Warum weine ich wenn mein Vater mich anschreit?
Hallo, ich wundere mich woran es liegt das ich immer weinen muss und es mir sehr schlecht geht sobald mein Vater seinen Ton erhöht.
Ich bin immer mit der Wahrnehmung groß geworden das meine Eltern sich oft sehr sehr schlimm gestritten haben (bis die Polizei kam) etc. das ist zumindest das woran ich mich nur erinnern kann.
Mein Vater hatte früher ein Alkohol Problem und ist auch an sich ziemlich agressiv.
Er hat mit dem trinken vor paar Monaten aufgehört denke (vor 8Monaten ca.)
Mein Vater und ich hatten nie eine richtig gute Beziehung zu einander.
Ich denke auch weil ich die älteste Tochter bin, ich wurde als Kind oft angeschrien und hab sehr oft die Streitigkeiten meiner Eltern mit bekommen. Ich meine sie waren garnicht zu überhören… meine Eltern haben sich wirklich überall gestritten es war ihnen egal wo wir sind etc.
Na gut… vor einem Jahr ca. Haben nur mein Bruder und ich mit meinem Vater zuhause gewohnt, er hat mich da jeden Tag zur Schnecke gemacht und mich psychisch echt verwundet.
Ich musste alles machen und er ist jeden Abend ausgeflippt es kam auch zu einem handgreiflichen Fall. Dies ist aber schon alles geregelt worden.
Mittlerweile wohnen wir wieder mit meiner Mutter, aber ich vermeide meinen Vater sehr. Er merkt das auch und fragt immer nach, aber ich mache es um ehrlich zu sein ziemlich unbewusst. Ich gehe ihm nicht absichtlich aus dem Weg aber ich mag es nicht in seiner Gegenwart zu sein. Auch wenn er nur ruhig da sitzt, ich mag es einfach nicht.
Aber Ich muss wirklich immer sobald er mir gegenüber etwas seinen Ton erhöht sofort los heulen. Ich erschrecke mich auch immer oft dabei.. sobald er mich anschreit oder Sachen durch die Gegend schmeißt oder klatscht fühle ich meinen inneren Puls sehr stark und spüre so eine eiserne Leere in meinem Körper. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll. Ich verdrücke mich sofort und gehe leise in mein Zimmer.
weiss jemand eventuell woran es liegt das ich immer sofort weinen muss? Mein Freund sagt mir auch öfters das ich zu viel weine und emotional sehr schwach bin. Aber ich weiß nicht woran es liegt oftmals fühle ich mich nicht wohl und schnell abgewiesen von Menschen.
3 Antworten
Ist doch klar. Du bist wahrscheinlich traumatisiert von dem Scheiß. Kein Kind sieht es gern, wenn seine Eltern sich ständig streiten und kein Kind mag es natürlich, auch selbst immer angebrüllt und ausgezählt zu werden. Wahrscheinlich täte es dir sehr gut, dich völlig von deinem Vater zu lösen. Den Kontakt völlig abzubrechen. Er zieht dich ja doch nur jedes Mal aufs Neue runter. Vielleicht ist er ja sogar narzisstisch veranlagt, dass er dich immer nur anblöken kann? Nein, sowas solltest du dir nicht länger geben. Es kratzt nur ziemlich an deinem Selbstwertgefühl. Eltern sollte man vertrauen können und nicht Angst davor haben müssen, wann die nächste Bombe platzt.
Also nimm dir das Selbstbewusstsein, das du noch hast und gib dich nur noch damit ab, was dich stark macht. Mach zur Not eine Therapie, falls du es allein nicht schaffst. Sonst wirst du eines Tages vielleicht ein psychisches Wrack sein und der Idiot wird nicht mal wissen, dass er dran schuld ist.
Hallo!
Alkoholismus macht Körper, Geist und Seele krank. Wenn dein Vater keinen Alkohol mehr trinkt, dann ist das für seinen Körper gut, aber geistig und seelisch bleibt er so krank wie in der Zeit, als er getrunken hat. Und geistig und seelisch macht er seine Familie immer noch mit krank.
Nacoa bietet jeden Dienstag um 18 Uhr einen kostenlosen anonymen Chat für Jugendliche, die einen alkoholkranken Elternteil haben, an. Mach doch da mal mit: https://nacoa.de/projekte/beratungsangebote-rund-um-das-thema-kinder-aus-suchtfamilien
Hallo,
Also ich denke das du dir deine Frage eigentlich selbst beantworten kannst tatsächlich.
Du sagst dein Vater hat dich in deiner Vergangenheit oft angeschrien, wurde sogar handgreiflich und du hattest Angst.
Unsere Kinderjahre sind die wichtigsten und prägendsten in unserem Leben, darauf bauen wir uns auf. Passiert in diesen Jahren etwas was uns kontinuierlich in einen Zustand großer Angst versetzt hinterlässt das etwas in uns. Angst schützt uns vor Gefahren, sie ist die Steigerung von Unbehagen oder Skepsis. Aktiviert sich die Angst immer wieder, schaltet das Hirn auf Überlebensmodus. Was wie man vermutet auf Dauer nicht gut ist.
Da dein Vater der Auslöser war, erinnert sich das Hirn in seiner Nähe unterbewusst an alte Situationen. Es schaltet wieder, auch wenn die Situation vielleicht im Moment nicht bedrohlich ist, auf Überlebensmodus. Was sich bei dir durch das Weinen zu zeigen scheint.
Ich würde dir auch ans Herz legen, wenn es dir weiterhin nicht gut tut, breche den Kontakt ab. Zudem würde ich dir eine Therapie empfehlen, um alles aufzuarbeiten.
Alles Gute.