Kann mal jemand Stellung zu diesem Zitat nehmen?

4 Antworten

Die Aussage, dass Glückseligkeit das letzte Ziel, also der "Sinn des Lebens" sei, stammt von Aristoteles aus der Nikomachischen Ethik und wird dort damit begründet, dass jeder sie anstrebt, sie aber keinem höheren Ziel dient.

Kant hat in seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten diese Auffassung verworfen und stattdessen gefordert, stets nach solchen Maximen zu handeln, von denen man wollen kann, dass sie allgemeines Sittengesetz seien.

Im Allgemeinen würde ich sagen, dass so zu handeln oder etwas anderes Sinnvolles zu tun auch dann ein Glück verschafft, wenn es nicht genau darauf gerichtet und dadurch motiviert ist. 

Nun hat aber ein Mensch nicht nur Vernunft, sondern auch Affekte. Sie sind es, die ihn vor allem glücklich oder unglücklich machen, und wir wissen, dass sie der Vernunft entgegenstehen können.

Nehmen wir einmal an, eine Frau hat einen Ehemann, zwei kleine Kinder und eine psychische Störung, die dazu führt, dass ihr Mann in dieser Ehe unglücklich ist. Sie ist zu stolz, mit ihrer Störung zum Arzt zu gehen, will sie noch nicht einmal wahr haben. So kommt sie auf die gloreiche Idee, ihren Mann aufzufordern, sich von ihm zu trennen. Sie meint, das aus Liebe zu tun nach dem Motto, "lieben heißt loslassen können."

Nach der dritten Aufforderung trennt er sich wirklich von ihr. Sie wird dadurch aber unglücklich, fällt in eine Depression, und er ist nur sauer auf sie. Dem Glück der beiden war die Trennung nicht zuträglich, die eigentlich vernünftige Lösung (die Hilfe eines Arztes in Anspruch zu nehmen) war sie auch nicht, aber subjektiv geschah sie aus Liebe und war das vermeintlich geringste Übel.

Ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob Eure Lehrerin einen so komplexen Fall lesen will, Aber das Leben ist nicht einfach, und einfache philosophische Fragen gibt es auch nicht. Es ist ein sehr anspruchsvoller Name, den man dem Fach "praktische Philosophie" da aufgedrückt hat !

Dieses Zitat stellt in Frage, ob der Sinn des Lebens darin bestünde glücklich zu sein. Die Person geht davon aus, dass niemand diese Glückseligkeit tatsächlich erreichen kann, wodurch er dann auf den Gedanken kommt, dass das Helfen anderer, auch wenn es dich unglücklich macht, sinnvoller sei, als das eigene Streben nach dem Glück, was ja seiner Meinung nach unerreichbar sei.

So habe ich dieses Zitat jedenfalls verstanden.

Für mich besteht die Aussage des Zitats darin, dass Handeln zum Wohl des eigenen Glücks nicht immer richtig und auch nicht der Sinn des Lebens ist.

(Vielleicht wird dies als egoistisch empfunden.)

Auch einmal etwas zu tun, was uns selbst nicht unbedingt glücklich macht, dafür aber anderen zugute kommt wird als sinnvoller erachtet.

(Konsum)Verzicht, Respekt vor der Umwelt - sich auf das Wesentliche konzentrieren und reduzieren kann wohl "unglücklich" machen, ist aber für unser Umfeld und letztlich uns selbst gut/besser.

Wobei ich hier äußern möchte, dass etwas für andere Menschen/Tiere zu tun durchaus glücklich machen kann.


Schlauer1803 
Fragesteller
 09.06.2016, 15:05

Hilfreichste Antwort

1

Ich frage mich gerade, von welchem Geist deine Lehrerin geritten wird.

Die Frage ist widersinnig und bösartig.

Natürlich kann Glück des Lebens Sinn sein. Wenn man Dinge tut, die einen unglücklich machen, dann ist das das Gegenteil von Glück und kann niemals zum Guten führen.


aehwaatema  17.09.2018, 21:48
Wenn man Dinge tut, die einen unglücklich machen, dann ist das das Gegenteil von Glück und kann niemals zum Guten führen.

Kommt darauf an, ob du nur dein eigenes Glück anstrebst oder auch das von anderen.

0