Grüß Dich SimpleHuman
Es ist festzustellen:
An einen Gott zu glauben oder nur an Gott, dazwischen gibt es einen Unterschied und der ist gravierend.
Der Begriff Gott (ohne Artikel) steht für das Geheimnis des Seins und für etwas, was wir nie wissen können aber dennoch der Grund ist, warum etwas ist und nicht nichts. Damit wäre Gott das größte Geheimnis und Rätsel was es gibt!
Mit Artikel ist Gott ein persönlich gedachtes Wesen als Schöpfer des Universums, als geglaubte letzte richterliche Instanz die das Leben nach dem Tod beurteilt, der angeblich alles sieht, alles wissen soll, über alles Macht hätte und seine Menschen als seine Kinder immer lieben würde und wir seinem angeblichen Willen stets folgen sollen.
Wir können unzweifelhaft feststellen, das etwas ist und aus vernünftigen Gründen ist die Ursache dafür ein Geheimnis, aber welches als ein schöpferisches Prinzip aufgefasst und nicht als Person gedacht werden kann, dann wäre es ja kein Geheimnis mehr. Ein schöpferisches Prinzip deshalb, weil wir die Folgen des Wirkens dieses Geheimnisses als Werden, Wandel, Sichentwickeln und Vergehen wahrnehmen können: in uns, um uns und durch uns, weil wir uns ja selbst schöpferisch betätigen können. Ja sogar selbstschöpferisch in einem Wort, weil wir selbst der Gegenstand unseres schöpferischen Wirkens sind. Jeder verändert sich ständig, auch durch seinen eigenen Einfluss.
Damit wird dieses Geheimnis zum göttlichen Funken in uns (göttlich bezeichnet neutral dieses Geheimnis, was aber keinen Gott meint), das wir nicht beschreiben aber mit seinen Folgen erleben und beobachten können.
Victor Hugo, ein berühmter nicht mehr lebender französischer Schriftsteller hat das Göttliche anhand der Musik so ausgedrückt:
Musik drückt das aus, worüber man nicht sprechen kann, aber zu schweigen unmöglich ist.
Es ist ein religiöses Gefühl!
Das lässt sich auf alles übertragen, was Dich in der Natur, im Sein mehr oder weniger tief beeindruckt und ergreift. Alles wird dadurch Ausdruck des Göttlichen. Ein Gott ist dafür völlig unnötig, zumal man ja gar nicht sagen kann, ob es überhaupt einen Gott gibt! Alles vernünftiges Denken spricht dagegen. Aber Du hast direkten Zugang zum Göttlichen, ohne einen Mittler wie Priester, heilige Schriften oder dogmatische Glaubenskonstruktionen.
Aufgrund des Geheimnischarakters kann man lediglich dem Göttlichen ein ES zuschreiben, als Schöpferische Kraft begreifen oder das Eine nennen oder als das Große Geheimnis verstehen wie einige indianische Völker sagen. Auch der Begriff Urgrund als letzten Grund warum überhaupt etwas ist und nicht nichts, ist in seiner Verwendung allgemein geläufig. Alle anderen Definitionen sind menschliche Zuweisungen, die von überhöhten (verabsolutierten) menschlichen Eigenschaften sprechen (allgütig, allwissend, allmächtig usw.).
Niemand weiß also was der letzte Grund ist, hier herrscht absolutes Nichtwissen. Dieser allerletzte Grund des Seins vor dem es nichts gibt, kann nicht beschrieben werden. (siehe Video Harald Lesch unten)
Das was man aber sagen kann ist, das es vor dem Urknall ein Potential gegeben haben müsste aus dem etwas werden konnte. Das ist dieser beschriebene Urgrund. Ein Potential begreife ich als etwas Ruhendes und damit es sich entfalten kann, muss eine Kraft darauf eingewirkt haben. Für mich erscheint das logisch. In Falle des Ursprungs des Seins wäre jedoch das Potential bzw. das Schöpferische Prinzip allerdings dasselbe, denn ein Davor kann es philosophisch nicht geben, da es ja schon der letzte Grund ist. Das Göttliche muss also ohne Ursache aus sich selbst heraus entstanden sein, zumindest wenn man es logisch betrachtet. Eigentlich ist damit noch lange nicht alles gesagt. Aber nur so wie ich es jetzt beschrieb, kann eine Annäherung erfolgen, mehr geht nicht, so scheint es mir.
Das zu entwickelnde Gefühl, in einen allumfassenden Zusammenhang eingebunden zu sein, bewirkt, dass Du Dich selbst als Teil der Natur bzw. des Seins unmittelbar erfährst. Und das geht nur, wenn Du der Welt offen gegenüber stehst und trotz allem Leid und aller Gewalt auch die Augen auf die Freude und auf das Sichwundern und Staunen richtest und versuchst, den Dingen auf den Grund zu gehen. Über diese Erfahrung wirst Du Dich für das Leben automatisch einsetzen, denn Du bist auch Leben. Und Du wirst erkennen, das alles was ist der einzige und wirkliche Grund ist, der Dich lehrt, Achtung und Ehrfurcht vor dem Leben zu entwickeln
Ich möchte Dir zum Schluss noch zwei Sätze mitgeben:
Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.
Link: Albert Schweitzer
Mein Lebensmotto
Mache Dir die Welt zu Deinem Tempel, in dem Du die Vielfalt des Lebens als höchsten Gegenstand Deiner Verehrung ansiehst.
Und meine zusammengefasste Ansicht über Gott. Der Titel hört sich kompliziert an, aber der Text erklärt es sehr gut und allgemeinverständlich, also nicht erschrecken.
https://www.dropbox.com/scl/fi/33bd4bwj3fvwz4t40f5u0/Was-ist-der-monistisch-atheistische-Panentheismus.pdf?rlkey=eluq69fmjybkhrh9k68vsbdap&dl=0
Was war vor dem Urknall Harald Lesch (Astronom, Physiker und Philosoph
Davor müsste ja Gott verortet werden.
https://youtu.be/ffLW-FS8rxk
Herzlichen Gruß
Rüdiger