American Akita für Hundeanfänger geeignet?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man darf bei dieser Rasse nie vergessen, das sie sehr unabhängig, eigenständig, nicht unterwürfig und sehr...würdevoll ist.

Das heißt übersetzt so viel wie: Der Hund tanzt einem auf der Nase rum, wenn man nicht streng und vor allem konsequent ist.
Außerdem ist es durch den Jagdtrieb, die Unabhängigkeit und die Eigenständigkeit sehr sehr schwierig, diese Rasse frei laufen zu lassen.

Akitas sind kleine Divas und lassen sich gerne mal "bitten". Außerdem legt dieser Hund Wert auf gegenseitigen Respekt - mit lauter Stimme und ihn/sie anzuschreien o.ä. kommt man überhaupt nicht weiter.
Bei der Erziehung ist es deshalb auch wichtig, ohne Druck und "Härte" zu arbeiten, da sonst der Akita nur auf Durchzug schaltet, extrem stur wird oder sogar in die Aggression geht. Du musst wenn alle Übungen interessant gestalten, so interessant, das der Akita mitmacht. Und wenn er/sie dann schön mitmacht, heißt es loben, loben, loben + Belohnung.

Diese Rasse ist auch bekannt für die "Ein-Mann-Bindung" (siehe Hachiko) und es ist tatsächlich so. Sie bauen eine seeehr starke Bindung zu ihrer Bezugsperson auf.

Ich möchte dir jetzt hier aber nicht einen Akita "madig" reden oder so, denn nichtsdestotrotz ist es eine wunderbare Rasse.
Nur, meiner Meinung nach, ist das nicht "der beste Hund" für Hundeanfänger.

Letztlich können wir dir hier viel erzählen, aber du musst entscheiden, ob du dann der Herausforderung gewachsen bist (oder dich dazu bereit fühlst).
Ich habe eine Akita-Mix Hündin zu Hause und ich kann dir sagen, das ist manchmal echt nicht einfach, weil die immer versucht, ihren Kopf durchzusetzen, sodass alles schön nach ihrer Pfeife tanzt.
Ich habe auch mal eine reinrassige, ältere Akita-Dame getroffen und Frauchen bestätigte im Prinzip alles, was so im Internet auch steht.

Der Jagdtrieb dazu ist auch noch mal eine Nummer für sich.
Also ich kann dir nur berichten wie meine Mix-Hündin reagiert, wenn mal irgendwo 'ne Maus, Eichhörnchen, Hase etc. unseren Weg kreuzt:
Das ist nicht mal eben "Oh, interessant, ich zieh mal ein bisschen um hinterher zu kommen", das ist mehr "Was war das?!" Satz. Sprung. Hinterher.

Wie du siehst, ist ein Akita nicht gerade mega-easy. Gerade bei Welpen kann man gerne mal schnell was unbeabsichtigt falsch machen (da die ja wirklich zucker-süß sind und bei vielen dann die Konsequenz zu kurz kommt) und dann hat man den Salat. Halte an dem Traum "Akita" fest - nur würde ich dir für den Anfang evtl. keinen Welpen empfehlen.
Es gibt auch genug Akitas (bzw. Akita-Mix) die in Tierheimen versauen.

Oder du fängst halt erstmal mit einer anderen Rasse an.

Wenn du aber bezüglich Akita oder Tierheim oder so noch Fragen hast, stehe ich dir gerne zur Verfügung. n_n

Haru♥


minaalea 
Fragesteller
 23.08.2015, 21:40

Vielen Dank für deinen langen Text und deine ausführliche Antwort. Für den Anfang scheint das echt kein geeigneter und einfacher Hund zu sein, dan traue ich mir das auch nicht hundertpro zu. Kannst du mir sagen wie es mit einem deutschen Schäferhund aussieht?
Melli.:)

1
HARUMIN  23.08.2015, 22:00
@minaalea

Ein deutscher Schäferhund ist nicht ohne Grund einer der beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Die sind sehr wachsam, gehorsam, loyal, tapfer, selbstbewusst und intelligent.

Ein Schäferhund ist sehr arbeitswillig und (wie gesagt) intelligent und für sehr viele "Aufgaben" zu haben (daher wird diese Rasse auch gerne bei der Polizei eingesetzt). Der Schutz- sowie der Beutetrieb ist abhängig von der Linie. Beides sollte bei einem Schäferhund aus Leistungszucht nicht unterschätzt werden, ebenso wie die teils recht niedrige Reizschwelle.

Allerdings ist es auch wichtig, einen Schäferhund auszulasten, sonst sucht er sich noch selber eine Aufgabe - diese Rasse ist einfach ein "Arbeitshund".

und einer der mich auch ein wenig beschützen kann, wenn ich zum Beispiel abends durch die Stadt laufe.

Dafür ist ein Schäferhund auch "gut geeignet". Dadurch das er so wachsam und treu gegenüber seinen Menschen ist, sind komische Fremde sozusagen tabu. Aber auch diese Wachsamkeit kann durch nicht-auslasten sehr übertrieben werden. Also da aufpassen.

Weitere Infos hier: http://www.tierfreund.de/deutscher-schaferhund/

Ich hatte früher mal Nachbarn, die einen Schäferhund hatten. (Die Geschichten kenne ich nur, weil meine Mutter sie mir erzählt hat:) Allerdings war ich da noch sehr sehr klein und dieser Schäferhund hat meinen Kinderwagen mitsamt mir immer beschützt.
Niemand, außer meine Mutter selbst, durfte den Kinderwagen in seiner Gegenwart anfassen. Das erzähle ich dir, da ein Hund doch sehr lange leben kann und du ja eventuell irgendwann mal Kinder haben wirst.
Auch dabei würde ein Schäferhund dich "unterstützen" und die Kinder beschützen.

Allerdings leiden sehr sehr viele Schäferhunde an HD = Hüftgelenksdysplasie.

Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks.

cr. Wikipedia

Betroffen sind sämtliche Hunderassen, wobei großwüchsige Rassen das Krankheitsbild besonders häufig ausbilden.

Schäferhunde fallen auch sehr oft darunter.

Im Allgemeinen denke ich, wäre ein Schäferhund für dich besser geeignet. Aber belies dich da auch noch mal in Ruhe.
Du kannst auch manche Schäferhund-Züchter anschreiben, die helfen einem sehr gerne weiter.
Seriöse Züchter findest du auf VDH.de

LGH

1
HARUMIN  25.08.2015, 11:46

Danke für das Sternchen! ♥

0

Also ich denke da solltest du erstmal auf eine weniger anspruchsvolle Rasse ausweichen. Klar sieht der Akita toll aus aber das ist ein sehr eigenständiger Hund der sich sehr auf eine Person fixiert. Da du ja noch Jung bist und noch Ausbildung usw. auf dich zukommen würde ich dir einen familien-Hund empfehlen die leicht zu führen sind. Vielleicht ein Golden Retriever oder Labrador. Oder für den Anfang einfach mal in ein Tierheim gehen und gucken was die so haben. Die Hunde haben z.T. schon Ausbildung und man kann aufbauen.Da gibt es ja auch junge Hunde.

Du beantwortest deine Frage ja im prinzip selber.

Akitas sind mit Huskies die schwierigsten Hunde in der Haltung. Du musst JEDEN TAG 4-5 Stunden für ihn investieren. 3-4x täglich raus. 

Normales und gemütliches Gassi gehen kannst du vergessen, du musst ihn täglich rennen lassen. Am besten wenn du mit dem Fahrrad neben ihm fährst. 

Das wird Zeitlich bei dir niemals gehen, da du erstmal fürs Studium viel Zeit benötigst, und da du auch noch viele Praktikas machen wirst.

Außerdem sind Akitas sehr sturr und eigensinnig und brauchen eine konsequente Erziehung von Tag 1. Und ist daher nicht für Anfänger geeignet. Hunde- bzw. Welpenschule wäre daher für dich auch ein muss.

mir gefällt eher der japanische akita,die sind toll. aber man muss ein Haus haben und viel zeit mit ihm verbringen.

Japanese Akita - (Tiere, Hund, Erziehung)

Eher nicht. Sie sind sehr schwer zu erziehen, oft von Natur aus nicht sehr Kinderlieb usw. Mit so einem Hund musst du dich richtig beschäftigen, heisst nicht nur laufen. Konsequente erziehung ist ein muss bei dieser Rasse.

Such dir doch am besten einen Mischling im Tierheim aus, da gibt es auch genug Welpen, evtl. auch aus einem Hilfsprojekt im Ausland. Diesen Tieren sollte man eher ein Zuhause geben.