Alternativen zum “normalen Kindergarten” als Erzieher?
Ich bin am Überlegen Erzieherin zu werden. Was mich jedoch davon abhält sind die großen, staatlichen Kitas. Ich liebe die Arbeit mit Kindern aber habe ich etwas Angst vor anstrengenden Eltern und schwierigen Situationen mit den Eltern.
Und gerade in den normalen Kitas trifft man ja eher auf schwierige Fälle, weil viel mehr Persönlichkeiten und sozialen Gruppen aufeinandertreffen.
Und soll die Überarbeitung in Kitas sehr schlimm sein.
Jetzt bin ich am überlegen ob es “bessere” Alternativen zu den normalen Kitas gibt. Ich habe schon an Tagesmutter, Waldkindergarten oder Waldorfkindergärten gedacht.
Ohne hier jetzt zu stark zu verurteilen habe ich das Gefühl, dass in spezielleren Einrichtungen eher “vernünftigere” Menschen ihre Kinder abgeben. Schließ natürlich nicht aus, dass es auch schwierige Eltern gibt aber es trifft nicht jeder Hans und Franz aufeinander.
Waldkindergärten haben oft kleinere Gruppen. Bei Waldorf bin ich mir unsicher und als Tagesmutter hat man ebenfalls keine 20 Kinder die man alleine bändigen muss.
3 Antworten
Es gibt eigentlich zwei Arten von sehr anstrengenden Eltern: Die ersten sind die, die sich überhaupt nicht kümmern, und denen Du hinterherlaufen musst, wenn Du was willst. Und es gibt die Helikoptereltern, die ihr Kind in den Mittelpunkt der Welt stellen, es immer für einen Unschuldsengel halten, Dir die Schuld geben, wenn das Kind Unsinn macht, und immer wieder unsinnige Forderungen stellen. Die zweite Gruppe von Eltern ist leider eher in den Kitas mit besonderen Pädagogiken zu finden.
Geh doch an die Grundschule. Dort werden auch Erzieher gebraucht.
In Sozialberufen hat man zwangsläufig auch persönlichen/ direkten/ häufigen Kontakt zu den Klienten/ Vertragspartnern. Das ist völlig normal.
Egal ob man beim Jugendamt/ im Kinderheim/ im Kindergarten (egal welcher Art), im Jugenddorf/ in nem Wohnheim für Behinderte/ in einr WfB arbeitet. Selbst als Tagesmutter würdest du zwangsläufig persönlichen Kontakt haben.
Also "persönlich" im Sinne von "mit dem Bürokram herumschlagen, mit den Eltern der zu Betreuenden auf beruflicher Ebene abgeben, Tür-und-Angel-Gespräche, auch mal unangenehmere Themen zur Sprache bringen, Ansprechpartner sein bei Problemen.
Edit: Und je nach dem, kanns sogar sein das man Mittelsmann ist zu anderen Instanzen (Jugendamt/ Therapeuten/ etc)
Selbst im Betreuungsbereich von 0 bis 6 Jahren (also vor der Grundschule).
Jede dieser Einrichtungsvarianten (egal ob Waldkindergarten, Fröbel, Montessori, Waldorf, städtischer Träger, kirchlicher Träger, Elterninitiative...) hat das gleiche Potential. Bei jeder dieser Einrichtungsvarianten hat man hier und da auch mal komplizierte Erziehungsberechtigte, Kinder mit zerrüteten Familienverhältnissen, Scheidungskinder, Kinder die daheim Probleme haben, Kinder körperliche oder psychische Probleme haben, etc. Man hat mit Helikoptereltern zu tun, man hat mit Eltern zu tun die desinteressiert wirken, man hat mit Eltern zu tun die denken sie wüssten "alles", mit Antivaxxern, mit Schwurblern, etc pp.
Egal wie du es auch drehst und wendest, es gibt keine Einrichtung/ Betreuungsvariante in der du nicht auch mal mit "komplizierteren" Kindern und oder Eltern zu tun hast.
Wenn Dir die Elternklientel wichtig ist gibt es in Uni-Städten auch spezielle Kitas für Kinder von Studenten.
Und natürlich in Berlin die Kita des Bundestages.