Ist der Imperialismus tatsächlich die letzte Stufe des Kapitalismus?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Imperialismus ist weitgehend Geschichte (vielleicht noch "Neoimperialismus"), aber den "Kapitalismus" haben wir -sogar weltweit- weiterhin. Auch die VR China hat eine weitgehend kapitalistische Wirtschaftsordnung - und ist trotzdem ein Land mit einer kommunistischen ein-Parteien-Regierung. Die "alten Klassifikationen" und Begriffe von Marx, Lenin und Stalin, auch Mao, passen nicht mehr in die Gegenwart.


MK0523X 
Fragesteller
 22.09.2020, 20:27

Hm, und denkst du das aktuelle System wird für immer exestieren? Oder wie gehts weiter?

Und was haben wir dann aktuell, wenn nicht Imperialismus?

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MK0523X 
Fragesteller
 22.09.2020, 20:30
@AndreStrozewski

Natürlich schon gehört, aber wollte mal seine / ihre Meinung fragen.

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Sandlerkoenig07  22.09.2020, 20:33
@AndreStrozewski

Der Begriff "modern" ist inhaltsleer; und eine "Marktwirtschaft" haben wir gegenwärtig in der EU auch nicht (mehr), da in vielen Bereichen der ursprüngliche Marktmechanismus (Preisbildung nach Angebot und Nachfrage; keine staatlichen Markteingriffe; Vielzahl an Anbietern) ausgeschaltet ist. Dominanz von (z.T. anonymen) Konzernen, dazu Nischenwirtschaft.

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Leben wir ...noch immer im Imperialismus?

Ja, haben wir schon immer und werden wir auch immer. Es geht immer um Zugang und Kontrolle von Ressourcen, Handelswegen und Absatzmärkten von Gruppen gegenüber anderen Gruppen. Und da bieten sich imperiale Strukturen eben an, bzw. ist das Ziel erst mal erreicht sind auch automatisch imperiale Strukturen entstanden. Deswegen ist Deine Frage nach Imperialismus als Endstufe des Kapitalismus für mich nicht wirklich sinnvoll, denn es spielt dabei keine Rolle in wessen Besitz innerhalb der Gruppe die Ressourcen, Wege und Märkte sind.

Spannend bleibt allein die Frage, ob Karl Marx letztlich recht behält und letztlich der Besitz wieder auf die Allgemeinheit übergeht.

Aber auch hier fürchte ich lautet die Antwort nein, da dieselben imperialen Prinzipien auch innerhalb der Gruppen gelten und wirken. Anders gesagt, dass aus den Deutschen ein Volk von Aktionären wird, wird man zu verhindern wissen, wenn es sich denn nicht von selbst erledigt.

Vielleicht müsste die Frage genau anders rum lauten?


MK0523X 
Fragesteller
 30.09.2020, 20:27

Die Kontrolle von Ressourcen ist aber nicht unbedingt Imperialismus

Kann man das aktuelle System nicht eher als (freie) Marktwirtschaft bezeichnen?

Dazu gehört auch Globalisierung, etc.

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jgobond  01.10.2020, 12:31
@MK0523X
Die Kontrolle von Ressourcen ist aber nicht unbedingt Imperialismus

das hängt tatsächlich schon ein wenig vom eigenen Verständnis von Imperialismus ab. Aber wenn der Zugang selektiv reglementiert wird (ich sach mal flaps wie vor der Disco "Du kommst hier net rein") dann sind das letztlich schon imperialistische Verhaltensmuster.

Kann man das aktuelle System nicht eher als (freie) Marktwirtschaft bezeichnen?

Wir in Deutschland haben eine soziale Marktwirtschaft. Das heißt, der Staat lässt eine freie Marktwirtschaft in mehr oder weniger klar definierten Grenzen zu. Diese Grenzen sollen schädliche Exzesse und "Pegelspitzen" wie z.B. den sogenannten Manchester-Kapitalismus vermeiden. Ihr Maß hängt natürlich auch von der jeweils politischen Grundlage des jeweilien betrachters ab. Die USA haben ganz streng genommen im Prinzip auch eine soziale Marktwirtschaft nur daß die Grenzen weit großzüger gefasst sind, so daß vom "sozial" weit weniger über bleibt, was der Rede wert wäre. Also spricht man hier bei uns hier über die Verhätnisse dort nur von einer freien Marktwirtschaft. Für den Amy ist das alles vor allem erst mal der "American way of Life" und die überwiegende Mehrheit bekommt beim Stichwort "social" reflexartig und klassenübergreifend Hautausschlag und geschwollene Halsschlagadern.

die USA bemühen sich seit dem WK2 um besagte Kontrolle und betreiben damit nach meinem Verständnis Imperialismus weltweit und das durchaus mit einem nenneswerten Erfolg. Erst in jüngster Zeit bekommen sie seit Mitte der 80er wieder einen ernsthaften Gegenwind. und der kommt aus aus China.

Ich schreibe das hier alles dabei wertfrei. Imperialsmus ist nämlich nicht nur etwas Böses sondern hat auch so seine Vorteile.

Wenn Dich das Thema tiefer interessiert: https://www.amazon.de/s?k=herfried+m%C3%BCnkler+imperien&adgrpid=71319142776&gclid=EAIaIQobChMIs5yY1paT7AIVGs93Ch0osQO3EAAYASAAEgI9ovD_BwE&hvadid=391632225047&hvdev=c&hvlocphy=9044447&hvnetw=g&hvqmt=e&hvrand=15412655996139436648&hvtargid=kwd-301589599615&hydadcr=27961_1978110&tag=googhydr08-21&ref=pd_sl_160c4cbr4f_e

Der Mann schafft es seine Vorträge und Ausführungen von politischen Einfärbungen frei zu halten.

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Defintion Imperialismus:

"Bestreben einer Großmacht, ihren politischen, militärischen und wirtschaftlichen Macht- und Einflussbereich immer weiter auszudehnen."

Definition Kapitalismus:

"Eine Form der Wirtschaft und Gesellschaft auf der Grundlage des freien Wettbewerbs und des Strebens nach Kapitalbesitz des Einzelnen."

Du siehst, Imperialismus und Kapitalismus haben nichts miteinander zu tun. Wenn du dir die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte ansiehst, wirst du feststellen, dass sowohl aus sozialistischen, pseudokommunistischen oder kapitalistischen Wirtschaftsformen heraus ein politischer Imperialismus stattfand. In Russland sowohl unter den Zaren als den Kommunisten, von verschiedenen kapitalistischen Staaten im westlichen Europa, den Chinesen, den Osmanen, die islamisch-arabische Expansion, selbst die Inkas, Römer... Imperialismus war grundsätzlich von der Wirtschaftsidee unabhängig. Allerdings ermöglicht es die grössere Finanzkraft kapitalistischer Systeme, imperiale Ideen auch militärisch effizienter durchzusetzen. - Aber wie beschrieben, grundsätzlich hat das bisher in allen Systemen recht erfolgreich funktioniert.


jgobond  29.09.2020, 21:02

Wo sind denn Deine Definitionen her? Beim Kapitalismus sind wohl mehrere im Umlauf. Und auch den Imperialismus würde ich so allein nicht stehen lassen.

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anselment  29.09.2020, 21:08
@jgobond

Meine Aussagen stammen aus dem Google-Lexikon. Das Problem ist, dass der Fragesteller selbst keine Definitionen vorgibt. Dann sollten wir erst mal eine grosse Definitionsdiskussion aufmachen! Wie ich sehe, hast du schon eigene Ideen dazu. Nur, unter uns gesagt, GF hat sich bislang nicht gerade als das grosse Forum für Diskussionen entpuppt. Und es liegt mir nichts daran, "jgobond" zu überzeugen. Meine Sichtweise habe ich ausführlich formuliert. Deine lese ich bei den Kommentaren gar nicht?

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jgobond  29.09.2020, 22:25
@anselment

Naja wenn jemand eingangs vollmundig Definitionen aufführt und dabei eine Alleingültigkeit suggeriert die es so nunmal nicht gibt, dann erlaube ich mir schon ohne wertend zu werden nachzufragen. Wenn s dann auch noch das erste Ergebnis ist, das Google ausspuckt, ...

Überzeugen brauchste mich nicht und ich will dich auch nicht missionieren. Aber wenn hier jeder nur noch stupide echolos vor sich hinbrabbelt, kann man das ganze auch gleich sein lassen.

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anselment  29.09.2020, 23:04
@jgobond

Na, immerhin hast du jetzt einen eigenen Beitrag geschrieben!

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Familie, Dynastie, Imperium ... die Leute haben zuviel Energie :-)


MK0523X 
Fragesteller
 22.09.2020, 19:57

???

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Oinkus  22.09.2020, 20:01
@MK0523X

Ja so komische Macht-Geile oder was das sind ...

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Ja, denke schon. Allerdings zieht sich diese letzte Stufe des Kapitalismus leider schon ziemlich lange hin.