Abiturbestenquote Medizin?
Hallo zusammen, ich hätte einmal eine Frage an alle, die sich vielleicht ein wenig mit dem Zulassungsverfahren für das Studium in Humanmedizin auskennen.
Ich würde mich gerne für das Wintersemester 2020 bewerben. Hierbei setze ich meine Hoffnung, aufgrund guter Noten, ausschließlich auf die Abiturbestenquote. Der TMS würde sich in meinem Fall tendenziell eher negativ auswirken, zumal das bei meiner Wunschuni im hochschulinternen Auswahlverfahren möglich wäre.
Nun gibt es bei der Abiturbestenquote für jedes Bundesland einen Landes-NC. Hierbei komme ich dann auch schon zu meinem Problem. In BW liegt der NC bei 1,0. Eine 1,0 ist aber nicht zwangsläufig mit einer 1,0 gleichzusetzen. Ein Abitur mit 900 Punkten resultiert beispielsweise in der selben Durchschnittsnote wie ein Abitur mit 890 Punkten.
Wird hierbei dann letzten Endes nur nach der Note entschieden und gegebenenfalls gelost, oder wird fairer Weise auch die Punktzahl miteinbezogen? (Es soll ja vorkommen, dass man mit einer 1,0 keinen Platz bekommt)
Sollte die Punktzahl miteinbezogen werden, würde es mich sehr interessieren, ob es auch hierzu eine Übersicht gibt.
4 Antworten
Da sich das Vergabeverfahren für Medzinstudienplätze zum Wintersemester 2020/21 gegenüber dem heute aktuellen etwas geändert haben wird, möchte ich noch kurz darauf eingehen.
In der Abiturbestenquote, in der dann 30 statt wie bisher 20% der Studienplätze vergeben werden, wird eine Prozentrangliste Bundesländer erstellt. Es wird also dafür gesorgt, dass sich z.B. die besten 2% der Abiturienten der Bundesländer vergleichen, unabhängig davon, wie deren Noten tatsächlich aussehen. (Dass es dadurch eine wesentliche Verschiebung weg von der allgegenwärtigen 1,0 geben wird, ist allerdings nicht zu erwarten.) Dabei ist also die Note ausschlaggebend.
Bisher wurden aber tatsächlich auch die Punkte des Abiturs mit einbezogen, und zwar als sekundäre Kriterium, wenn bei der Verteilung der Abiturbesten auf die Studienplätze Gleichsstand herrschte. Da es unterschiedliche Maximalpunktwerte gibt, werden/wurden diese aber verrechnet, um das auszugleichen.
Und zum Thema TMS: Im Auswahlverfahren der Hochschule muss zukünftig mindestens ein schulnotenunabhängiges Kriterium mit berücksichtigt werden. Ungünstig ist, dass noch nicht klar ist, welche Hochschule was durchführen wird. Unis, die bisher auf den TMS gesetzt haben, werden das wahrscheinlich auch weiterhin tun, aber sicher ist das nicht. Mit einem sehr guten Abi hat man aber zumindest aktuell auch im AdH sehr gute Chancen, fast unabhängig vom Testergebnis. Du solltest, meines Erachtens, also trotzdem bei der Bewerbung angeben, am AdH teilnehmen zu wollen.
Und nur mal aus Interesse: Ich verstehe dich so, dass du sagst, an deiner Wunschuni kann sich der TMS auch negativ auswirken. Normalerweise ist das nicht möglich. Um welche Uni geht es denn da, das würde ich mit gern mal anschauen.
Beste Grüße und viel Erfolg!
Zu dem Punkteverfahren steht zumindest nichts im Entwurf des neuen Staatsvertrages zur Hochschulzulassung, so dass ich davon ausgehe, dass das nicht der Fall ist. Als nachrangige Kriterien werden dort nur Dienst und Los genannt.
Und zum TMS (sorry, bin neugierig): Ist das eine Auskunft, die du von der Uni hast? Auf der HP des TMS steht, dass man sich nicht verschlechtern kann.
Ich meine das der Seite von Hochschulstart entnommen zu haben. Man ist zwar weder verpflichtet den TMS zu machen, noch in einzureichen, reicht man ihn jedoch ein, so wird er zwangsläufig verrechnet.
Die Punktzahl zählt nicht, sondern nur die erreichte Note, bei Gleichstand dann die Wartezeit und dann ein abgeleisteter "Dienst" (FSJ o.ä.)
Auswahl nach Note
Bevor allerdings die Plätze an den Hochschulen vergeben werden, muss zuerst festgestellt werden, wer zu den Abiturbesten gehört. Dabei ist die auf Ihrem Zeugnis aufgeführte Durchschnittsnote maßgeblich. Die dahinter stehende Punktzahl oder die Auswahl Ihrer Grund- und Leistungskurse spielt dagegen in dieser Quote keine Rolle.
Quelle (und weitere Infos): https://hochschulstart.de/index.php?id=281&id=281&tx_web2pdf_pi1%5Bargument%5D=printPage&tx_web2pdf_pi1%5Baction%5D=&tx_web2pdf_pi1%5Bcontroller%5D=Pdf&cHash=a1445a9c911f01d1d384f4fd2dc5d0de
und:
Innerhalb einer Notengruppe, beispielsweise aller Abiturienten mit der Note 1,0 , werden die Bewerber zuerst nach der Wartezeit sortiert. Besteht dann noch Ranggleichheit gehen die Bewerber, die einen Dienst geleistet haben vor. Zuletzt entscheidet das Los über die endgültige Rangposition.
Quelle: https://zv.hochschulstart.de/index.php?id=281
(dann "Abiturbestenquote" anklicken)
Ich kenne es auch, dass Unis ab einem 1.0er Schnitt das Losverfahren anwenden 🤔
Ab 1.0 wird bei JEDEM Bundesland gelost!
Ein 900 Punkte Abi ist im Losverfahren genauso viel Wert wie ein 890 Punkte Abi!
Auf dem Zeugnis zählt die Endnote (1.0)!
Allerdings kann es auch weitere Kriterien wie Wartezeit und Quote etc. geben! Einfach auf hochschulstart oder auf der jeweiligen Uniseite nachschauen und zu Not nachfragen!
Hey! Ich möchte nach meinem Abitur ebenfalls Humanmedizin studieren, weiß aber auch nicht bestens darüber Bescheid. Es wird eine Rangliste der Abiturbesten erstellt, weshalb ich davon ausgehe, dass hierbei die Punkte relevant sein. Einen Schnitt von 1,0 zu haben, bedeutet also nicht zwangsläufig, dass einem der Studienplatz zu 100% garantiert wird, wenn man nicht unter die 30% der Abiturbestenquote fällt, weil z.B. viele andere Abiturienten mehr Punkte haben.
Nein, die Reihenfolge unter den 1,0er Studenten wird über die Wartezeit und dann, bei weiterem Gleichstand, über einen abgeleisteten Dienst ermittelt. Die Punktezahl spielt keine Rolle.
Siehe hier https://zv.hochschulstart.de/index.php?id=281
unter "Abiturbestenquote"
Ich würde gerne an der Uni Ulm studieren. Bei der Abiturbestenquote wirkt sich ein TMS auch hier natürlich nicht negativ aus. Beim AdH wird ein TMS in Ulm jedoch immer verrechnet, auch wenn dieser den Notenschnitte verschlechtern würde.
Wäre es realistisch, davon auszugehen, dass dies auch weiterhin, hinsichtlich der Abiturbestenquote, so bleiben wird?