Kann der Körper nur begrenzt viel Dopamin herstellen?

3 Antworten

Ja, der Körper kann nur eine begrenzte Menge an Dopamin produzieren. Wenn du große Mengen davon freisetzt, zum Beispiel durch stundenlanges Anschauen von Pornos, kann das die Dopaminreserven für andere Aktivitäten erschöpfen und dazu führen, dass du dich weniger über kleinere Dinge freust. Es ist wichtig, einen gesunden und ausgewogenen Umgang mit dopaminreichen Aktivitäten zu haben, um die Freude an anderen Aspekten des Lebens nicht zu beeinträchtigen.

GrumpyIroh 
Fragesteller
 21.04.2024, 22:56

Wie schnell produziert der Körper Dopamin? Wenn ich Abends 1 Stunde Pornos schaue, habe ich dann am nächsten Morgen wieder Dopamin übrig?

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doggylander  21.04.2024, 22:57
@GrumpyIroh

Der Körper produziert Dopamin ständig, aber wenn du eine Stunde Pornos anschaust, kann das deinen Dopaminspiegel vorübergehend erhöhen. Aber am nächsten Morgen ist das Dopamin nicht wie neues Benzin im Tank - es braucht Zeit, bis sich dein Körper davon erholt und mehr produziert. Wenn du das oft machst, könnte das langfristig dazu führen, dass dein Körper weniger empfindlich auf Dopamin wird.

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GrumpyIroh 
Fragesteller
 21.04.2024, 22:59
@doggylander

Das erklärt auch wieso sich Leute die regelmäßig Pornos schauen oder sogar süchtig sind so schlecht damit fühlen und warum der Verzicht bei Vielen eine Besserung herbeiführt.

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Libertinaerer  22.04.2024, 05:01
@GrumpyIroh

Unser Hormonhaushalt ist evolutionär perfekt auf Sex optimiert - auch viel Sex - egal in welcher Form - ob real oder durch Pornografie.

Das ist schließlich der "Sinn" unserer Existenz bzw. bereits der unserer Vorfahren wie auch unserer nächsten Verwandten (Schimpansen/Zwergschimpansen) - seit Millionen von Jahren.

Das erklärt auch, warum wir von Sex und Pornos nicht süchtig werden, und die von prüden, erzkonservativen Religiösen propagierten und von Sexualmedizinern nicht akzeptierten Erfindungen "Sex-" und "Pornosucht" ausdrücklich NICHT von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt wurden.

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GrumpyIroh 
Fragesteller
 22.04.2024, 12:47
@Libertinaerer

Ich verstehe deine Meinung hierzu. Jedoch ist es doch ein Fakt, dass sich immer mehr Menschen wegen ihrer Pornosucht in Therapie begeben weil sie oft Stundenlang ihre Zeit mit Pornos verschwenden und andere wichtigere Dinge auslassen. Es gibt ja sogar Selbsthilfegruppen und riesige Communitys wie Nofap die genau diese Sucht bekämpfen. Wie kann man also hier davon sprechen, dass es sie nicht gibt?

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Libertinaerer  22.04.2024, 16:00
@GrumpyIroh
Jedoch ist es doch ein Fakt, dass sich immer mehr Menschen wegen ihrer Pornosucht in Therapie begeben weil sie oft Stundenlang ihre Zeit mit Pornos verschwenden und andere wichtigere Dinge auslassen.

Nicht wirklich.

Es gibt versch. Ursachen für exzessives Was-auch-immer, darunter auch - und aufgrund des einfachen und kostenlosen Zugangs auch verstärkt - exzessivem Pornokonsum.

Solange es solchen Krankheiten gibt, so lange wird es pathologischen Pornokonsum geben. Mit "Sucht" hat das nichts zu tun. Das sind Zwangsverhalten, die für Laien oberflächlich so aussehen wie ein Suchtverhalten. Ursache, wichtige Symptomdetails, Behandlung und Folgen sind aber grundlegend andere. Und der Name entsprechend auch. ^^

Es gibt ja sogar Selbsthilfegruppen und riesige Communitys wie Nofap die genau diese Sucht bekämpfen

Das moderne Äquivalent zu Schlangenölverkäufern des Wilden Westens. Oder auch der Homöopathen von heute. Nur deutlich unsympathischer.

Wie kann man also hier davon sprechen, dass es sie nicht gibt?

"Pornosucht" gibt es nicht. Dafür gibt es keine wissenschaftliche Evidenz und die Sexualmediziner lehnen das von Fachfremden erfundene Konzept eben begründetermaßen ab (um das hässliche "bereits im Ansatz verfehlt" mal zu vermeiden ^^).

Da gibt es auch nichts (mehr) zu diskutieren: Die WHO hat die Forderung der Schlangenölverkäufer, der Religiösen und der religiösen Schlangenölverkäufer nach Anerkennung mit deutlichen Worten abgelehnt. Punkt. Wie schon die APA vorher.

Viele sind mit Scham und Schuld in diesem Bereich aufgewachsen. Sie haben ggf. ohne jeden Zweifel den Eindruck, dass sie zu viel davon schauen. Ggf. wollen sie es auch überhaupt nicht (und verstehen nicht, was "Sexualtrieb" bedeutet und bewirkt).

Die meinen dann, sie wären "pornosüchtig", während ein diesbezüglich unbelasteter Nachbar weitaus mehr konsumiert, ohne irgendein Problem oder Leidensdruck.

Ggf. verschwindet dieser Leidensdruck auch mit der Zeit. Ohne jegliche Behandlung.

Dazu gibt es entsprechende Studien: Wenn man bei "problematischem" Pornokonsum diese Pseudofälle rausrechnet, dann landet man bei den Werten, die als Symptom der klassischen Erkrankungen eigentlich zu erwarten sind.

Die gibt es, das ist umstritig, sie werden erfolgreich behandelt, aber ihre Zahl ist relativ klein bezogen auf alle Pornokonsumenten, während die Zahl der Pseudofälle nicht groß, aber größer ist.

Außerdem lese ich beim Suchen im Internet von vielen Artikel, dass es inzwischen sehr wohl von der Who anerkannt wurde.

Keine Frage. Das Thema bringt ja auch viele Klicks. Pornos konsumiert fast jeder, Jahre des Disease Mongerings zeigen ihre Wirkung und Bad news ("Pornosucht!!1") are good news.

Kaum hatte die WHO "Sexsucht" und "Pornosucht" offiziell abgelehnt (wer wissen wollte, wusste das schon lange vorher - das geschah mit Ansage), da kamen auch schon die Schlagzeilen der jubelnden Schlangenölverkäufer: "WHO hat Pornosucht anerkannt!" %-)

Nein, hatte sie nicht! Im Gegenteil 8-)

Was die WHO (neben der Ablehnung) gemacht hat: Sie hat die Diagnostik pathologischen Sexualverhaltens radikal verbessert und infolge die Zwangsstörung "Hypersexualität" (formerly known as "Nymphomanie") gestrichen und als (noch leeren) "Nachfolger" eine Zwangsstörung namens "zwanghaftes Sexualverhalten" (engl.: CSBD) eingeführt.

Mit "Sucht" hat das nicht nur dem Namen nach, sondern ausdrücklich überhaupt nichts zu tun: Der aktuelle Stand der Diagnose krankhaften Sexualverhaltens nach der Streichung der Hypersexualität

DAS fiel dann aber mit der Zeit auch den Schlangenölverkäufern auf. ^^

Deswegen musste man sich anpassen und ...

Siehe hier

... Deutschlands führender Schlangenölverkäufer spricht im verlinkten Artikel (wie auxh bekanntere Mitstreiter:innen von ihm) plötzlich nicht mehr wie früher von "Pornosucht", sondern: "Eine Pornografie-Sucht oder Pornografie-Nutzungsstörung, wie sie auch genannt wird" ...

Da versucht gerade jemand, eine erzwungene Kurve noch halbwegs untölpelhaft hinzukriegen. ^^

PS: Eigentlich überflüssig zu erwähnen, aber es sollte klar sein, dass die Heilsversprechen der NoFapper wissenschaftlich gesehen natürlich auch totaler Unsinn sind. Das ist dermaßen pseudowissenschaftlicher Unfug, dass es schon physische Schmerzen bereitet, das überhaupt zu erwähnen.

Aber das funktioniert wie in einer Sekte: Fanatiker vorneweg, und im Schlepptau genug auch nicht gerade wissenschaftlich bewanderte Mitläufer, die noch den größtmöglichen Quatsch glauben.

PPS: https://www.gutefrage.net/frage/kann-man-suechtig-nach-sb-und-sex-sein#answer-510945439 - die Artikel der (bei Bedarf aktualisierten) Linkliste seien jedem ans Herz gelegt.

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Dopamin ist ein natürlicher Botenstoff und keine künstliche, hochpotenzierte Droge.

Da kannst du auch den ganzen Tag fröhlich vor dich hinficken ... der Körper setzt da ganz andere Grenzen.

Die Psyche übrigens auch.

Die allermeisten Menschen verfügen durchaus über eine funktionierende Impulskontrolle.

Wer die, warum auch immer, nicht hat, der hat ganz andere Probleme.

Ich kenne mich nicht wirklich damit aus. Aber, ich denke, das der Körper sich an eine größere Menge Dopamin schnell gewöhnt. Dann müßte die Menge noch höher sein, um einen Effekt zu haben. Deshalb geht es immer wieder auf ein normales Niveau herunter.