Stimmt es, dass die Preise in der Gastronomie zu hoch sind?

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Nein, sind sie nicht.

In der Gastronomie wird einem der gastliche Rahmen geboten – ob Restaurant, Kneipe oder Imbiss mal mehr, mal weniger. Bedienung, Vielfalt, Gemütlichkeit. Niemand hat Arbeit, trotzdem kann jeder essen, was er möchte. Kein Einkaufen, kein spülen, keine Vorbereitungen, kein Aufräumen, kein Putzen.

Im Gegenzug hat der Gastwirt alle Kosten: Miete, Personalkosten, Energie (auch den Sprit des Firmenwagens!), Wasser, auch den Einkaufspreis von Lebensmitteln, Reste, die vielleicht weggeworfen werden müssen, und nicht zuletzt sein Einkommen.

3 € für 0,5 l sind viel zu billig. Wo ist das? 5 € sind zunehmend der Standard.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Gelernter Koch und Gastronom

Eigentlich nicht. Der Wirt hat hohe Personalkosten, braucht eine teure Infrastruktur, lange Öffnungszeiten ... und das WC kannst du auch noch benützen.

1/2l Bier für 3 Euro? Bei uns kostet das 4,50€

Würdest du dein Bier also draußen in der Kälte im Stehen von einem Zapfhahn in ähnlichen Mengen und Zeit in einen mitgebrachten Behälter beziehen (sagen wir 50l) in etwas über einer Minute, dann zahlen und dich direkt wieder verpissen, würde es auch nur so viel wie Sprit kosten.

Wenn du aber in ein Restaurant gehst, möchtest du sitzen, es warm und bequem haben, angenehme Atmosphäre, jemand der dir das Bier bringt, ein anderer der es dir zapft, dann ist es nur eine geringe Menge und das Behältnis dafür wird dir auch gestellt, merkst du selbst oder? 😉

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Lass es mich so sagen:
Bei Getränken ist die Gastro traditionell überteuert, damit macht man letztlich den Gewinn - auch weil nur ein Essen verzehrt wird, oft aber mehrere Getränke.

Ansonsten hängt das vom Einzelfall ab, einige Gastwirtschaften verlangen definitiv viel zu viel, gerade im Verhältnis zu dem, was sie bieten, bei anderen ist das in Ordnung.

Die Gastronomen müssen auch einiges abfangen an Kosten. Das ist nicht nur die Ware, auch die gestiegenen Kosten für Energie, Nebenkosten, Löhne und... und... und. Nicht zu vergessen die Verluste aus der Corona Zeit. Bisschen hinter die Kulissen schauen, anstatt Gastronomen als Verbrecher abzustempeln