Sexuelle Antriebe/ christentum?

4 Antworten

Achja hab bisschen etwas vergessen

natürlich weiß ich dass wir nicht frei von sünde sein können und wir durch den Glauben an Jesus alleine frei sind. Trotzdem möchte ich nach Jesus lehren leben da ich weiß dass er das beste für mich vorhergesehene hat. Meiner Erfahrung nach habe ich das Gefühl dass ich mich durch masturbieren/sexuelle Gedanken immer ein wenig von Gott trenne. Viellicht lieg es dann an meiner Einstellung dass ich mich nicht mehr gut genug oder würdig für ihn finde(was natürlich Quatsch ist) Viellicht an der sünde an sich.

Das Beichtsakrament kann da nach und nach oder auch sofort Wunder wirken.

Man darf nicht vergessen, dass der sexuelle Trieb und die Lust ganz natürliche menschliche Eigenschaften sind, die fest in unserem Körper und unserer Psyche verankert sind.

Das ist nicht automatisch etwas Schlechtes, denn offensichtlich hat es Gott absichtlich als Teil der Schöpfung erschaffen und es in die Natur integriert.

Zu einem Problem wird es grundsätzlich erst dann, wenn es exzessiv, unbewusst und oberflächlich geschieht, denn dann wird es zu einer Form der Wollust.

Die Wollust gehört im Christentum zu den 7 Todsünden und wird meistens durch den Dämon Asmodeus verkörpert.

Man muss also sexuelle Lust und Masturbation nicht komplett aufgeben, da es aus gutem Grund bei uns Menschen existiert. Aber man sollte es unter Kontrolle haben und nur gelegentlich mit ehrlicher, positiver Leidenschaft ausleben.

Das ist die Problematik mit dem Glauben.

Auf der einen Seite steht der Glaube und die Verbote. Auf der anderen Seite der Körper mit seiner normalen psychosexuellen Entwicklung. Das Problem ist, das Masturbation ein völlig normaler körperlicher Vorgang ist der aus verschiedenen Gründen ein Teil des Körpers ist. Der Körper ist von Geburt an auf Bedürfnisbefriedigung ausgelegt. Es gibt verschiedene Phasen der psychosexuellen Entwicklung.

Die orale Phase beginnt gleich nach der Geburt und geht bis etwa 1,5 Jahre, es folgt die anale Phase die bis ca drittes Lebensjahr geht , die phallische Phase geht bis etwa 6. Lebensjahr, die Latenzphase bis zum 12. Lebensjahr, und letztendlich die genitale Phase die ein Leben lang dauert.

Diese Phasen macht der Körper durch um körperlich und geistig die sexuelle Reife zu erlangen und sind auch Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Stört oder unterbricht man diese Phasen bekommt der Mensch psychische Probleme. Von Verlustängsten, über Potenzprobleme bis hin zur Unfähigkeit sich fort zu pflanzen ist alles dabei. Während dieser Phasen spielen Kinder mehr oder weniger oft mit ihrem Körper und Ausscheidungen herum und später, wenn sich die ersten beiden Phasen gelegt haben steht nur noch der Körper im Vordergrund. In der Latzenphase endet das kurz, weil das Augenmerk jetzt auf die Selbständigkeit und das Überleben gelegt wird aber danach gehts um die Fortpflanzungen. Und wenn diese Phasen gestört werden kanns zu oben genannten und weiteren Problemen führen.

Die Frage die man sich stellen muss ist, warum die Religion ein Verbot daraus gemacht hat. Im Raum steht das Wort "Unzucht". Alles was mit Sexualität zu tun hat, wenn man es alleine macht, oder mit dem falschen Partner endet darin, das man Unzucht vorgeworfen bekommt. Das ist deswegen interessant, weil dieses Wort noch vor einigen Jahrhunderten eine andere Bedeutung hatte. Das Wort "Unzucht" hat im Laufe der Zeit eine Entwicklung durchgemacht, wobei sich seine Bedeutung von "schlechtes Verhalten" zu einer sexuellen Konnotation verschoben hat. Es ist jedoch schwierig, genaue Jahreszahlen für diesen Wandel anzugeben, da Sprachentwicklung ein gradueller und oft komplexer Prozess ist.

Der Begriff "Unzucht" hat seinen Ursprung im Mittelhochdeutschen und Althochdeutschen, wo er allgemein schlechtes Verhalten oder unanständiges Benehmen bedeutete. Mit der Zeit begann der Begriff, insbesondere im Zusammenhang mit moralischen Vorstellungen, eine engere Verbindung zu sexuellen Handlungen zu bekommen. Dieser Wandel in der Bedeutung spiegelt sich in der historischen Entwicklung der Gesellschaft, ihrer Moralvorstellungen und ihrer sprachlichen Ausdrucksweise wider.

Zucht ist ein Wort das in der Bibel oft vorkommt. Ein Bibelvers ist zB. "Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn beizeiten". Das sagt aus, das Zucht eine Art von Erziehung ist. Vor einigen hundert Jahren, wenn man sich da über Masturbation unterhalten hätte, wäre das Wort Unzucht also nicht gefallen. Das hätte keiner Verboten, weil es nichts mit der Bibel zu tun hat und unzüchtige Menschen einfach nur Leute waren, welche keine Erziehung genossen hatten.

Was sagt das über das heutige Verbot in der Bibel aus? Irgendwann hat sich eine Kirche gedacht, wir packen alles Sexuelle mit in dieses Wort und dessen Bedeutung hinein. Und was hat man dann? Ein Druckmittel mit dem man die Leute schön lenken kann. Ein Druckmittel welches Angst auslösen kann.

Ich bin selber religiös. Ich würde niemals die natürlichen Körperfunktionen in Frage stellen. Sie sind von Gott gegeben.