Aggregatzustände neben den klassischen 3 (Festkörper, Flüssigkeit, Gas)?
bekannt sind ja noch Plasma, neben der kondensierten Materie (fest und flüssig),
und Fluide (Flüssigkeiten und Gase),
was ist mit Gelee/ Gele ?
und hexagonales Wasser (nur Fantasie) ?
2 Antworten
Die Unterteilung in genau 3 Aggregatzustände kenne ich persönlich aus dem Studium nur aus den absoluten Grundlagen der Physikalischen Chemie.
Bei Gasen und Flüssigkeiten spricht man in der Strömungslehre allgemein von Fluiden, superkritisch ist der Stoff "etwas dazwischen". Gläser (Organische Stoffe und Metalle können auch "Gläser" sein!) sind eine thermodynamische Kuriosität. Eis bildet diverse Formen. Mesomorphie in Flüssigkristallen. Elektronengas kann man teils noch klassisch wie ein Gas behandeln.
Auf Quantenebene gibt es noch viel mehr mir unbekannte "Aggregatzustände". Flüssiges Helium (suprafluid) wäre zu nennen. Alles andere findet meist in Laserfallen auf Atomebene statt und ist unsichtbar. Ortho/Para-Wasserstoff fiele mir noch ein.
Ich vermute, dass bei hohem T und p noch mehr Zustände zu finden sind, bis hin zu Neutronensternen.
Ein wichtige Unterscheidung sind Phasenübergänge erster und zweiter Ordnung. Übergänge lassen sich auch schon definieren, wenn sich nur die Wärmekapazität, Leitfähigkeit oder der Magnetismus ändern.
Gelee ist eine erstarrte Fluessigkeit, zaehfluessig. Noch extremer waere Glas, das auch kein Feststoff ist, und tatsaechlich fliesst, was z.B. an alten Kirchenfenstern gemessen werden kann.
Auch Gletscher verhalten sich wie eine zaehe Fluessigkeit, obwohl Eis ein Feststoff ist.
Und in der Quantenphysik gibt es sowohl bei extrem hohen als auch extrem niedrigen Temperaturen einige exotische Aggregatszustaende, die man gar nicht einordnen kann.
was z.B. an alten Kirchenfenstern gemessen werden kann.
Nö, kann es nicht, auch wenn die Legende nicht tot zu kriegen ist. Unterschiedliche Dicken bei alten Gläsern sind eine Folge der nicht ausgereiften Fertigungstechnik, nicht von Fließvorgängen.
Nein. In der Antarktis beispielsweise wird kein Gletscher jemals erwaermt und fliesst trotzdem. Die Ursache ist der Druck.
Das ist dann kein spezieller Aggregatszustand. Eis ist ein Feststoff und kann durch Druck bewegt werden. Die Aussage "verhalten sich wie eine zaehe Fluessigkeit" ist verwirrend. Die Bewegung kommt nicht durch das Verhalten wie zähe Flüssigkeit, sondern durch den Druck. Man kann auch Steinklötze durch Sand schieben.
In der Antarktis beispielsweise wird kein Gletscher jemals erwaermt
Das ist nicht richtig. Es gibt auch in der Antarktis Sonneneinstrahlung mit Erwärmung.
Das liegt daran, dass sie immer wieder erwärmt werden.