Ahnenforschung: Wo bekomme ich Infos her?
Ich würde gerne mehr herausfinden über meine Vorfahren. Es gibt leider niemanden in der Familie der meine Ahnen jenseits meiner Urgroßeltern kennt, ich jedoch würde sie gerne bis ins 16./.17. Jahrhundert zurückverfolgen. Wie finde ich etwas über meine Vorfahren heraus? Wohin muss ich mich wenden oder gibt es gar online Archive? Danke.
6 Antworten
Kirchenbücher. Dort steht, wer wen geheiratet hat, wer welche Kinder hatte usw. Gehe in die Gemeinden deiner Verwanden, und frage dort auf den Gemeindeämtern, so musst du dich schritt für schritt vortasten.
Ein sehr zeitaufwändiges Unterfangen.
In die Pfarrämter "zu gehen" ist sehr aufwändig und mit hohen Reisekosten verbunden, ich würde Dir empfehlen, es erst mal mit Anschreiben zu versuchen.
Viele Kirchenbücher sind in Archiven zentral gesammelt. Die evangelischen Kirchenbücher von Berlin und Brandenburg sind z.B. auf Mikrofiche im EZA (ev. Zentralarchiv) einsehbar.
Katholische Kirchenbücher sind meistens in den Diözesen archiviert. Nicht immer wird einem erlaubt, in den jahrhundertealten Originalen zu blättern.
Zuerst aber sollte man mit den Standesämtern anfangen, die reichen zurück bis mindestens 1876 und sind im allgemeinen zuverlässiger als Kirchenbücher (eben deutsche Beamte. Manchmal ist man ja auch froh drüber, wenn alles ganz korrekt abläuft - z.B. die Einträge im Personenstandsregister).
Ein sehr wichtiger Link: www.genealogienetz.de
Melde Dich dort in der für Deine Ahnen passenden Regional-Liste an (ist kostenlos). Von den erfahrenen Forschern kannst Du dann erfahren, wie Du in dieser Region am besten weiterforschst. Man kann auch in den alten Mails im Listen-Archiv suchen!
Generell gilt: Standesämter in Preußen: ab 01.10.1874 im restlichen Deutschland ab: 01.01.1876. Im Rheinland teilweise schon viel früher, wurde aber teilweise bis 1876 wieder eingestellt... Da muss man dann schon den genauen Ort wissen.
Vom Standesamt bekommt man eine Kopie des Eintrages (seit diesem Jahr lagern die älteren Bücher (* älter als 100 J., oo älter als 50 J. und + älter als 30 J.) in den Stadtarchiven - bitte dort nachfragen, denn das klappt nocht nicht alles so, wie es sollte. Das Interessante: Die Unterschriften der Ahnen (z.B. bei der Hochzeit).
KB (Kirchenbücher) ab ca. 1580 regional unterschiedlich!!!!!!) bis heute.
Manche Pfarrämter erlauben das Fotografieren der Einträge (natürlich ohne Blitz!!!!! um die Bücher zu schonen.). Sonst die Einträge selbst abschreiben oder das Pfarramt anschreiben und um Abschriften bitten. Das kostet natürlich was. Ist sehr unterschiedlich. Vorher nach dem Preis fragen!!
Sind die KB auf Mikrofilm verfilmt, dann beim zuständigen Archiv um Ausdruck der Einträge bitten, oder selbst hingehen. Welche KB schon verfilmt sind, erfährst Du beim zust. Pfarramt - einfach "ergoogeln".
Die Mormonen haben schon einige KB online gestellt (Teile v. Brandenburg und Böhmen):
familysearch.org und dann links unten auf "See prototype for searching millions of records"
klicken. Falls Du dort keine Ahnen hast, kannst Du wenigstens die dt. Kurrentschrift lesen lernen.
Hinfahren finde ich besser, denn ich will ja nicht nur irgendwelche Daten sammeln, um nachher mit einem langen Stammbaum angeben zu können (manchen genügt das allerdings...), sondern ich will das Leben und das kulturelle & soziale Umfeld meiner Ahnen erforschen, und dazu muss man einfach diese Gegend fahren und die heutigen Menschen kennenlernen.
Es sind natürlich nicht alle Kirchenbücher im 30-jähr. Krieg verbrannt bzw. zerstört worden!!!!!! Aber bis dahin hast Du noch Einiges vor Dir.
Es wäre noch zu sagen, dass das kein Hobby für Leute ist, die "mal schnell" was machen wollen. Es braucht Ausdauer, Hartnäckigkeit, logisches Denkvermögen und die Gabe verschiedenste Handschriften lesen zu können. Ohne das kommt man nicht weit. Willst Du aber nur Deine Namenslinie erforschen, dann bist Du in ein paar Wochen fertig. Das Problem: Diese Linie ist die mit der höchsten "Fehlerquelle"!!, weil es die rein männliche Linie ist... ;-) Und man stammt ja nun mal nicht nur von seinen männl. Vorfahren ab, sondern auch von seinen weiblichen.
Ansonsten hier bei "gute frage" mal suchen - ich habe schon einige Antworten zu dem Thema geschrieben.
Was Heffenberg schreibt ist auch richtig (hätt' ich mir ja einen Teil der Antwort sparen können)! Das Notieren auf den DIN A4-Blättern (viell. besser mit PowerPiont) sollte man aber nur in der allerersten Phase machen, damit man mal einen Überblick / ein Gefühl dafür bekommt, wie das geht und aussieht.
Anschließend bei familysearch.org das Genealogie-Programm PAF herunterladen - nicht vergessen, die benutzerdefinierten Einstellungen zu nutzen, damit die Mormonen-Eingabefelder nicht mehr sichtbar sind.
Viel Erfolg! Carla
Gerne. :-)
Kannst Du mir Deine e-Mailadresse irgendwie zukommen lassen? Dann könnte ich Dir meine Linkliste mailen. Oder in welcher Gegend suchst Du? Dann können wir über die dortige Mailingliste (bei genealogienetz.de) uns austauschen, da dort nur angemeldete Mitglieder zutritt haben. Ich forsche in Bayern, Brandenburg, Erzgebirge (gehört zu Sachsen, hat aber eine eigene Liste), Franken (gehört zu Bayern, hat aber eine eigene Liste), Ostpreußen, Ruhrgebiet, Sachsen, Sauerland ...)
Wichtig: Die dt. Kurrentschrift lernen. Gib mal in einer Suchmaschine "deutsche kurrentschrift" ein. Da findest Du viele Übungsblätter. Natürlich hatte auch früher jeder so seine Handschrift...
lg, Carla
Da solltest Du mal die Suche starten.
13es Jahrhundert? Bist Du Nachkomme eines Königs oder wie geht das?
Damals liefen noch viele Leute rum, die nicht mal einen Familiennamen hatten. Wie kann man was zu denen zurückverfolgen?
Da sind die Mormonen immer noch mit führend. Schau mal hier:
http://www.kirche-jesu-christi.org/familie-und-tempel/genealogie-der-mormonen.html
Hi!
Siehe meine Antwort in Wo oder wie kann man Ahnenforschung betreiben?
16. Jahrhundert wird schwer. Der 30-jährige Krieg war eine furchtbare Katastrophe für Europa, damals sind viele Informationen verloren gegangen. Bei den meisten Leuten ist spätestens Mitte des 17. Jahrhunderts Schluss mit der Ahnenforschung. Im deutschsprachigen Raum wurden Kirchenbücher ja überhaupt erst Mitte des 16. Jahrhunderts allmählich eingeführt.
Wenn Dir jemand konkret helfen soll, musst Du konkrete Informationen liefern, z.B. "Mein Urgroßvater namens xy starb dannunddann daundda, diese Information habe ich aus dem Sterberegister des Standesamtes Dingenskirchen (eingescannte Kopie des Eintrags unter folgendem Link...). Wie kann ich herausfinden...(was auch immer)".
Du kannst auf gut Glück mal bei den Mormonen auf familysearch.org schauen, ob Du Verwandschaft findest. Und Du solltest dort schauen, ob die Mormonen verfilmte Kirchenbücher oder andere Dokumente zu den Orten und Zeiten haben, die Dich interessieren. Dann kannst Du sie im Internet bestellen und bei der nächstgelegenen Genealogischen Forschungsstelle der Mormonen einsehen.
Um Dir weiterzuhelfen, müsste man genaue Orte, Zeiten und Namen kennen, die Dich interessieren.
Danke für die ausführliche Antwort!!! Ja, ich würde schon gerne genau wissen, woher meine Vorfahren kommen (also nicht "mal schnell"). Ich kenne meinen Stammbaum bisher nur bis zu meinen Ur-Großeltern und die sind alle aus Oberfranken und irgendwie, neia. Aber ich glaube, die Kirchenbücher könnten mir echt Aufschluss geben; es klingt zwar anstrengend, aber ich denke, das ist es mir wert. Also, danke nochmal! :-)