Probleme mit Sex als Frau(fühle mich immer dreckig)?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Möglicherweise liegt das an deiner (familiären wie gesellschaftlichen) Erziehung. Viel zu oft werden Frauen heutzutage noch dazu erzogen Sex (und leider auch den eigenen Körper) als etwas unhygienisches, ekelhaftes und vermeidenswertes anzusehen. Eine Frau die viele Partner hat, wird schnell als Lampe oder schlimmeres betitelt, Enthaltsamkeit wird bei Frauen angepriesen und Sex als ein notwendiges Übel zur Fortpflanzung angesehen.

Da ist es klar das man als Frau negative Gefühle dazu entwickelt.

Wenn das der Grund für dein negatives Verhältnis zu Sex ist, kann es hilfreich sein wenn du versuchst dich selbst nach eigenen Vorstellungen neu zu erziehen. Dazu kannst du dich zum Beispiel intensiv mit dir und deinem Körper beschäftigen (weißt du zum Beispiel wie deine Vulva aussieht? Weißt du wie deine Scheidensekrete riechen und schmecken? Weißt du was für ein Gesicht du beim Orgasmus machst oder was deine Vulva beim Orgasmus macht?) und diese Beschäftigung unter positiven Gedanken durchführen. Also nicht denken "igitt ist das eklig" sondern eher Gedanken in Richtung "Das ist faszinierend. Das also macht die Männer verrückt. etc."

Zudem solltest du deine Gedanken bezüglich der obigen Beispiele ändern.

In meiner letzten Beziehung zum Beispiel war es in keinster Weise eine Beleidigung wenn sie oder ich gesagt haben ich solle sie ordentlich durchnehmen. Das war mehr ein Kompliment, je nach Kontext eine Herausforderung. Im Sinne von "Das ist die einzige Frau mit der ich so etwas erlebe und erleben möchte."

Vielleicht helfen dir diesbezüglich auch Rollenspiele mit dem Thema "Göttin/Königin/höheres Wesen". Also Rollenspiele bei denen du eine erhabene Position einnimmst und dein Partner den unterwürfigen Diener spielt der sich glücklich schätzen darf in deiner Anwesenheit zu sein und dem du die große Ehre zuteil werden lässt Erotik bzw. Sexualität mit dir zu erleben weil du das so möchtest.

Solche Spiele können dir helfen andere Gedanken zu dir, deinem Körper und deiner Sexualität zu entwickeln.

Als letztes fallen mir noch gezielte Gedankenübungen ein. Formuliere kurze positive Sätze (also keine Verneinungen) zu dir, deinem Körper und deiner Sexualität, die du öfter denken möchtest. Diese Sätze liest du dir dann regelmäßig vor (zum Beispiel nach dem Aufstehen) oder benutzt sie als Subliminal (einfach auf Band sprechen und sie leise aber gerade noch hörbar im Hintergrund laufen lassen). Wenn du diese Sätze öfter hörst und sprichst, dann denkst du sie auch öfter und dann veränderst du so dein Denken und im Endeffekt auch dein Fühlen zu dem Thema.

Besonders hilfreich ist es auch wenn du diese Sätze zum Beispiel mit kleinen Gesten oder Übungen verbindest.


Jenny524 
Fragesteller
 06.03.2020, 03:50

Dankeschön für deine ausführliche Antwort! Du hast mir echt sehr geholfen! :) Vielen vielen Dank!

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Andrastor  07.03.2020, 11:50

Danke für das Sternchen

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Vertiefung während dessen ist das Stichwert. Atme tief in dich ein und eh auf deine Sinne ein und komm vom Kopf. Man genießt Essen auch nicht wenn man im Kopf ist.

Es ist spielerei und es basiert daruf dass es möglich ist, dass dominanz dadurch gezeigt wird. Dominanz soll das Erlebnis verbessern. Das ist die Hauptintention und so solltest du es nicht zu stark gewichten

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lernte meine Probleme durch Erkenntnisse zu lösen.

Jenny524 
Fragesteller
 06.03.2020, 03:39

Ja aber ich möchte nicht, dass mich irgendjemand rumschubst... und ich möchte das auch selbst mit niemanden machen... aber anscheinend geht das ja nicht..

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Fühlst du dich auch erniedrigt, wenn dein Gegenüber beim Sex dich wertschätzt und respektvoll behandelt und nicht solche Dinge zu dir sagt?

Dann müsstest du nämlich vielleicht einfach mal mit deinem Gegenüber offen darüber sprechen, damit er dir auch ganz klar sagt, dass er dich nicht erniedrigen will oder du nicht seiner Ansicht nach unter ihm stehst.

Und selbstverständlich hängen deine Gedanken mit deinen Gefühlen und Empfindungen zusammen - du kannst letztere bewusst mit deinen Gedanken steuern. Wenn du also versuchst, umzudenken in der Hinsicht kann das schon etwas bringen.

Du hast eine ziemlich verqueere Vorstellung davon, wie sich Sexualität erfüllen soll.

Begriffe wie Vertrauen, Annäherung, Zuneigung, Zärtlichkeit usw. tauchen bei dir überhaupt nicht auf. Emotionale Übereinstimmung scheint für dich ein Fremdwort zu sein. Wenn keine emotionale Übereinstimmung be- oder entsteht, kann diese auch nicht durch die Ausübung irgendwelcher Sexpraktiken kompensiert werden.

Wenn ihr zärtlich und  vertrauensvoll einander zugetan seid, wird niemals das Gefühl aufkommen, dass man für den anderen ein Objekt ist. Denn im gefühlvollen, vertrauensvollen Miteinander entwickelt sich die erotische Faszination die im erotischen Miteinander seine Erfüllung findet.


Jenny524 
Fragesteller
 06.03.2020, 03:46

Die Beziehung stimmt, die Gefühle stimmen... aber ich kenne Sex nicht als etwas gefühlvolles... ich kenne es als etwas raues, hartes... so wie in Pornos... die manchmal ziemlich gewalttätig sind.

Und ich kann das nicht mit meinem liebevollen Partner verbinden... bzw. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand der Sex mit einer Frau will, dass in liebevollen Absichten möchte... Pornos sind ja doch eher hart und für die Frau oft erniedrigend und die sind doch aus einem Grund beliebt?

Warum sollte ein Mann so etwas mögen und dann mit mir liebevollen Sex wollen? Das ergibt für mich keinen Sinn...

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Bespricht das auf jeden Fall mit deinem Frauenarzt und eienm Psychologen den das ist nicht mehr normal. Wen du diese Gefühle udn Gedanke hast steckt mehr dahinter, eien psychologische Beratung ist auf jeden Fall angebracht wen der Leidensdruck für dich zu groß ist kannsz du auch eine Psychotherapie machen oder zu eine Sexualberatungstelle gehen. Du musst nicht zwingend Sex ahne wenn du dich nicht gut dabei fühlst kein Mensch sollte sich zu etwas gezwungen fühlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung