Schon mal Swingerclub besucht?

3 Antworten

Ja. Meine Partnerin und ich, wir gehen gelegentlich in solche Clubs.

Wir gehen in der Regel in Pärchen-Clubs bzw. zu Pärchenabenden. In Manchen Clubs werden unbegrenzt Männer rein gelassen und diese sind dann gegenüber den Frauen 2:1 oder 3:1 in der Überzahl. Wenn es viele "unversorgte" Männer gibt, dann drückt das oft auch auf die Stimmung, da der Abend nicht so verläuft wie von ihnen erhofft. Man hat mit dem Eintrittspreis kein "Recht auf Sex" gekauft, sondern tatsächlich nur, dass man rein und die Einrichtung nutzen darf.

Entgegen dem, was manchmal behauptet wird gibt es in einem echten und gut laufenden Swingerclub auch keine Prostituierten für die "überzähligen" Herren. Mit Prostituierten würden sich die Betreiber (die oft selbst Swinger sind) ihr eigentliches Publikum vergraulen. Ein echter Swingerclub ist kein Bordell, sondern eher ein Schutzraum für Menschen die mit ihrer Sexualität freier umgehen und einen schönen Abend erleben wollen. 

Unsere Erfahrungen waren durchweg positiv, sonst wären wir ja keine "Widerholungstäter". Ich weiß ja nicht, was Du genau wissen willst. Ich werde Dir jetzt keine konkreten Sex-Erlebnisse erzählen, aber ich kann Dir sagen, wie es da so abläuft...

Es geht in den Clubs wesentlich "gesitteter" zu als viele Neulinge entweder hoffen oder befürchten. Eigentlich ist der Swingerclub mehr eine große Party und weniger eine Dauerorgie wo keiner mehr weiß, wer alles mit wem.

Als Neuling wird Dir in der Regel zuerst kurz der Club gezeigt, was wo ist und wenn es irgendwelche besonderen Hausregeln gibt, werden sie Dir meist kurz erklärt. Das Wichtigste ist immer: Diskretion. Das Handy bleibt draußen bzw. in der Garderobe und es herrscht für die Gäste absolutes Fotoverbot. Und darauf ist auch Verlass. Was im Club passiert bleibt auch im Club.

Viele Clubs haben einen vorgeschriebenen Dresscode, der normale Straßenkleidung genauso untersagt wie Bademantel und Adiletten. Der Dresscode ist meisten eher chic und sexy. Das kommt aber auf den Club und die Veranstaltung an.

Dann geht es in den Bar-/Tanzbereich. Die Gäste sind etwas freizügiger gekleidet, aber sonst ist die Atmosphäre eigentlich ähnlich wie in anderen Clubs auch. Die besseren Clubs haben oft einen Live-DJ und hier steht in der Regel auch ein Buffet. Das ist - wie die Getränke - im Eintrittspreis inklusive, in guten Clubs durchaus auf Restaurant-Niveau und es wird auch bis in den frühen Morgen nachgefüllt bzw. frisch gehalten.

Der größte Teil des Abends spielt sich erfahrungsgemäß eher hier im Tanz-/Barbereich ab. Hier ist das Meiste los. Hier trifft man sich bzw. kehrt nach dem Sex wieder zurück.

Den eigentlichen Spielbereich, den viele im Swingerclub erwarten findet man in der Regel davon abgetrennt, mit mehreren Zimmern. Es gibt Himmelbetten für 2 genauso wie Spielwiesen für 20 Menschen. Meist gibt es auch einen BDSM-Bereich. Einzelne Zimmer kann man oft zu machen, was aber die wenigsten nutzen. Die meisten die Sex haben, haben das relativ offen. Bisweilen stehen sogar Sofas etc rum um sich einfach hinzusetzen und anderen zuzusehen. 

Manche Clubs haben auch noch einen Sauna- oder Pool-Bereich. Aber nach meiner Erfahrung passiert da nicht viel. Einfach aus hygienischen Gründen.

Die Ansprache wenn man mit jemand anderem intim werden möchte ist zwar meistens sehr direkt, schließlich wissen alle, warum man hier ist, aber trotzdem höflich und rücksichtsvoll. Ein Nein ist immer ein Nein. Und das ohne das gefragt wird warum jetzt nicht oder man es alle 15 Minuten immer wieder verssucht und nervt. Hier gilt: wer sich nicht benimmt fliegt raus. Niemand ist im Club Freiwild. Ich habe tatsächlich schon von Frauen gehört, dass sie in "normalen" Clubs aggressiver und penetranter angebaggert wurden sind.

Auf den Spielwiesen kann man auch versuchen sich einfach dazu zu legen und jemanden an einer unverfänglichen Stelle sanft zu berühren. Wenn sich die Person das gefallen lässt, dann ist es eher eine Einladung mit zu machen. Wenn der Arm weggezogen oder Deine Hand weggeschoben wird, dann ist das ein Nein. Und zwar ein endgültiges.

Vom Alter her ist das Klientel in der Regel nicht mehr ganz jung, gehört aber auch nicht zu den ganz Alten. Meist so zwischen Anfang/Mitte 30 und Mitte 50. Man muss es sich eben auch beruflich bzw. vom Geld her leisten können. Es gibt überzeugte Swinger, die seit Jahren regelmäßig in solche Clubs gehen, aber es sind auch jedes Mal Neulinge dabei. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, ich war noch nie in einem Schwingerclub.