Als Koch gutes Geld verdienen?

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Bei Deiner Einstellung würde ich nicht in die Sterne Gastronomie gehen, wo gut gekocht sind, sondern eher in ein internationales 4-5 Sterne Hotel. Die kochen meist kaum, haben aber sehr geregelte Arbeitszeiten, akzeptable Löhne und gute Aufstiegschancen.

Ich bin gelernter Koch. Was dir bewusst sein muss, ist dass professionelles Kochen prinzipiell etwas anderes ist als zu Hause zu kochen. Auch Kochshows bieten selten einen realen Einblick in diesen Beruf.

Für mich war Kochen damals ein Plan B der sich für mich (eher durch Glück) als gut herausgestellt hat. Allerdings stehe ich jetzt gerade eher daran die Karriere zu wechseln. Hier sind meiner Meinung nach die wichtigsten Pro und Contra punkte.

Pro:

  • Eine einzigartige Teamdynamik die du so in keinem anderen Beruf hast. Alle Köche sind auf ihre eigene Weise ein wenig bekloppt und ehrlich gesagt ist das schon irgendwie geil.
  • Du kannst dich sehr kreativ ausleben aber musst es nicht immer. Ich hatte zuvor einen Beruf wo ich immer kreativ sein musste und das eben nicht immer bieten konnte. Als Koch kannst du dich super kreativ einbringen aber wenn du mal einen Tag hast wo du nicht kreativ bist, kannst du auch einfach hingehen, deinen Job machen und wieder nach hause gehen.
  • Durch einen anhaltenden Engpass an Arbeitnehmern findest du locker immer einen Job innerhalb kürzester Zeit (wenn nicht gerade eine weltweite Pandemie herrscht). Du kannst mit abgeschlossener Ausbildung im Endeffekt weltweit arbeiten. Heißt wenn du mal längerfristig ins Ausland willst, hast du da super Optionen.
  • Falls du (so wie ich) Angst hast einen Beruf zu erlernen und dann zu merken dass du etwas anderes willst, kannst du als Koch locker Teilzeit arbeiten was dir ein Gehalt und die Zeit gibt dich umzuorientieren. Ein Freund von mir hat die Ausbildung nur gemacht um ins Schauspiel zu gehen. Somit hat er eine Ausbildung mit der er immer einen Job findet wenn es mit der Schauspielkarriere mal nicht gut klappt.

Contra:

  • Es ist verdammt harte Arbeit. Ich kenne Menschen die haben Ihren normalen Mo-Fr Job, 40 Std., selten Überstunden, und haben genug Zeit hier und da mal zu trödeln. Ein Freund von mir ist im IT Sektor tätig. Er arbeitet effektiv 5-6 Std. am Tag. Alles andere ist hier mal ein wenig entspannen, da mal jemanden privat anrufen etc. Und er ist nur so "produktiv" weil er gerade im Homeoffice ist und deswegen nicht noch zwischendurch mit Kollegen quatscht oder eine runde Dart spielt. Als koch ist das nicht drin. Du stehst 15 min vor Dienstbeginn arbeitsbereit in der Küche und gibst Vollgas, wirst ja nicht zum rumstehen bezahlt. Sei froh wenn du mal dazu kommst Mittagspause zu machen. Im Regelfall machst du dir kurz was zu essen und schaufelst es dir nebenher rein. Beim kauen kannst du ja immerhin noch arbeiten. Fang lieber gleich mit dem Rauchen an. dann hast du mehr Pause.
  • Wie gesagt herrscht Arbeitnehmerengpass. Leider reflektiert dass die Gehaltsentwicklung nicht. Ich wurde 2 Jahre nach der Ausbildung Postenchef mit einem Gehalt von 2.600,- € Brutto. Am Industriestandard gemessen ist das ein echt gutes Einstiegsgehalt für diese Position (In Bayern, Raum München). Der Industriestandard ist halt kacke. Mit diesem Gehalt bin ich gerade mal knapp 330 € über der Geringverdienergrenze. Und das in einer relativ hohen Position. Würden die Arbeitgeber mehr zahlen, müssten die Verkaufspreise drastisch erhöht werden und dann kann sich kaum einer das Essengehen leisten. Es gibt genug Betriebe wo der Küchenchef mehr verdient als der Besitzer. Essentiell scheint es so dass es nur funktioniert wenn eine Berufsgruppe zu kurz kommt und das sind eben Köche und Servicekräfte.
  • Arbeitszeiten. Je nachdem wo du arbeitest hast du selten bis gar nicht das Wochenende frei. Schichtarbeit ist fast immer der Standard und Feiertage kannst du auch knicken. Wenn du einen Betrieb hast der dir die Feiertage wenigstens an einen anderen Tag freigibt, hast du schon Glück gehabt. Sonntagszuschläge? Träum weiter. Überstunden? hab mal innerhalb von 4 Monaten 180 Überstunden aufgebaut. Ist noch moderat. Mein alter Souschef hatte nach einem Jahr ca. 1200 Überstunden.
  • Der Beruf ist Stressig. Damit kommst du entweder klar oder eben nicht. Vielleicht bist du auch Masochist und stehst darauf. Kenne genug Köche die entweder jeden Tag sechs Bier trinken oder Drogen nehmen oder beides. Die tollen Erinnerungen wo am dritten Tag meiner Ausbildung mein Restaurantleiter auf einmal in der Küche Stand und mich komplett zugekokst gefragt hat wie mir die Arbeit gefällt.

Also, wie in jedem Beruf gibt es Vor- und Nachteile. Ist halt die Frage was dir letztendlich wichtig ist. Für mich sind die Pro Argumente der Grund warum ich diesen Job schon mag und mich darin erfüllt fühle. Aber die Contra Argumente der Grund warum ich wahrscheinlich die Karriere wechseln werde.

Ich empfehle dir mal ein Praktikum zu machen, einfach um zumindest zu sehen wie so ein Alltag als Koch aussieht. Wünsch dir alles gute :)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Klar bekommt man in der Ausbildung wenig Geld und danach auch am Anfang, aber wenn man richtig gut ist, kann man sich bis ganz nach oben arbeiten.. Wenn man sich richtig gut anstellt kann man es sogar bis zünden "Promis" schaffen..

Also als "normaler" Koch wirst du sicher nicht viel Geld verdienen. Dazu noch der stressige Job, schlechte Arbeitszeiten, schlechetes Image... usw. Also nur wenn du da wirklich talentiert und engagiert bist und eine große Portion Glück hast, kannst du in dem Job richtig gutes Geld verdienen. Dann bringst du es vielleicht zu einem "Stern" und eigenen Restaurant... Oder kannst als TV Koch gehen... Also du solltest dur das wiklich gut überlegen, vielleicht machst du erst mal ein Praktikum. Ich wünsche dir viel Erfolg... egal auch wenn es dann keinKoch wird :)

Ich kenne zwei ausgebildete Köche, die beide inzwischen etwas anderes machen.

Der eine studiert inzwischen Physik auf Lehramt, weil ihm geregelte Arbeitszeiten mehr wert sind.

Die andere hat nach der Ausbildung auch eine Weile im Job gearbeitet, aber als Frau nochmal etwas weniger verdient und auf Dauer auch die Arbeitszeiten nicht ertragen, da ihr dadurch soziale Kontakte fehlten. Hinzu kommt der psychophysische Druck, der in dem Beruf immens ist (je nach Position und Anstellung musst du halt im Akkord Gemüse schnibbeln und nacheinander 2-30+ Teller so dekorieren, dass jedes Gericht fast 1:1 gleich aussieht). Und Karrierechancen entwickeln sich so richtig erst, wenn man viel rumkommt (auch mal ins Ausland), viele Variationen kennenlernt und ständig beweist, dass man über das "kochen" hinaus auch "kreieren" kann. Das halten nur wenige aus, haben mir beide Bekannte bestätigt.

Sie jedenfalls wurde nach ihrer Zeit als Köchin Vertrieblerin.