Evolutionstheorie/sexuelle Selektion?

7 Antworten

Hallo!

Aber so ganz werd ich mir nicht einig damit - weil diese Theorien sehr Männerorientiert sind und z.B. die weibliche, sexuelle Lust total außen vor lassen

Das stimmt so nicht. Sexuelle Selektion wirkt auch bei Frauen, aber anders als bei Männern. Der Grund dafür ist die Anisogamie der Geschlechter. Weibchen produzieren wenige, dafür sehr große und energiereiche Geschlechtszellen (Gameten), die Eizellen eben. Meist sind sie unbeweglich und in manchen Fällen, z. B. bei der Frau, werden sie nur eine begrenzte Zeit lang produziert. Männchen dagegen produzieren meist zeitlebens sehr viele Gameten (Spermien), die dafür sehr klein sind und nur wenig Energie enthalten. Zur befruchteten Eizelle (Zygote) trägt das Männchen im Prinzip nur sein Genmaterial bei, das war's. Das Weibchen investiert in den Nachwuchs also bereits im Voraus sehr viel mehr als das Männchen und hat damit auch mehr zu verlieren. Damit du mal eine Vorstellung bekommst, wie viel Weibchen in den Nachwuchs investieren: die menschliche Eizelle beträgt fast 1 mm im Durchmesser und ist damit eine der größten Zellen des menschlichen Körpers, sie ist sogar mit bloßem Auge sichtbar. Und ein Hühnerei ist nichts anderes als die Eizelle der Henne, verpackt in einer Schale aus Kalk. Hinzu kommt bei den Säugetieren noch, dass die Kosten der Schwangerschaft und des Säugens einzig das Weibchen trägt. Und durch dieses Ungleichgewicht des elterlichen Investments ergeben sich ganz verschiedene Fortpflanzungsstrategien. Die Fortpflanzungsstrategie der Männchen ist es meist, sich mit möglichst vielen Weibchen zu paaren und so viele Nachkommen wie nur möglich in die Welt zu setzen. Für Weibchen ist es hingegen aufgrund ihres erhöhten Einsatzes und des größeren Risikos vorteilhaft, möhlichst alles dafür zu tun, dass ihre Nachkommen möglichst alle überleben. Deshalb sind Weibchen auf optimale Energieversorgung angewiesen. Man darf ja nicht unterschätzen, dass z. B. die Milchproduktion viel Kraft und Energie kostet. Weibchen konkurrieren deshalb seltener miteinander um Fortpflanzungspartner, sondern häufjger um die begrenzten Ressourcen ihrer Umwelt. In der Verhaltensbiologie hibt es den Spruch "females go, where food is and males go, where females are" (Weibchen gehen dorthin, wo Nahrung ist und Männchen gehen dorthin, wo Weibchen sind). Außerdem sind Weibchen gut beraten, wenn sie bei der Wahl des Partners besonders kritisch sind. Wenn das Männchen schon nur die Gene beisteuert, dann soll es wenigstens das Männchen sein, das die besten Gene hat. Aus diesem Hrund geht die intersexuelle Selektion meist von den Weibchen aus (female choice) und deshalb konkurrieren häufiger eher die Männchen miteinander um Weibchen - und darum hat nur der männliche Hirsch ein Geweih ind der männliche Pfau ein buntes Federkleid.

Ausnahmen bestätigen aber wie immer die Regel. Bei einigen Vogelarten (u. B. Thors- und Odinshühnchen) sind die Geschlechterrollen vertauscht, da sind die Weibchen bunter. Auch der Mensch ist eine Ausnahme. Unsere Nachkommen sind so hilfsbedürftig, dass die Frau alleine sie nicht großziehen kann, hier ist die Mithilfe des Vaters erforderlich (das war zumindest in der Steinzeit so, es gibt Schätzungen, wonach Halbwaisen in dieser Zeit um 50 % geringere Überlebenswahrscheinlichkeiten hatten). Deshalb haben bei unserer Spezies auch die Männer viel zu verlieren und daher geht die Partnerwahl bei unserer Art nicht nur von den Frauen, sondern auch von den Männern aus. Die Zeichen, auf die geachtet wird, sind aber recht verschieden. Männer achten mehr auf körperliche Merkmale, die auf Jugend und hohe Gebärfähigkeit schließen lassen, Frauen eher auf Versorgerqualitäten.

Die Lust der Frau ist in der Vergangenheit tatsächlich sehr stiefkindlich behandelt worden. Noch Ende des 19. Jahrhunderts glaubten viele, dass Frauen gar keine Lustgefühle hätten. Hysterie (aus dem Griechischen für "Gebärmutter") galt als eine Krankheit, die mit Intimmassagen und später sogar mit sog. Hysteriemaschinen behandelt wurden. Dabei war die "Hysterie" einfach nur ein Ausdruck der Sexualität der Frauen. Aber die Gesellschaft war damals durchweg patriarchalisch organisiert (und sie ist es bisweilen ja leider heute noch). Erst in den vergangenen Jahrzehnten begann man sich dafür zu interessieren, weshalb Frauen Lust empfinden. Auf den ersten Blick ist sexuelle Lust bei Frauen für die Fortpflanzung unnötig. Eine Frau kann auch ohne Orgasmus schwanger werden. Mittlerweile gibt es aber Erklärungen dafür, weshalb auch Frauen einen Orgasmus bekommen können. Wenn es dich interessiert, hier habe ich das etwas näher erläutert.

Homosexualität scheint es nicht zu geben

Homosexuelles Verhalten ist sogar weit verbreitet. Bei über 1000 verschiedenen Tierarten aus allen Verwandtschaftsgruppen wurde es dokumentiert. Homosexualität steht nicht im Widerspruch zur Evolutionstheorie. Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, die ich hier näher erläutert habe.

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
weil diese Theorien sehr Männerorientiert sind und z.B. die weibliche, sexuelle Lust total außen vor lassen

Naja, mal simpel fortpflanzungstechnisch gesehen, hat weibliche Lust ja auch keinen Sinn. Es müssen ja, salopp gesagt, nur die Spermien ins Weibchen. (Dass die weibliche Lust auch eine Rolle spielt und die Chance einer erfolgreichen Fortpflanzung erhöht, ist unbestritten. Mir gehts da lediglich um den Punkt, dass das der erste Gedanke eines aufkommenden Themengebiets war. Über das was Darwin geschrieben hat, hatte sich vorher niemand so zusammenhängend Gedanken gemacht). Gilt so auch für die Homosexualität, die ist rein für die Fortpflanzung sogar kontraproduktiv. Dass sie einer gesamten Spezies von Nutzen sein kann, ist natürlich aber möglich.

Und zu dem Ausschnitt: Ich weiß nicht, wer das geschrieben hat oder worauf sich da bezogen wird, aber das klingt nach ausgedachten Problemen. Ich mein, was soll das, das auf die Ehe (ein offensichtlich menschliches Konstrukt) zu beziehen und Darwin vorzuwerfen, er wäre zu gekränkt gewesen. Sorry, aber eine Studie hat nüchtern und sachlich zu sein und keine Wertungen über irgendwen an den Haaren herbei zu ziehen.

kathrinebb 
Fragesteller
 23.04.2023, 19:10

Okay verstehe - aber hat es früher also rein biologisch nur den Fortpflanzungsakt gegeben?

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JenerDerBleibt  23.04.2023, 19:13
@kathrinebb

Glaube nicht, dass man das überhaupt herausfinden kann. Für die Zeit bevor die Menschen angefangen haben, Dinge aufzuschreiben, bleiben uns nur archäologische Funde. Und die verraten nicht wirklich was über Sexualtriebe.

Ob es das bei Tieren gibt, lässt sich aber wohl prüfen. Darüber weiß ich aber nichts. Kannst ja selbst mal recherchieren.

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Kelec  24.04.2023, 09:15
@JenerDerBleibt

Soweit ich weiß gibts da bei eigen Tieren. Ich glaube es ist nachgewiesen dass der Geschlechtsverkehr bei Delphinen und Menschenaffen auch eine soziale Komponente hat und die Tiere diesen auch rein zum Spaß vollziehen so wie Menschen am Ende auch.

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Ich möchte mich den bereits sehr gut erklärenden Vorrednern anschließen, möchte aber noch ein paar Bemerkungen machen:

  • Wir sprechen eigentlich heute nicht mehr von "Evolutionstheorie", sondern von Evolutionswissenschaft, denn sie gehört zu den am besten erforschten Wissenschaften überhaupt und ist weit von einer reinen Theorie entfernt.
  • Als Darwin seine "Entstehung der Arten" verfasste, herrschte fast überall das Patriarchat. Frauen wurde stellenweise sogar aberkannt, überhaupt Orgasmen haben zu können. Emanzipation - auch sexuelle - etablierte sich erst ab etwa den 70ern des 20. Jahrhunderts.

Nur so zur Ergänzung. 😉

Nein, Männer und Frauen haben nicht den gleichen Sexualtrieb.:-)

Zwischen Mann und Frau gibt es zwar sonst keine Unterschiede (nur unterschiedliche Charaktere, je nach Prägung und Persönlichkeit, aber "nicht" Geschlecht), aber alles was die Sexualbiologie umfasst, ist dagegen komplett unterschiedlich. (Ein häufiger Irrglaube von Männern besteht aber darin, dass es umgekehrt ist: Unterschiedliche Wesensart; gleiche Sexualität.)

Und nun warum es so ist:

Um zu verstehen, warum die weibliche Sexualität komplett anders ist, müssen zuerst körperliche Faktoren und natürlich auch hormonelle Faktoren und Trigger betrachtet werden.

Folgendermaßen:

Die männliche Biologie ist auf "Streuung" ausgelegt. Zumindest theoretisch könnte ein Mann pro Tag mehrere Frauen befruchten. Seine Anziehung wird meist durch oberflächliche Faktoren ausgelöst. Wenn es um rein biologische Faktoren geht, war mehr als das Offensichtliche im Ursprung nicht relevant. (Deshalb bleiben Männer auch öfter an Oberflächen kleben und es gibt eher Männer als Frauen, die zu spät erkennen, sie erlebten nur körperliche Anziehung.)

Ein anderes Beispiel dafür ist die Ursache der Verhüllung von Frauen im Islam: Das Problem des äußeren Reizes wird nicht an der Ursache (die Schlusselreizempfänglichkeit des Mannes) behoben, sondern versteckt.

Und nun zur weiblichen Seite:

Die weibliche Sexualität funktioniert selektiver, als die des Mannes.

Im Gegensatz zu Männern können Frauen nur wenige Männer attraktiv oder körperlich anziehend empfinden. Anziehung wird auch mehr durch "Persönlichkeit" getriggert. (Und "Schönheit" ist allgemein ein hormonell weibliches Attribut, da besonders feine Gesichtszüge implizieren, Jemand hat besonders viele weibliche Hormone).

Warum ist die weibliche Sexualität 1. selektiver und 2. achtet bei der Auswahl mehr auf Personlichkeitsmerkmale?:

1. Das ist ziemlich simpel zu erkennen, wenn man die Hintergründe betrachtet.

Der Körper einer Frau ist ungeeignet zu streuen. Ihre Hormone und ihr Körper sind darauf ausgelegt, gezielter zu wählen, weil im Gegensatz zum Mann die Konsequenzen einer falschen Wahl fatal wären. Deshalb wird bereits hormonell selektiert und Frauen sehen die meisten Männer die ihnen begegnen komplett neutral. Hormonelle Prozesse funktionieren also exakt so, wie sie es zwingend müssen. Vorausschauender. (Was auch dazu führt, dass Männer eben nur rein theoretisch gerne streuen würden. Das letzte Wort hat die mehr vernunftsorientierte selektive Biologie der Frau.)

2. Ziemlich simpel: Einmal befruchtet, ist die Frau natürlich nicht mehr dazu in der Lage zu flüchten. Sie muss also in der Lage sein zu beachten, was für eine Art Mann sie vor sich hat. Ihre Hormone reagieren sozusagen auf geeignete Eigenschaften, die er zu haben scheint.

Anders ist es nur, wenn ihr Radar gegenüber Männern durch Traumata oder Erfahrungen gestört ist, oder ein Mann sich anders präsentiert. (Für gewöhnlich spüren Frauen das aber instinktiv. Zumal Körper auch nonverbal kommunizieren. Was aber nicht heißt, dass es nicht auch mal schief laufen kann.)

Kurzum:

Die männliche Sexualbiologie ist ursprünglich auf Quantität (Streuung) ausgelegt; die weibliche auf Qualität (selektive Empfängnis).

Der Sexualtrieb einer Frau kann also selektiv ausgeprägt sein (z.B. kann unter 100en von Männern nur Einer potentiell in Frage kommen), was aber im Gegensatz zum Denken vieler Männer nicht bedeutet, dass Frauen eine prüdere Sexualität haben, wenn sie ihrem ursprünglichen biologischen Bauplan folgen. Sondern es sind ursprüngliche Sicherheitsmechanismen, die zwingend "ausschließen müssen".

Dieser Bauplan führt unter Anderem auch dazu, dass Männer Sex und Liebe besser voneinander trennen können, als Frauen. Und dass für Frauen Sex mit dem falschen Mann auch "Gefahrenzone" bedeuten kann: Empfängnis = Emotion. Eine Emotion die ebenfalls durch den Sex selbst ausgelöst werden kann. Der weibliche Körper offnet sich dem Mann quasi wortwortlich, in seiner ursprünglichen Verletzlichkeit. Und nonverbaler Austausch von Hormonen und Körperflüssigkeiten löst bei Frauen eher Emotionen aus, als umgekehrt.

kathrinebb 
Fragesteller
 23.04.2023, 20:29

Eigentlich hast du gerade alles komplett sexistische bestätigt! Das Männer viel mehr auf sexuelle Reize getriggert werden, das Männer mehr Lust auf Sex haben und ebenso das Frauen nur auf Charakter schauen während Männer nur auf die oberflächlichen Sachen fixiert sind.

Eine Frau möchte dann ja reintheoretisch auch den „Alpha“ Mann haben —> groß, breite Schultern, Muskeln.

außerdem hat es ja früher dieses klassische Familiendenken nicht gegeben wo der Mann sich um‘s Kind kümmert und sie den Nachwuchs gemeinsam aufziehen das kam ja mit der ganzen Sozialisation

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unique81  23.04.2023, 20:46
@kathrinebb

Nein, ich spreche nicht uber bewusste Denkweisen, sondern hormonelle unbewusste Mechanismen. Mechanismen, die neurologisch verankert sind.

Meine Beschreibung impliziert auch, dass gerade der Typ Mann von dem du sprichst (der Jäger) weniger der bedachte Typ Mann ist, auf den Frau achtet = charakterliche Eigenschaften.

Denn: Nach wie vor funktioniert unser Gehirn und unsere hormollen Prozesse noch exakt so, wie vor 1000en von Jahren. Exakt deshalb ist es auch so relavent für eine Frau, den impulsiven Typ Mann, der seinem Instinkt folgt, außen vor zu lassen und den vernünftigen Typ Mann zu wählen.

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kathrinebb 
Fragesteller
 23.04.2023, 20:48
@unique81

Wie kann es dann sein: das Frauen häufig one night stands haben, fremdgehen oder sich selbst befriedigen?

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unique81  23.04.2023, 20:58
@kathrinebb

Was hat denn Selbstbefiedigung mit Sex mit einem Mann zu tun?

Dass Sexualititär selektiv ist, bedeutet doch noch lange nicht, dass Frauen kein Lustempfinden besitzen.

Du weißt, was "selektiv" bedeutet?

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kathrinebb 
Fragesteller
 23.04.2023, 21:02
@unique81

Natürlich - es geht um eine „Auswahl“

Du beziehst dich da komplett auf die Theorie von Charles Dawin oder?

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unique81  23.04.2023, 21:11
@kathrinebb

Nein, ich spreche von "heutigen" wissenschaftlichen und neurologischen Erkenntnissen der Sexualpsychologie. Keine Theorien.

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unique81  23.04.2023, 21:49
@kathrinebb

Am ehesten empfehle ich da biochemi lsche Sexualpsychologie und wie Neurotransmitter unser Verhalten/Fühlen bestimmen.:-)

(Nur ein Bruchteil unserer Entscheudungen treffen wir tatsächlich bewusst.)

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kathrinebb 
Fragesteller
 23.04.2023, 21:51
@unique81

aber heißt dass, das Männer immer mit so vielen Frauen wie möglich schlafen wollen? (Jetzt rein biologisch) und Frauen sich immer den BESTEN Mann für die BESTEN Gene suchen?

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unique81  24.04.2023, 01:00
@kathrinebb

Es heißt, dass Männer dank ihrer Biologie zumindest mehr Frauen oberflächlich anziehend finden können. Der Unterschied von rein körperlicher Anziehung oder echtem Interesse an der Frau, ist für Männer mitunter schwerer durchschaubar/unterscheidbar. Was nicht heißt, dass sie es bewusst tun.

Auch Frauen erwählen einen Mann nicht zwingend bewusst. Den genetischen Abgleich bekommen wir natürlich gar nicht mit und entscheiden nicht darüber. Den entscheidet der Körper von allein so selektiv, in einem Bruchteil von Sekunden durch hormonelle Prozesse. Die "besten" Gene (aus oberflachlicher Sicht) hat er dann nicht zwingend. Aber die, die unserem Immunsystem und Biologie am unähnlichsten sind. Das merken wir gar nicht. Aber es entscheidet darüber, dass wir gesunde Nachkommen bekommen.

Und der Rest bei der Partnerwahl setzt sich aus anderen unbewussten Faktoren zusammen. (Ich glaub, das habe ich hier irgendwo schon mal geschrieben.)

Worüber wir tatsächlich zum Teil aktiv entscheiden können, sind die Charakteranteile, die er mit sich bringt. Also wer der beste Mann für "uns" ist, nicht wer konkurriert. (Das machen Männer untereinander irrsinnigerweise ja schon genug.:-)).

In meinem Fall ist es z.B. Intelligenz, die mich anzieht und ein Streben damach, einen Mann mit einem guten Wesen und Werten zu haben. In meinem Fall meist sehr nerdige Männer, die keinem klassischen Schönheitsideal entsprechen. Manchmal sogar der ungewöhnlichste Mann. Also eher das Gegenteil von Perfektion.:-) Aber dafur Einer der etwas in mir auslöst.

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kathrinebb 
Fragesteller
 24.04.2023, 09:08
@unique81

Das ist mir alles zu gesellschaftlich, klischeehaft behaftet… es gibt ja genug Studien das Frauen gleich viel erregt und an Sex denken wie Männer!

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unique81  24.04.2023, 18:37
@kathrinebb

Du verstehst noch immer nicht, was ich schreibe: Natürlich haben Frauen ein Lustempfinden. Ihre hormonellen und korperlichen Anlagen entscheiden aber darüber, dass so gut wie jeder Mann durch's Raster fällt.

Es hat auch nichts mit "Klischees" zu tun, sondern ausschließlich belegte Fakten der Biochemie.

Ein Klischee wäre, wenn Frauen das suchen würden, was du vermutet hast. Also quasi die Aufzählung kompletter Gebrüder Grimm Klischees über Frauen. So etwas wiederum hat nichts mit körperlichen Automatismen zu tun, sondern ist ursprünglich eine Art Konditionierung. Z.B. die Annahme, Frau wäre oberflächlich, wenn sie "nein" sagt, was dazu führt, dass die Erklärung für Ablehnung vom Gegenüber selbst gesucht wird.

Zwangsläufig muss es dann irgendeine egomane Kopfentscheidung der Frau sein, da Ablehnung zu Selbsterklärung und falschen Grundannahmen führt. Soll heißen: Ein Korb triggert immer einen Komplex. Und Selbiger sucht nach einer Idee, die Person die die einen Korb gibt, schlechter sehen "muss" als sich selbst. Z.B. um nicht an seiner Männlichkeit (oder je nach Geschlecht) zu zweifeln.. ....Dabei wäre es so simpel, wenn Biochemie verstanden werden würde. Sagen wir mal so: Dinge in ihrer absolut simplen Logik mit tieferen Hintergründen zu betrachten, vermeidet, dass Menschen Klischees erfinden, weil sie ihr Ego getriggert fühlen und vermeidet, dass unbewusste hormonelle Entscheidungen, zur bösen Absicht umgeformt wetden. Punktum: Logik und diese Prozesse zu vermeiden, vermeidet Klischees.

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kathrinebb 
Fragesteller
 24.04.2023, 18:41
@unique81

Aber wieso heißts dann immer das Männer bei Frauen auf Brüste und breites Becken achten in Bezug auf Fortpflanzung?

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unique81  24.04.2023, 18:53
@kathrinebb

Aus genau dem Grund den ich die ganze Zeit schreibe: Männer sind empfänglicher gegenüber optischen Reizen und schneller sexuell getriggert, als Frauen. Du schreibst also gerade, was ich die ganze Zeit schreibe.:-)

Wie oben erwähnt, sind es deshalb eher Männer, die weibliche Reize verhüllen (z.B. "Burka"), weil sie sich durch diese getriggert fühlen, wahrend da die Schuld des Reizes bei der Frau selbst gesucht wird.

Und in einer bestimmten Phase des Zyklus (dem Eisprung) ist der Effekt auf einen Mann sogar noch intensiver. Ohne Intention der Frau. Der Eisprung kann auch auf wildfremde Männer wirken. Ohne Flirt der Frau. Der Mann kann dann in irgendeiner Form eine Frau anziehender finden und weiß nicht, warum. Auch wenn sie neutral ist.

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kathrinebb 
Fragesteller
 24.04.2023, 19:16
@unique81

Das ist doch blödsinn - mann UND frau sind gleich empfänglich für sexuelle Reize!

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unique81  24.04.2023, 20:09
@kathrinebb

Hast du dich denn schon mal mit den wissenschaftlichen Hintergründen der Thematik befasst? Mir scheint langsam, du wolltest zur Meinungsbestätigung ein Meinungsthema eroffnen, anstatt die Thematik tatsächlich nüchtern; sachlich und fachlich zu betrachten.

Wissenschaft ist aber generell kein Meinungsthema.

Und wenn das nicht der Fall ist, scheint es mir, dass du bewusst nicht verstehst, was ich schreibe.

Wenn es darum geht: Wie oft passiert es dir pro Tag dass du einen Mann optisch oder sexuell attraktiv findest? Oder auf sexuelle Schlüsselmerkmale achtest? Wenn du dich nicht fachlich mit den Hintergründen befassen möchtest, solltest du vielleicht diese Vorgehensweise wählen: Gleich ab oder frag nach. Aber ich würde dir eher direkte fachliche Recherche empfehlen.

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kathrinebb 
Fragesteller
 24.04.2023, 20:16
@unique81

Dann schick mir fachliche Recherche. Wenn das alles so stimmt bestätigst du ja perfekt die Klischee‘s!

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unique81  24.04.2023, 20:33
@kathrinebb

Erklar mir bitte gezielt, welche Klischees du vermutest, dann kann ich dir zeigen ob deine Erwartungshaltung (das generelle Problem hier gerade besteht) zutrifft, oder du etwas Obskures erwartest, das hier nirgendwo geschrieben steht. Bislang waren diese Vermutungen haarsträubend und gingen in komplett andere Richtungen. Also bitte lies die Texte so nuchtern wie ich sie schreibe, ohne etwas hinzu zu denken.

Zum Thema Recherche: Ich kann für dich nicht in einem Post eine Lücke auffüllen, die ich jetzt schon nicht auffüllen konnte. Das heißt: Ich denke nicht, dass ein einzelner Link deine festgefahrene Meinung ändern kann, wenn du rein theoretisch bei'm Urschleim anfangen müsstest, dich in sexualbiologische Faktoren und Unterschiede einzulesen.

Denn rein theoretisch musstest du bereits bei'm weiblichen Zyklus und seinen Wandel eunsteigen + den männlichen Gegenpart.

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kathrinebb 
Fragesteller
 24.04.2023, 21:53
@unique81

Klischee: ich red jetzt aber nur von der BIOLOGIE:

  • das Männer eher Sex wollen als Frauen
  • das Frauen auf Charakter schauen, Männer auf Aussehen
  • das Männer auf Schlüsselreize gucken, Frauen weniger
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Verschiedene Tierarten haben verschiedene Sexualitäten und verschiedene Paarungsrituale und verschiede Arten Kinder aufzuziehen.

Bei Menschen ist es so, dass die weibliche Lust lange Zeit unterdrückt und tabuisiert war - dadurch konnte man sie nicht richtig einschätzen, da ja auch die soziale Komponente eine Rolle spielt. Dennoch ist es nach wie vor so, dass i.d.R. Männer weniger selektiv und weniger gehemmt sind, sich auf eine Vielzahl an Kontakten einzulassen - das liegt daran, dass die Frau während der Schwangerschaft keinen Nutzen von weiterem Sex hat. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Lust dadurch verschwindet. Doch der Hormonhaushalt ändert sich definitiv. Da die Pille eine Schangerschaft vortäuscht, könnte es im Prinzip auch genau aufgrund derselben Tatsache sein, dass die Lust dadurch abnimmt. Hormonelle Veränderungen spielen eine Rolle. Generell ist die Lust der Frau auch zyklusgebunden, die vom Mann nicht.

Was die Vielfalt an Sexualpartnern betrifft, erleben wir im Feminismus jetzt, dass Frauen, Männerverhalten spiegeln, d.h. mit vielen Typen schlafen, viel arbeiten, etc. - da ist glaube ich noch nicht geklärt, ob das aus wirklicher Lust heraus entsteht oder eher so ein unbewusster Freiheits- und Rachefeldzug nach der langen Unterdrückung ist. Wer würde sich bei der Wokeness heute auch trauen, dazu Studien durchzuführen... Wäre aber eigentlich wichtig für uns alle herauszufinden, wie die Frau nun wirklich gepolt ist. Monogam oder doch polygam?

Biologisch gesehen, macht es für sowohl Männer als auch Frauen Sinn, polygam zu leben. Männer verteilen ihr Erbgut breit. Doch Frauen profitieren auch von mehr konkurrierendem Erbgut, da dadurch noch klarer wird, dass nur das "beste" Spermium gewinnt und befruchtet. Bei manchen Tierarten wie Fischen glaube ich kombiniert sich sogar das Erbgut. Dadurch wird Intelligenz und Stärke kombiniert, indem das Weibchen mit einem intelligenten kleinen, und einem dummen großen Fisch verkehrt. Aber ich müsste das alles nachlesen.

Doch es gibt auch monogame Tiere. Interessanterweise sind das vorallem Vogelarten. Wir Menschen sollten uns aber mit denen nicht unbedingt vergleichen. Eher finde ich es besser, wenn wir uns mit sozialen Säugetieren oder Insekten vergleichen. So finde ich das Bienenvolk in vieler Hinsicht recht repräsentativ für uns. Besser wäre es aber wohl wenn wir auf unsere Kinder eher so aufpassen, wie es Elefanten tun - gemeinsam.

Hoffe irgendwas davon war nützlich für dich.