacht habt, obwohl es vielleicht etwas unangenehm war.
Zwei Tipps kann ich dir geben:
1. Zusammen geht es einfacher als alleine.
2. Egal was auf euch zukommt. Da müsst ihr durch, da bringt das ganze Gejammer nichts. Macht es richtig, macht es schnell, dann ist's am erträglichsten.
Der Ton ist nicht überall gleich. Klar, wenn die Truppe nicht "spurt", kann es schon mal lauter werden.
Die Logistik ist ein grosser Teil in der Armee, bedeutet nicht zwingend, dass du auch da eingeteilt wirst.
Mein Rat an dich. Wähl etwas, das entweder Spass macht oder du einen Nutzen davon trägst.
Mit einer Fahrfunktion bist du gut beraten. Hast du bereits den Führerschein?
Gut möglich, dass sie dich als Logistiker bei den Nachschubsoldaten möchten. Damit hättest du auch ein gutes Los gezogen, denn die sind eher gemütlich unterwegs.
http://www.miljobs.ch/jobs-a-z/detail/job/80/show/
Sieh die Rekrutenschule als "Lebensschule". Du kannst viel davon profitieren.
Ich würde als Führungsunterstützungspionier eingeteilt. Absolut nicht mein Wunsch, aber anscheinend sehe ich die Farben zu schlecht, um in der Logistik der Armee tätig zu sein - Sowas dummes habe ich noch nie gehört. Nach dem ganzen Prozedere wurde mir noch von einigen gesagt, man hätte im Einteilungsgespräch sagen können, man wolle Ersatzdienst leisten - und man werde ohne wenn und aber eingeteilt. Ich nerve mich riesig darüber, weil eben genau das der beste Weg gewesen wäre. Nach dem ganzen hab ich noch ein viel schlechteres Gefühl vom Militär, als davor.
In Deutschland als es noch die Wehrpflicht gab, gab es auch alternativen durch den Zivildienst, wahrscheinlich gibt es das auch in der Schweiz in Deutschland ging man dann zb ins Alten heim als Pfleger oder ins Krankenhaus oder zum technischen hielfs dinst oder man verweigerte als Pazifist der keine Waffen halten will!Dazu müsste es auch bei dir Information geben!
Ich muss erst zur Rekrutierung gehen. Ich bin total nervös - unter anderem bin ich ziemlich schüchtern und muss an der Rekrutierung mit wildfremden Menschen in einem Zimmer schlafen. Die Schüchternheit ist bei mir ein allgemeines Problem und das Militär wird dies natürlich auf die Probe stellen. Dieser Umgangston im Militär finde ich einfach nur schräg und altmodisch, man kann auch sagen: absolut verblödet. Ich hab mir mal Milijobs.ch angesehen und muss sagen, einige Jobs wirken echt interessant. Mein Wunsch wäre ein Job, in dem ich in den 18 Wochen ein bisschen etwas mitnehmen kann. Kein Grenadier oder sowas, sondern zum Beispiel Verkehrssoldat oder etwas in der Art.
Hast du mir irgend eine Empfehlung?
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Wird man wenn man als Logistiker automatisch in der Logistik eingeteilt?